Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dreifach

Titel: Dreifach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
Vom Netzwerk:
Offizier. Der Erste Offizier brüllte etwas ins Sprachrohr. Ein seltsames Geräusch kam zurück. Während Dickstein seine Maschinenpistole hob, legte der Kapitän einen Hebel um, und überall an Bord heulte ein Alarmsignal auf. Dickstein drückte ab. Das laute Rattern der Maschinenpistole wurde zum Teil von der wimmernden Sirene des Feueralarms übertönt. Die drei Männer waren auf der Stelle tot.
    Dickstein eilte die Leiter hinunter. Suzas Ablenkungsmanöver mußte mit dem Alarm begonnen haben. Nun brauchte er nur noch am Leben zu bleiben, bis er sie fand.
    Die Leiter von der Brücke erreichte das Deck am Kreuzungspunkt zweier Passagen – einer seitlichen, die Dickstein benutzt hatte, und einer anderen, die den Aufbau längsdurchquerte. Der Alarm sorgte dafür, daß sich Türen öffneten und Männer beide Passagen füllten. Keiner von ihnen schien bewaffnet zu sein; es war ein Feueralarm, kein Aufruf, Kampfstellung zu beziehen. Dickstein entschloß sich zu einem Bluff; nur wenn der Trick versagte, wollte er schießen. Er schritt rasch durch die mittlere Passage, schob sich durch das Menschengewühl und rief auf deutsch: »Aus dem Weg!« Sie starrten ihn an, ohne zu wissen, wer er war oder was er tat – doch er schien eine Autoritätsperson zu sein, und schließlich brannte es irgendwo. Ein oder zwei Männer sprachen ihn an; er beachtete sie nicht.
    Von irgendwoher wurde ein Befehl geschnarrt, und die Männer begannen, sich zielgerecht zu bewegen. Dickstein kam am Ende der Passage an und wollte gerade die Leiter hinuntersteigen, als der Offizier, der den Befehl erteilt hatte, sichtbar wurde, auf ihn deutete und mit lauter Stimme eine Frage stellte.
    Dickstein kletterte nach unten.
    Auf den unteren Decks war man besser organisiert. Die Männer liefen in eine Richtung, auf das Heck zu, und eine Gruppe von drei Matrosen schaffte unter Aufsicht eines Offiziers Feuerlöschgeräte heran. Dort, wo der Gang sich weitete, damit man Schläuche anschließen konnte, sah Dickstein etwas, was ihn für einen Moment aus der Fassung brachte und einen roten Schleier des Hasses vor seinen Augen erscheinen ließ.
    Suza saß auf dem Boden, den Rücken an ein Schott gelehnt. Ihre Beine waren ausgestreckt, ihre Hose zerrissen. Er konnte ihre verbrannte und versengte Haut durch die Fetzen erkennen. Rostows Stimme brüllte sie über den Lärm der Sirene hinweg an: »Was hast du Dickstein gesagt?«
    Dickstein sprang von der Leiter hinunter auf das Deck. Einer der Matrosen stellte sich ihm in den Weg. Dickstein rammte ihm einen Ellbogen ins Gesicht, so daß er zusammenbrach, und stürzte sich auf Rostow.
    Sogar in seiner maßlosen Wut war ihm bewußt, daß erin dieser Enge, während Rostow so nahe bei Suza war, seine Maschinenpistole nicht benutzen konnte. Außerdem wollte er den Mann mit eigenen Händen töten.
    Er packte Rostows Schulter und wirbelte ihn herum. Rostow erkannte sein Gesicht: »Du!« Dickstein trieb ihm zuerst eine Faust in den Magen, so daß er in der Taille zusammenknickte und nach Luft schnappte. Während sich sein Kopf senkte, riß Dickstein schnell und kraftvoll ein Knie hoch, so daß er Rostows Kinn zurückschnellen ließ und ihm den Kiefer zertrümmerte. Ohne die Bewegung zu unterbrechen, legte er all seine Kraft in einen Tritt gegen die Kehle, der Rostow das Genick brach und ihn gegen das Schott prallen ließ.
    Bevor Rostow zu Boden gegangen war, federte Dickstein herum, ließ sich auf ein Knie fallen, um sich die Maschinenpistole von der Schulter zu reißen, und eröffnete, mit Suza hinter sich, das Feuer auf drei Matrosen, die im Gang erschienen.
    Er drehte sich wieder um, legte sich Suza über die Schulter und versuchte, ihre Brandwunden nicht zu berühren. Nun mußte er einen Moment lang nachdenken. Offensichtlich war das Feuer am Heck, da alle Männer dorthin gelaufen waren. Wenn er jetzt nach vorn ging, hatte er bessere Aussichten, nicht entdeckt zu werden.
    Dickstein lief durch die Passage und trug Suza die Leiter hinauf. Das Gefühl ihres Körpers auf seiner Schulter verriet ihm, daß sie immer noch bei Bewußtsein war. Er erreichte das Hauptdeck, fand eine Tür und trat hinaus.
    Auf Deck herrschte einige Verwirrung. Ein Mann rannte an ihm vorbei auf das Heck zu, ein anderer lief in die entgegengesetzte Richtung. Irgend jemand war am Bug. In der Heckvertiefung lag ein Mann, über den sich zwei andere beugten. Vermutlich war er durch das Feuer verletzt worden.
    Dickstein spurtete auf die Leiter zu, über die

Weitere Kostenlose Bücher