Drimaxid 02 - Welt der Mutanten
hielt und die Spitze der Metallstange zwischen seine Beine zielte.
»Ich verstehe«, sagte er schnell und hob kapitulierend die Hände.
Er rückte nicht mehr näher an Selene heran. Stattdessen studierte er nachdenklich die Gesichtszüge der jungen Frau.
»Mein Name ist Selene«, nannte ihm die blonde Schönheit noch einmal ihren Namen. »Ich komme aus der Basis der Futureaner. Und wenn die Bemerkung erlaubt ist, seht Ihr so aus, als wärt Ihr dorthin unterwegs. Zumindest scheint Ihr mir kein Präterianer zu sein.«
Futureaner … Präterianer … Es hat sich eine Menge verändert, seit ich das letzte Mal hier gewesen bin , bemerkte Adam nachdenklich. Früher hat es nur die Völker der United Planets gegeben und sonst nichts.
Aber er war schon froh zu erfahren, dass es überhaupt noch intelligentes Leben auf der Erde gab. Im Raumschiff-Sanatorium hatte er schreckliche Angst gehabt, dass die schwarzen Scherenschnittmänner jeden getötet und alles vernichtet hatten.
»Auch wenn ich kein Wort von dem verstehe, was Ihr da redet«, erwiderte er vorsichtig, »würde ich dennoch gerne wissen, warum Ihr Euch so sicher seid, dass ich keiner dieser … Präterianer bin.«
»Weil ich den widerlichen Gestank eines Präterianers einen Kilometer weit gegen den Wind riechen kann. Glaubt mir, wenn Ihr ein Präterianer wärt, hätte ich Euch schon lange mit diesem Elektrostick besinnungslos geschlagen oder Euch den Mutanten zum Fraß vorgeworfen.«
»Mutanten?«, erkundigte Adam sich verwundert.
»Die Kreaturen vor denen Ihr geflohen seid«, erklärte Selene und deutete hinter sich. »Wie nanntet Ihr sie noch gleich …« Sie dachte einen Moment angestrengt nach. »Ach ja, ich erinnere mich: Die schwarzen Scherenschnittmänner .«
Etwas an der Art und Weise, wie sie die Worte betonte, irritierte ihn.
»Waren sie denn auch hinter Euch her?«, fragte Adam.
»Ich muss nicht vor den Mutanten davonlaufen, weil ich die Kunst gelernt habe, mich vor ihnen zu verstecken. Aber denkt nicht weiter darüber nach. Die Mutanten sind das geringste Übel. Die Präterianer sind es, die Ihr fürchten solltet. Möglicherweise auch die Futureaner. Oder beide Stämme. Das hängt von Eurem Standpunkt ab. Es wundert mich sehr, dass Ihr keinen der beiden Stämme kennt.«
»Ich habe mich nach dem Krieg zurückgezogen«, log Adam. »Ich ließ das Leben an mir vorbeiziehen. Erlaubt mir eine Frage: Was ist Euer Standpunkt? Fürchtet Ihr die Futureaner?«
Selene blickte ihn nachdenklich an.
»Nein«, antwortete sie verlegen. »Genau genommen gehöre ich sogar zu ihnen. Ich habe jedoch unerlaubt die Basis verlassen und damit eine ihrer stupiden Regeln überschritten. Ein paar sind sicher aufgebrochen und wollen mich gegen meinen Willen dorthin zurückbringen. Aber fürchten muss ich sie trotzdem nicht.«
»Warum seid Ihr überhaupt weggegangen?«, wollte Adam wissen. »In Zeiten wie diesen sind eine sichere Festung und tapfere Männer, vor denen man sich nicht fürchten muss, das kostbarste Gut auf Erden.«
»Wahre Worte«, pflichtete ihm Selene bei. »Es waren gewisse … nennen wir es Umstände , die mich zum Aufbruch gezwungen haben.«
»Umstände«, wiederholte Adam und dachte darüber nach, was sie damit meinen mochte.
»Zerbrecht Euch nicht Euren hübschen Kopf an meiner Stelle«, wies Selene ihn schroff zurecht.
»Ich wollte Euch …«, begann Adam, wurde aber jäh unterbrochen, als die junge Frau ihm unhöflich ins Wort fiel.
»Dir«, korrigierte sie ihn barsch. »Ich schätze das Schicksal wollte, dass wir uns treffen. Es hat uns quasi zusammengeführt und in … wie sagtet Ihr noch gleich … Zeiten wie diesen , sollten gewisse Förmlichkeiten außen vor gelassen werden. Außerdem schätze ich, dass dies die einzige Möglichkeit ist, um endlich Euren Namen zu erfahren.«
»Adam«, stellte er sich vor.
Selene sah ihn erwartungsvoll an.
»Wohin bist du unterwegs, Adam?«
Adam dachte fieberhaft nach.
Er musste Antworten finden. Erklärungen für die mysteriösen Geschehnisse im Raumschiff-Sanatorium. Lösungsvorschläge für Probleme, wie die zwei Existenzen in seinem Inneren, Rolands Wiedergeburt und Unsterblichkeit, die silbernen Giganten und vieles mehr.
Und wenn alles nur ein Traum gewesen war und all das keine Rolle spielte, dann gab es andere Fragen. Unangenehme Fragen, wie: Was ist geschehen, nachdem das Fluchtschiff gestartet ist? Oder: Wie bin ich in die Lagerhalle gekommen, in der ich aufgewacht bin?
Doch wie sollte er
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