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Dreimond - Das verlorene Rudel

Dreimond - Das verlorene Rudel

Titel: Dreimond - Das verlorene Rudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viola L. Gabriel
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und Bluter kennen auch meinen Geruch!«, gab Lex zu bedenken.
    »Oh!« Daran hatte sie nicht gedacht.
    Für einen Moment herrschte beklommene Stille.
    »Also … wenn wir Glück haben«, überlegte Fiona laut, »kämpft dieser Bluter, der ja offenbar ein ziemlicher Haudegen ist, mit den Menschen am Waldesrand. Und Neuschnee …«, fügte sie mit einem entschuldigenden Lächeln in Richtung Lex hinzu, »… musst du eben aus dem Weg gehen.«
    » Aus dem Weg gehen? Wie bitte soll ich das denn anstellen?«
    »Falls du einen besseren Plan hast, sag es!«
    »Wir haben keine Zeit mehr«, zischte Carras. »Wenn die da hinten mit dem Kämpfen fertig sind, wird es hier nur so von Wölfen wimmeln!«
    Sichtlich angespannt fuhr sich Lex durchs Haar, legte den Kopf in den Nacken und starrte für einen Moment zu den Wipfeln der Fichten hinauf. Dann suchte er Fionas Blick. »Gut, ich tu’s!«
    »Im Ernst?«, rief Fiona aus.
    »Du verwischt unsere Spuren und suchst ein sicheres Versteck für dich und die Kleine, klar?«, wandte er sich an Carras.
    Der Wolfsjunge überlegte.
    »Vielleicht … der Fuchsbau, an dem wir vorhin vorbeigelaufen sind?«
    »Gut!«, entschied Lex. »Begebt euch sofort dorthin und wartet. Wir kommen nach – Serafin und ich!«
    Er verließ ihre Deckung und wollte loslaufen.
    »Jetzt schon?« Eilig ergriff Fiona seinen Arm.
    »Was ist?« Überrascht drehte er sich zu ihr um.
    »Ich …«, stammelte Fiona, verwundert über sich selbst. »Ich meine, wir haben noch so viel zu bereden! Den … den Fluchtplan zum Beispiel!«
    »Soso … den Fluchtplan zum Beispiel …« Lex grinste.
    »Wir haben keine Zeit mehr!«, drängte Carras.
    »Ja, aber …«, wollte sie protestieren, da beugte sich der Wolfsmann zu ihr hinunter und schnippte zart gegen ihre Stirn.
    »Dein schlaues Köpfchen kann jetzt mal Pause machen. Es war deine Idee, den Rest regle ich auf meine Weise. Also seid vorsichtig, ihr beiden. Bis später!«
     
    *
     
    Als Lex ihnen entschlossen den Rücken zudrehte, sah Fiona ihm aufgewühlt nach. Warum wollte sie ihn plötzlich nicht mehr gehen lassen? Ja, es war ihre Idee gewesen. Aber wäre es nicht auch ihre Schuld, wenn etwas schief ginge? Immerhin war er völlig schutzlos und … Moment mal!
    Hastig durchwühlte sie den Reisesack, den Lex zurückgelassen hatte. Endlich fand sie das rote Stoffbündel, nach dem sie gesucht hatte, nahm es und schlüpfte, noch bevor Carras sie aufhalten konnte, hinter den Fichten hervor.
    » Lex, warte mal! Lex …!«
    Der Wolfsmann drehte sich ungläubig zu ihr um, als sie sich huschend von Baum zu Baum stahl.
    Schnell presste er sich hinter eine breite Fichte und wartete, bis sie ihn eingeholt hatte. Vorwurfsvoll blickte er ihr entgegen.
    »Verstehst du das unter vorsichtig sein?«, zischte er.
    Fiona duckte sich neben ihn und hielt ihm ihr Bündel entgegen. »Nimm das mit!«, sagte sie eindringlich.
    Lex blickte unter den Stoff, dann nickte er langsam. »Ich werde ihn gut verstecken.«
    »Ja, tu das!«, flüsterte Fiona und spähte zurück zu Carras, der hinter den beiden ineinander verschlungenen Fichten hervorlugte.
    »Dann gehe ich jetzt. Oder …«, fragte Lex mit einem Mal erwartungsvoll, »… hast du mir noch etwas zu sagen …?«
    Sie sah ihn an. »Was würdest du denn gern von mir hören?«
    Er räusperte sich.
    »Wie? Ich? Nichts. Ich frage nur, damit du mir nicht noch einmal nachlaufen musst.«
    Beide blickten zu Boden.
    »Ich muss gehen«, murmelte der Wolfsmann.
    »Warte!« Sie lächelte.
    »Mir ist etwas eingefallen!«
    Gespannt sah er sie an, da formte Fiona die Hände, wie in jener Nacht im Wirtshaus, zu einem Revolver.
    »Wenn du dich töten lässt, bringe ich dich um!«
     
    *
     
    Lex wandte sich mit einem Lächeln ab und richtete seinen Blick fest nach vorn auf die roten Burgmauern. Er wagte nicht, sich noch einmal nach Fiona umzusehen, als er auf den Wolfshort zuging.
    Sicher hatte ihn schon längst einer der Wächter im Blick. Was war, wenn sie ihn schon aus der Ferne angriffen?
    Unwillkürlich steckte er die rechte Hand in seine Hosentasche und tastete nach dem Stoffbündel, dass Fiona ihm zugesteckt hatte. Ich regle das auf meine Weise , hatte er eben noch vor ihr getönt. Als er die beiden Wolfskrieger erkannte, die sich vor dem Burgeingang aufbauten, war er sich dieser Worte nicht mehr sicher. Als Zeichen des Friedens hob er die Arme, doch die beiden ungleichen Wächter sahen ihm feindselig entgegen.
    Die linke, eine muskulöse,

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