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Dreizehn Stunden

Titel: Dreizehn Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Sands erzählte,
     dass sie eine Tour durch Afrika unternähmen und tags |390| zuvor mit der Reisegruppe angekommen seien. Dann sprachen sie über den gestrigen Abend. Den Club. Die Mädchen. Den Alkohol.
     Wer dabei gewesen sei, hatte Vusi gefragt. Mehrere. Ihre Namen? Vusi mit aufgeschlagenem Notizbuch. Dann hatte Sands gesagt
     …
    Die Erkenntnis traf Griessel wie ein Hammerschlag, so dass ihn ein Ruck durchfuhr. »Scheiße! Ich hab’s!«, rief er triumphierend,
     so laut, dass die anderen drei erschraken. Denn Oliver Sands hatte ihnen die Namen genannt, diese verrückten Namen, mit seiner
     komischen Aussprache! Das war es gewesen, was ihm den ganzen Nachmittag im Kopf herumgespukt hatte, dieser eine Name, und
     er hörte ihn jetzt wieder, mit Ollies Stimme: Jason Dicklurk.
Dicklurk
. Schon am Vormittag hatte Griessel im Stillen gedacht: Was für ein bescheuerter Name! Dick Lurk. Aber das Problem war die
     Aussprache des rothaarigen Amerikaners gewesen. Verdammt, darauf hätte er doch schon früher kommen können! Rachel Andersons
     Vater nannte ihn
Ghree-zil
– nur die Buren selbst konnten ihre Nachnamen richtig aussprechen. Und eine einzige Zulu. Mbali Kaleni. Die ihn angerufen
     hatte, während er im Büro des Kommissaris gesessen hatte.
Hier spricht Inspekteur Mbali Kaleni vom Suidafrikaanse Polisiediens, Bennie
, hatte sie gesagt, mit leichtem Zulu-Akzent, aber absolut korrekter Aussprache.
Wir haben einen Land Rover Defender ausfindig gemacht, der zu dem Kennzeichen passt. Er gehört einem Mann in Parklands, einem
     Meneer J.M. de Klerk.
    Dicklurk war de Klerk. J. M. de Klerk. Jason de Klerk. Einer der Fremdenführer.
    »Der Reiseveranstalter«, sagte er zu dem Mädchen. »Mit welchem Reiseveranstalter sind die Mädchen unterwegs?«
    »Reiseveranstalter?«, fragte sie, eingeschüchtert von Griessels Eifer.
    »Na die, die sie durch Afrika kutschieren, Sie wissen schon!«
    »Ach so.« Sie runzelte kurz die Stirn, dann hellte sich ihre Miene auf: »African Overland Adventures. Da arbeitet auch der
     schwarze Typ, bei denen habe ich ihn gesehen. Die buchen alle Übernachtungen bei uns, ich gehe manchmal zu ihrem …«
    »Wo finde ich die Agentur?«
    |391| »Nur einen Block weiter. Meine Güte, da habe ich auch …«
    »Zeigen Sie’s mir!«, rief Griessel und rannte zur Tür. Sie folgte ihm auf den Bürgersteig und deutete nach rechts auf die
     andere Straßenseite. »Da, an der Ecke.«
    »Kommt, Leute!«, rief Bennie Griessel den beiden Kollegen zu und hatte plötzlich eine zweite Eingebung. A.O.A.
African Overland Adventures.
Spontan küsste er das mollige Mädchen auf die Wange, bevor er losspurtete.
    Sprachlos blickte sie ihm hinterher.

|392| 42
    Fransman Dekker biss in das Brathuhn-Mayonnaise-Sandwich in seiner linken Hand, während er mit der rechten in seinem Notizbuch
     herumkritzelte.
    Alexa Barnard. Ihr Verhalten heute Morgen.
    Sie hatte ihren Mann am allerbesten gekannt.
    Eine Frau, die sich tagsüber in ihrem Haus einigelte. Allein. Einsam. Saufend. Sie hatte viel Zeit zum Nachdenken, über ihren
     Mann, über ihr Leben, über ihr Schicksal. Über diesen Kerl, der sie fortwährend mit allem, was einen Rock trug, betrogen hatte.
     Der einen Haufen Geld verdiente, während sie zu Hause vor die Hunde ging.
    Keiner kann mir erzählen, sie hätte nicht genügend Zeit gehabt, um darüber nachzudenken, wie das Leben ohne dieses Arschloch
     ausgesehen hätte, dachte Dekker. Wo es doch mittlerweile zu einer Art Nationalsport geworden war, Schwarze oder Farbige als
     bezahlte Killer anzuheuern. Um den teuren Gatten zu erschießen. Oder zu erstechen. Im Laufe des letzten Jahres hatten sie
     drei, vier solcher Fälle gehabt. Es war eine Krankheit, eine verdammte Epidemie.
    Komm her, Sylvia, komm und unterhalte dich ein bisschen mit der
mêrrim
. Sag mal, wo kann ich jemanden finden, der den Master über den Haufen schießt?
    Oder: Sylvia, ich weiß genau, dass du regelmäßig Tafelsilber mitgehen lässt. Ich könnte die Polizei rufen, aber vielleicht
     möchtest du mir lieber ein bisschen behilflich sein?
    Oder: Der Master hat eine hohe Lebensversicherung, meine Liebe. Wie hoch wäre wohl dein Anteil, wenn du mir einen Schützen
     besorgst?
    Intime Kenntnisse. Zwei Frauen mit den intimsten Kenntnissen, die man sich denken konnte.
    |393| Wenn es da nicht dieses kleine Problem gegeben hätte:
Man bezahlt niemanden dafür, es so aussehen zu lassen, als hätte man es selbst getan,
wie Kripo-Kaptein Bennie

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