Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Titel: Drimaxid 02 - Welt der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
Vom Netzwerk:
Ärmchen und zwei kräftigen Beinen aus weißem Gebein. Sabbernde Kreaturen mit blutunterlaufenen Augen und schaumverschmierten Mündern, denen ein Odem des Todes entströmte.
    Haifischähnliche Mäuler schnappten nach ihnen. Adam zählte fünf bogenförmig angeordnete Reihen aus kleinen, spitzen Zähnchen.
    »Autsch«, keuchte Selene.
    Ein Mutant griff mit bloßen Händen nach dem Elektrostick in ihren Händen. Starkstromschocks wurden durch seinen Körper gepumpt und schmolzen das verkümmerte Gehirn. Trotzdem ließ die Kreatur nicht von der Waffe ab. Selene und die Bestie veranstalteten ein groteskes Tauziehen um den Elektrostick. Bevor Adam seiner Begleiterin helfen konnte, war der Kampf schon entschieden. Der Mutant entriss Selene die Waffe und stürzte mit einem schmerzerfüllten Kreischen nach hinten. Aus seinen Ohren rann grünes Blut und aus seinem Mund quoll dichter Qualm.
    Automatisch rückten die anderen Mutanten näher an sie heran. Adam bekam ein unachtsames Exemplar zu packen und schlug ihm mit dem Knauf des Messers so fest auf den Schädel, wie nur konnte.
    »Benutz die Klinge! Töte sie!«, rief Selene.
    »Aber es sind Soldaten. Es sind Bewohner der United Planets«, erwiderte Adam empört. »Es sind Menschen unter ihnen.«
    »Es sind Mutanten! Sie haben vergessen, wer sie sind. Sie werden uns auf jeden Fall töten, wenn du ihnen nicht zuvorkommst.«
    Dafür, dass die Deformierten angeblich vergessen hatten, wer sie waren, hatten sie Selene und ihn mit taktischer Präzision eingekesselt. Die Formation der Mutanten zeugte von einem genialen Verständnis für geschickte Kriegsführung. Ihre Gegner waren keine blutrünstigen, hirnlosen Zombies, sondern berechnende Tötungsmaschinen mit einer mörderischen Intelligenz. Ein paar von ihnen hielten sogar komplizierte Phaserwaffen in den Händen.
    Die Mutanten mochten vergessen haben, dass sie früher einmal zu den kultivierten Völkern der United Planets gehört hatten, aber sie hatten bestimmt nicht vergessen, dass sie einst Soldaten gewesen waren.
    Unentschlossen betrachtete Adam das Messer in seinen Händen und anschließend die Mutanten, die langsam näher rückten. Sein Unterbewusstsein hatte ihr wahres Gesicht hinter der Maske der schwarzen Scherenschnittmänner verborgen, um nicht den Verstand zu verlieren. Jetzt konnte er seinen eigenen Schwindel nicht mehr ertragen. Das Lügenbilde in seinem Kopf stürzte wie ein wackliges Kartenhaus ein.
    »Ich dachte, du hättest auf dem Todesplateau gekämpft«, schrie Selene über das gierige Schmatzen der Mutanten hinweg.
    Das hatte er.
    Aber nur stockend begann sein Verstand das unaussprechliche Grauen zu begreifen, das sich unaufhaltsam wie eine Seuche im Universum ausgebreitet hatte. Menschen kämpften gegen Menschen.
    Menschen töteten Menschen. Die Völker der United Planets löschten sich gegenseitig aus. Adam hatte diese Tatsache bisher sehr erfolgreich verdrängt, denn nur so war ihm zumindest eine halbwegs realistische Chance geblieben, um den Krieg auf dem Todesplateau zu überleben.
    Menschen töteten Menschen …
    Dutzende von Soldaten waren schon an dem bloßen Gedanken daran, dass sie mit jeder Maschinengewehrsalve einen Hagel schwerer Munition in die Körper ihrer Brüder und Schwestern pumpten, zerbrochen. Die barbarische Vorstellung, dass sie ihre eigenen Nachbarn niedermetzelten, hatte sie in den Wahnsinn getrieben. Da war es nicht wirklich verwunderlich, dass Adam die wahre Identität der schwarzen Scherenschnittmänner verdrängt hatte. Doch nun, wo die Wahrheit zurückgekommen war, konnte er sie nicht mehr von sich weisen.
    Ein Mutant mit einem löchrigen Kettenhemd, durch das eine Art Haifischflosse aus dem buckligen Rücken ragte, sprang nach vorne. Adam starrte ihm ins Gesicht. Statt dem wirren Blick und den blutigen Hörnern, die aus seiner Stirn wuchsen, blickte er in das unschuldige Antlitz eines jungen Mannes. Wer mochte dieser Mensch gewesen sein? Ein Student? Vielleicht ein glücklicher Familienvater? Adam war unfähig, ihn zu töten. Er drehte das Messer in seiner Hand herum und wartete auf den finalen Todesstoß.
    Doch dieser kam nicht.
    Wie durch ein Wunder warf sich ein anderer Mutant zur Seite und rammte dem Angreifer seine Schulter in den Magen. Der Haifischmutant wurde weggestoßen und landete auf dem Rücken. Trotz seiner Überraschung kam er sofort wieder auf die Beine und wollte sich auf seinen Gegner stürzen. Dieser hatte ihm jedoch blitzartig nachgesetzt und trat ihm

Weitere Kostenlose Bücher