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Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Titel: Drimaxid 02 - Welt der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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Selene all das erklären, ohne ihr die ganze, unglaubwürdige Geschichte zu schildern?
    »Du hast mir auch noch nicht dein Ziel genannt«, wich er ihrer Frage aus.
    Selene schmunzelte. Vielleicht hatte sie ihm eine Falle gestellt, der er unbewusst geschickt aus dem Weg gegangen war. Vielleicht war ihre Frage eine Art Prüfung gewesen.
    Eine Probe? Ein Test?
    Warum?
    »So mögen unsere Ziele ungenannt bleiben«, verkündete Selene mit einem verschmitzten Lächeln. »Ich schätze in Zeiten wie diesen hat jeder von uns das Recht auf ein kleines Geheimnis.«
    Du weißt gar nicht, wie Recht du damit hast , dachte Adam finster.
    Gerade als er etwas sagen wollte, gellte ein spitzer Schrei durch die Nacht. Adam fuhr herum und gewahrte den Umriss eines schwarzen Scherenschnittmannes auf einem der Wohnmobildächer.
    »Verflucht, sie sind hier!«, kreischte Selene.
    Während Adam noch völlig erstarrt vor Angst war, packte die Futureanerin ihn am Arm und zog ihn hinter sich drein und in den schmalen Gang zwischen den Autowracks hinein. Das blaue Licht des Elektrosticks (wie Selene die Waffe in ihrer Hand genannt hatte) leuchtete ihnen den Weg. Sie brachten etwa die Hälfte des Gangs hinter sich, als verzerrte Schatten an den zerkratzten Karosserien der Autos erschienen.
    »Sie kommen von allen Seiten«, fluchte Selene und wirbelte herum.
    Sie kehrten zu der kreisförmigen Stelle zurück. Ohne innezuhalten stürmte Selene auf den Platz zwischen dem Wohnmobilwall hinaus. Adam machte ungefähr sechs Gegner aus, die wie tanzende Teufel über die Wohnmobildächer sprangen und sich gierig die Hände rieben.
    »Rücken an Rücken«, brüllte er.
    Selene wusste sofort, was er meinte und wandte sich um. Auf diese Weise konnte ihnen keiner der Angreifer in den Rücken fallen. Adam vergrub die rechte Hand in der Tasche am Hosenbein des Tarnanzuges, in der er seine wenigen Habseligkeiten verstaut hatte. Als er die Hand wieder herauszog, umklammerten seine von der Kälte steif gewordenen Finger das Schnitzmesser aus laminiertem Stahl. Der Griff aus dunkelbraunem Cocoboloholz lag perfekt in der Hand.
    »Vorsicht!«, warnte ihn Selene.
    Adam nahm eine Bewegung in seinem Augenwinkel wahr. Der Elektrostick in Selenes Hand flammte auf und einer der schwarzen Scherenschnittmänner wich heulend zurück.
    »Sie kommen näher.«
    Und tatsächlich: Die schrecklichen Bestien sprangen von den Wohnmobildächern und bildeten einen geschlossenen Ring um die beiden herum. Adams Messer reflektierte den blauen Schein von Selenes Elektrostick und das schwummrige Licht fiel auf die hässlichen Gesichter der schwarzen Scherenschnittmänner .
    Nicht hinsehen , raunte eine Stimme in Adams Kopf. Du darfst ihnen nicht in die Augen sehen.
    Aber Adam konnte seine Augen nicht länger vor der Wahrheit verschließen. Damals auf dem Todesplateau war ihm das noch gelungen, weil das RATTATATATA der Maschinenpistolen, die spitzen Schreie der Sterbenden und das ohrenbetäubende Krachen der Explosionen ihn abgelenkt hatten. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er nach all den Intrigen im Raumschiff-Sanatorium keine weitere Lüge ertragen konnte. Der undurchsichtige Nebel vor seinen Augen lichtete sich. Das Mysterium um die schwarzen Scherenschnittmänner wurde gelüftet.
    Sie tragen dieselben Tarnanzüge wie die Soldaten der Armee der United Planets , fiel ihm auf. Es dauerte exakt zehn Sekunden, ehe er aus dieser objektiven Beobachtung die richtigen Schlüsse zog. Als es soweit war, kreischte sein Verstand: Die schwarzen Scherenschnittmänner SIND die Soldaten der Armee der United Planets!
    Die Krieger waren fürchterlich degeneriert, deformiert und bis zur Unkenntlichkeit mutiert. Doch trotz der körperlichen Verwandlung konnte man ihre Herkunft deutlich erkennen. Unter den Mutanten befanden sich Menschen mit scheußlichen Tentakelauswüchsen, hässlichen Warzen und purpurfarbenen, gespaltenen Zungen. Syrianer (so genannte Katzenmenschen) mit Löchern in den kantigen Schädeln, aus denen Gehirnmasse wie mattweiße Kokosnussmilch tropfte.
    Auch die elfenartigen Krieger von Luxin entdeckte Adam unter den Angreifern. Von der angeborenen Ästhetik der Luxiner fehlte jedoch jede Spur. Ihre normalerweise filigranen Körper waren aufgequollen und unförmig. Garoganer mit zuckenden Elefantenrüsseln und ekelhaftem Hautausschlag sprangen aus der Dunkelheit hervor.
    Die Völker der United Planets hatten sich zu einer neuen Rasse vermischt: Böse Wesenheiten mit sechs dürren

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