Drimaxid 04 - Antara
Soldaten haben mich so genannt …«
Antara Lukas … , hallte es in seinem Kopf wider.
Mit diesen Worten hatte Gregorios Stimme ihn aus dem D RIMAXID -Koma geweckt, kurz bevor die Krieger des Widerstands in seine Zelle gestürmt waren und ihn aus dem Kokon befreit hatten.
»Das kann schon möglich sein.« Hypno zuckte unschlüssig mit den Schultern. »Der Begriff ›Antara‹ kommt aus Nordafrika und bezeichnet einen ›Übermenschen‹ – einen afrikanischen Helden, wie etwa Herkules bei den Griechen. Dieser Antara erwürgte als Kind schon Löwen und war auch sonst sehr ungewöhnlich. Ein Mensch mit ganz besonderen Fähigkeiten, so sagt die afrikanische Legende.«
Gespannt lauschte Adam den Worten, konnte aber keine Verbindung zu ihrer gegenwärtigen Situation herstellen.
»Was hat das mit mir zu tun?«, fragte er mit trockener Stimme.
»Nun, auch du verfügst in den D RIMAXID -Welten über … besondere Fähigkeiten«, fuhr Hypno fort. »Du bist dort eine Art … ›Übermensch‹. Beim Krieg auf dem Todesplateau solltest du zum Beispiel sterben und mit neuen Daten im Gedächtnis in einer anderen D RIMAXID -Welt wieder eingesetzt werden. Nach dem tödlichen Schuss bist du aber nicht einfach gestorben. Und zuvor hast du sogar noch Roland wiederbelebt, der ebenfalls das Zeitliche segnen sollte.«
Eine Art … Übermensch … , echote Hypnos Stimme in seinem Kopf.
»Ich verstehe nicht ganz«, gestand Adam. »Wie ist es möglich, sich gegen den Computer-Chip und das Halluzinogen durchzusetzen?«
Hypno spielte gedankenverloren mit einem achteckigen Ring, der den Ringfinger seiner rechten Hand schmückte.
»Diese Fähigkeit tritt durch Vererbung auf«, murmelte der Anführer des Widerstands geistesabwesend. »Es ist eine Art Mutation, die deinen Körper gegen das Halluzinogen resistent gemacht hat. Allerdings taucht diese ungewöhnliche Gabe sehr unregelmäßig und nur in seltenen Fällen auf.«
»Du besitzt diese Gabe auch, nicht wahr?«
Adams Blick bohrte sich in Hypnos Augen.
»Ja«, gab sein Gegenüber zu.
»Wer noch?« Adam spannte sich.
»Roland.«
Der Name des Kriegers setzte in Adams Gedanken eine nukleare Kettenreaktion in Gang. Benommen schob er die rauschenden Wellen bizarrer Erinnerungen beiseite, unter anderem auch Bilder von Thanatos, dem Mutantending , in das Roland sich in der zerstörten Nachkriegswelt verwandelt hatte.
»Sein wahrer Name ist Todt«, klärte Hypno ihn auf.
Thanatos ist der Tod … , flüsterte jemand in Adams Bewusstsein.
Es klang fast wie: »Thanatos ist Todt …«
»Eve?« Adam verkrampfte sich weiter.
»Ja, auch sie.«
Tief in sich drin, hatte er es geahnt. Adam erinnerte sich noch genau daran, wie Eve alias Selene gegen die Mutanten gekämpft hatte. Wie ein Mensch gewordener Rasenmäher war sie durch die Reihen der Deformierten gefahren und dann zehn Meter hoch gesprungen, um sie vor der verdorbenen Fleischlust und dem Blutdurst ihrer Verfolger zu retten.
Eine Art … Übermensch …
»Wo ist sie?«, hörte Adam sich fragen.
Jedes Molekül seines Körpers sehnte sich danach, die junge Frau wieder zu sehen, fast, als wäre sie ein Magnet und er ein ferromagnetischer Gegenstand, der unaufhaltsam von ihr angezogen wurde.
»Sie ist hier«, erwiderte Hypno kurzatmig.
Ihr Gespräch glich einem erbitterten Schlagabtausch. Jede Frage, jede Antwort wurde klar formuliert. Es gab keine sinnlose Schönrednerei, keine unnötigen Umschreibungen, Verschnörkelungen, Ausflüchte. Sie nahmen beide den direkten Weg zum Ziel. Verzichteten auf jedes unnütze Wort.
»Ich will sie sehen.« Adams Stimme zitterte vor freudiger Erregung.
»Sie ist noch im D RIMAXID -Koma gefangen«, beteuerte Hypno. »Wir müssen sie langsam wecken. Ich hoffe, wir schaffen es rechtzeitig.«
Adam erbleichte.
»Warum? Was geht hier vor?«
»Balthasars Phantomkrieger durchkämmen das gesamte Universum und vor allem die Umlaufbahn der Erde auf der Suche nach uns«, berichtete Hypno. »Wir halten uns hier schon viel zu lange auf. Sie können uns jeden Tag entdecken.«
Adam ballte die Hände zu Fäusten. Mit Knöcheln, die weiß unter seiner Haut hervortraten, erwiderte er Hypnos leeren Blick voll feuriger Wut.
»Was wird geschehen, wenn sie uns finden?«, fragte er, obwohl er die Antwort schon kannte.
»Wie ich bereits sagte, macht er Jagd auf die wenigen Flüchtigen und hat es ganz besonders auf den Widerstand abgesehen«, sagte Hypno. »Er will uns alle ins D RIMAXID -Koma versetzen. Dieser
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