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Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Titel: Drimaxid 03 - Hypnos Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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krümmte sich neben ihm.
    »Was ist los mit dir?«, zischte Adam.
    »Mir geht es gut«, presste Selene mühsam hervor. »Kümmere dich um deinen eigenen Kram.«
    Mit diesen Worten wandte sie sich um und ging in die andere Richtung davon. Nun stand nur noch Adam einsam und verlassen auf der Mauerkrone, umringt von emotionslos dreinblickenden Soldaten, die wie Wachsfiguren aussahen.
    »Hey, du? Lachst du etwa?« Adams Stimme klang gereizt.
    Keiner der Soldaten fühlte sich angesprochen oder durch die Worte provoziert. Alle starrten stumm auf die Schrottebene herab.
    »Ach, verflucht.« Zornig trat Adam mit dem Fuß gegen die Brüstung, die ihm bis zur Taille reichte.
    Wen verfluchst du, Bruder? , wisperte eine Stimme in seinem Kopf.
    Adam zuckte sichtbar zusammen.
    »Wer spricht da?«, keuchte er.
    Ich bin der Anfang und das Ende … Kennst du das irgendwoher? , fragte die Stimme.
    Selbstverständlich erinnerte Adam sich an die Stelle aus dem Text, den er geschrieben hatte.
    »Wer zum Teufel bist du?«, fragte er laut.
    Nun drehten sich doch einige Soldaten um und warfen ihm irritierte Blicke zu. Adam beachtete sie allerdings überhaupt nicht. Er irrte über die Mauerkrone und warf gehetzte Blicke in alle Richtungen.
    »Wo bist du?«, wollte er wissen.
    Ich bin IN DIR , entgegnete die Stimme betont.
    Bitte nicht , flehte Adam innerlich. Bitte nicht schon wieder …
    Er stieg die schmalen, viel zu hohen Treppenstufen hinab, bis er an einer Schleuse vorbeikam. Als er seine Hand auf den Scanner neben der Pforte legte, öffnete sich diese. Adam betrat einen Gang mit Wänden aus künstlichem Stein und schmalen Fenstern, die wie Schießscharten in den Wehrgängen einer mittelalterlichen Burg aussahen.
    Oh doch , antwortete die Stimme mit leichter Verspätung auf seinen Gedanken.
    »Du kannst meine Gedanken lesen?«, hakte Adam nach.
    Ich sagte doch: Ich bin IN DIR , erwiderte die Stimme in leicht gekränktem Tonfall.
    Verdammter Mist , dachte Adam.
    Immer mit der Ruhe , sprach die Stimme besänftigend auf ihn ein.
    »Wie soll ich mich beruhigen, wenn ich weiß, dass du … da drin bist?«
    Adam tippte sich gegen die Stirn.
    Ich habe nie behauptet, dass ich in deinem Kopf bin. Der exakte Wortlaut war: Ich bin IN DIR.
    »Was bedeutet das?«
    Ich bin überall. In deinen Beinen. In deinen Armen. Sogar in deinem …
    »Okay, ich denke das reicht«, fiel Adam der Stimme ins Wort.
    Wie du meinst …
    Adam konnte die Enttäuschung deutlich heraushören.
    »Und was geschieht nun?«, erkundigte er sich verwirrt.
    Ich werde dich führen , erklärte die Stimme ihm geduldig.
    »Aha«, machte Adam.
    Und wer sagt mir, dass ich dir vertrauen kann? , dachte er.
    Du wirst dich wohl auf mein Wort verlassen müssen , antwortete die Stimme.
    »Könntest du vielleicht aufhören, meine Gedanken zu lesen? Wäre das möglich?«, fragte Adam genervt.
    Negativ , gab die Stimme zurück. Ich höre sie, so wie du meine Stimme in deinen Gedanken hörst. Genauer gesagt spreche ich gar nicht mit dir, weil ich keinen Mund habe. Was du hörst, sind meine Gedanken.
    »Ich verstehe.«
    In Wirklichkeit verstand Adam überhaupt nichts.
    Du solltest dich langsam beeilen , drängelte die Stimme.
    »Warum?«, hakte Adam, der sich noch überhaupt nicht dazu entschieden hatte, der Stimme zu folgen, sofort nach.
    Die Zeit drängt …
    »Also gut«, gab er sich geschlagen. »Lassen wir es auf einen Versuch ankommen.«
    Ich rede mit mir selbst. Das ist völlig schwachsinnig , dachte er gleichzeitig in Gedanken.
    Nicht schwachsinniger, als wenn man mit einem Phaser erschossen wird und danach sofort wieder aufsteht, als wäre nichts gewesen , erwiderte die Stimme hart. Dann kicherte sie: Und das, obwohl man ein Loch im Bauch hat und wie ein riesiger Donut durch die Gegend läuft.
    Die Worte stimmten Adam endgültig um.
    Wohin? , fragte er.
    Er stellte die Frage nicht laut, sondern konzentrierte sich in Gedanken auf die Worte. Es schien zu funktionieren, denn die Stimme antwortete: In den Keller …
     
    *
     
    Der Tunnel war von den skurrilsten Lauten erfüllt: Wispernde Stimmen, die seltsame Worte aussprachen, die sich wie magische Beschwörungsformeln anhörten. Ein gähnendes, lang gezogenes Quietschen, das wie der Brunstschrei eines Elches klang. Hektisches Scharren, bei dem Adam an stählerne Krallen denken musste. Am Schlimmsten war jedoch das Stöhnen – ein tiefer Urschrei, der bis ins Mark ging und ihn erzittern ließ.
    Die Stimme hatte ihn zielsicher zu einem

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