Drimaxid 03 - Hypnos Feinde
Moment traf ein Soldatentrupp der United Planets auf die Deformierten. Als die Soldaten anfingen zu schießen, sah es so aus, als würden die Gewehrläufe Feuer speien.
Es hat wieder begonnen , registrierte Adam in den unergründlichen Tiefen seines Bewusstseins. Sie werden den Virus weiter verbreiten. Sie werden Hunderte der Soldaten infizieren.
Dann komme ich ins Spiel.
Warum? – Nun, weil ich sie alle töten werde …
Ein böses Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Mit festen Schritten ging er seinem Untergang entgegen.
*
»Alles in Ordnung?«, erkundigte Hypno sich besorgt.
Adam schüttelte mühsam den Tagtraum ab, der sich hartnäckig wie eine Klette an ihm festgeklammert hatte.
»Es geht schon«, murmelte er.
Die Worte klangen nicht besonders überzeugend, stellten Hypno aber offenbar trotzdem zufrieden, denn er fragte nicht weiter nach. Der Anführer der Futureaner und Adam standen wieder auf der Mauerkrone der Futureanerfestung, wo sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Hinter den Zinnen hatten sich Dutzende bewaffnete Soldaten postiert.
Es hat wieder begonnen , erinnerte sich Adam an den intensiven Gedanken aus seinem Traum. Es hat wieder begonnen …
Er richtete seinen Blick geradeaus. Statt dem Todesplateau lag nun die mit Schrott übersäte Ebene vor ihm. Sonst hatte sich nicht viel an dem Bild aus seinem Traum geändert. Auch hier entdeckte er ein Heer der Mutanten am Horizont. Nur, dass dieses hier größer war. Um ein Vielfaches größer.
»Sie sehen nicht besonders freundlich aus«, stellte Adam in einem Anflug von bitterem Sarkasmus fest.
Hypno deutete ein Lächeln an.
»Da könntest du Recht haben«, brummte der Asiat und kratzte sich nervös an der Schulter.
»Was tun wir jetzt?«, fragte Adam. »Wir können doch nicht tatenlos hier herumstehen und auf unser Ende warten.«
»Nicht auf unser Ende«, korrigierte ihn Hypno. »Wir warten auf ihren Angriff.«
»Ist das nicht dasselbe?«, wollte Adam wissen.
Sie schwiegen beide beharrlich und betrachteten die Sonne, die wie eine gelbe Schnecke über den Zenit kroch. Adam, der von Natur aus ungeduldig war, machte die sinnlose Warterei wahnsinnig. Ohne es zu merken, trat er unruhig von einem Fuß auf den anderen.
Plötzlich wurden Schritte laut, deren Klang in seinen Ohren etwas Erlösendes hatte. Adam wirbelte herum und sah Selene, die sich die Stufen zur Mauerkrone hinaufplagte. Ein besorgter Ausdruck hatte sich in ihr Gesicht eingegraben, das wie aus Stein gemeißelt aussah.
»Was ist mit dir?«, erkundigte Adam sich besorgt nach ihrem Befinden.
»Mir geht es gut«, antwortete Selene kurz und würdigte ihn keines Blickes.
Wieder fühlte Adam sich schuldig dafür, dass er die junge Frau zurückgewiesen hatte. Er wollte mit ihr sprechen, aber es war einfach nicht der richtige Ort. Nicht die richtige Zeit …
»Selene, meine Liebe. Geht es dir nicht gut? Du siehst müde aus«, versuchte es Hypno mit einer anderen Strategie.
»Ich habe schlecht geschlafen«, maulte Selene und Adam hätte ihr fast geglaubt.
Aber eben nur fast.
Zusammen mit der jungen Futureanerin hatte er in den letzten fünf Wochen innerhalb kürzester Zeit mehr Extremsituationen durchgestanden, als ein gewöhnlicher Mensch im Normalfall in seinem ganzen Leben erlebt. In dieser Zeit hatte er Selene kennen gelernt. Jede Facette ihrer vielschichtigen Persönlichkeit studiert. Und noch mehr: Er hatte sich in sie verliebt.
Scheinbar wollte Selene aber nicht über ihre Probleme sprechen. Sie schwieg verschlossen und genauso wie Adam wusste, dass sie etwas bedrückte, spürte er auch, dass sie keine Lust hatte, mit ihnen darüber zu reden.
»Wie viele sind es?«, fragte Selene und ihr Blick schweifte zu der Armee der Deformierten.
»Sie sind noch zu weit weg um genaue …«, begann Hypno, doch Selene schnitt ihm das Wort ab.
»Wie viele?«, fragte sie noch einmal, diesmal in barschem Tonfall.
»Fünfhundert. Vielleicht Tausend. Zu viele, wenn du es genau wissen willst«, knurrte ihr Vater.
Mit Hilfe des Joysticks wendete er seinen steuerbaren Unterleib und rollte davon. Selene und Adam blieben allein zurück.
»Wie viele Futureaner gibt es?«, erkundigte sich Adam.
»Zu wenig«, erwiderte Selene mit monotoner Stimme.
Kaum war ihr Vater aus ihrem Blickfeld verschwunden, verzog die junge Futureanerin vor Schmerz das Gesicht. Adam wollte nach ihr greifen, sie halten, stützen, umarmen. Selene schlug seine Hände jedoch wütend beiseite und
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