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Dreizehn Stunden

Titel: Dreizehn Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Sekunden.«
    »Eine der beiden auf dem Foto. Sie ist irgendwo in Richtung Kampsbaai unterwegs und wird von Leuten verfolgt, die sie umbringen
     wollen. Wenn wir das Foto erst morgen bekommen …«
    »Beim nächsten Ton …«
    »Augenblick …«, sagte der Fotograf.
    »Ja, ich warte, bis der Kommissaris Zeit hat«, sagte Vusi ins Telefon, während die Frauenstimme: »Zehn Uhr, acht Minuten und
     null Sekunden« sagte.
    »Das habe ich nicht gewusst«, stotterte der Fotograf.
    Vusi zog lediglich erwartungsvoll die Augenbrauen hoch.
    Der Fotograf sah auf die Uhr. »Zwölf Uhr, früher schaffe ich es wirklich nicht.«
    Vusi blickte sein Telefon an und beendete den Anruf. »Gut, bringen Sie die Ausdrucke zur Wache am Caledonplein und |150| geben Sie sie Inspekteur Mbali Kaleni.« In diesem Augenblick klingelte sein Handy. Er meldete sich.
    »Detective Inspector Vusi Ndabeni.«
    »Sawubona
, Vusi«, grüßte Mbali Kaleni auf Zulu.
    »Molo
, Mbali«, antwortete Vusi auf Xhosa.
    »
Unjani?
«, fragte sie auf Zulu.
    »
Ntwengephi
«, sagte er auf Xhosa, und um das Geplänkel zu beendeten, wechselte er ins Englische. »Wo bist du?«
    »Auf der N1, ich komme gerade aus Bellville. Und wo bist du?«
    »In der Long Street, aber ich muss zum Caledonplein.«
    »Nein,
brother
, ich muss zu dir kommen. Ich kann den Fall nicht übernehmen, wenn ich nicht weiß, was los ist.«
    »Den Fall übernehmen?«
    »Ja, das hat der Kommissaris angeordnet.«
    Vusi schloss langsam die Augen. »Kann ich dich zurückrufen?«
    »Jederzeit.«
     
    Griessel betrat den Arkaden-Eingang der Buitenstraat 16 und sah, dass das Gebäude um einen Innenhof herumgebaut war. Plattenwege
     führten zwischen Blumenbeeten, einem Fischteich und einem Vogelbad hindurch. An der Wand des südlichen Flügels hing ein großes
     Schild mit der Aufschrift »AfriSound«, in hölzernen Buchstaben, die vermutlich afrikanisch wirken sollten. Das Logo stellte
     einen lustigen Vogel mit einer schwarzen Brust, einer gelben Kehle und gelben Augenbrauen dar, der mit aufgerissenem Schnabel
     vor dem Hintergrund einer orangefarbenen Sonne sang. Griessel hatte keine Ahnung, was für ein Vogel das sein sollte. Er ging
     auf die Glasflügeltüren zu. Sein Handy klingelte. Inzwischen kannte er die Nummer.
    »Vusi?«, fragte er sofort.
    »Bennie, ich glaube, es hat hier ein Missverständnis gegeben.«
     
    An der Ecke Prins- und Bredastraat hielt ein Metro-Streifenwagen neben den jungen Männern im Land Rover Defender.
    Auf dem Beifahrersitz des Streifenwagens saß Jeremy Oerson. Er ließ das Fenster herunter und fragte den jungen Weißen am Steuer
     des Land Rovers: »Weißt du, was sie anhat, Jay?«
    |151| Der junge Mann nickte. »Blaue Jeansshorts, hellblaues T-Shirt. Und sie hat einen Rucksack dabei.«
    »Okay«, sagte Jeremy Oerson und griff nach dem Funkgerät. Er nickte dem Fahrer zu. »Komm, wir müssen los.«
     
    »Danke, Kommissaris«, sagte Bennie Griessel in sein Handy, schaltete es aus und blieb einen Augenblick lang kopfschüttelnd
     vor den Glastüren von AfriSound stehen.
    Er war kein Mentor, sondern ein verdammter Feuerwehrmann, den man anrief, wenn es brannte. Und das tat es andauernd.
    Griessel seufzte, öffnete die Tür und trat ein.
    An den blutrot und knallblau gestrichenen Wänden hingen eingerahmte Gold- und Platin-CDs sowie Plakate von Künstlerauftritten.
     Griessel erkannte einige der Namen wieder. Hinter einer modernen Empfangstheke aus hellem Holz saß eine schwarze Frau mittleren
     Alters, die aufblickte, als er hereinkam. Ihre Augen waren gerötet, als habe sie geweint, aber in ihrem Auftreten wirkte sie
     gefasst.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie auf Englisch.
    »Ich möchte zu Willie Mouton.«
    »Dann müssen Sie Inspector Griessel sein«, antwortete sie mit einer perfekten Aussprache seines Nachnamens.
    »Ja, das bin ich.«
    »Ach, es ist so furchtbar, das mit Mr Barnard!« Sie wies mit einem Nicken in Richtung der Treppe. »Sie werden erwartet, es
     ist im ersten Stock.«
    »Danke.«
    Griessel stieg die Holztreppe hinauf. Das Geländer war verchromt, und an den Wänden hingen weitere eingerahmte CDs. Bronzeplaketten
     darunter verkündeten den Namen des Künstlers oder der Band.
    Im ersten Stock gelangte er in einen weitläufigen, offenen Raum. Trotz der hellen, bunten Farbgebung herrschte eine morbide
     Atmosphäre. Keine Musik, nur das leise Flüstern der Klimaanlage und die gedämpften Stimmen von fünf, sechs Leuten, die um
     große, niedrige

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