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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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freute er sich aber auch darauf, endlich wieder unter Menschen zu kommen und die Isolation verlassen zu dürfen.
    Sie gingen nach links und wählten den ersten Aufzug auf der rechten Seite. Adam zwang sich krampfhaft dazu, nicht an den Horrorlift im Raumschiff-Sanatorium zu denken, doch er musste trotzdem ständig an sich herabsehen, um sich davon zu überzeugen, dass im Boden der Kabine kein Loch gähnte, durch das Roland nach ihm greifen konnte.
    Ein Gefühl der Befreiung erfüllte ihn, als sie den Aufzug endlich verließen. Sie betraten einen etwas breiteren Gang, an dessen Decke Rohre befestigt waren – wie in dem gewissen unterirdischen Tunnel in Trojon.
    »Das hier ist das Unterdeck«, mimte Gregorio den Fremdenführer. »Dort vorne ist die Krankenstation. Weiter hinten die Küche. Und …«
    »Ich möchte es sehen«, sagte Adam leise.
    »Wie bitte?« Gregorio fuhr herum.
    »Kannst du mir das alles zeigen?«, bat Adam den Begleiter.
    Gregorio nickte zustimmend.
    »Aber selbstverständlich.«
    In der nächsten halben Stunde inspizierten sie die Küche, in der Adam unzählig viele Parallelen zu seinen Abenteuern im Raumschiff-Sanatorium vorfand: verchromte Anrichten, ein Messerblock, Vorratsräume mit Gefriertruhen, eine Putzkammer.
    Als er einen kurzen Blick in die Lüftungsschächte warf, rann ihm ein kalter Schauer den Rücken hinab.
    Ich bin hier gewesen! , schoss es ihm durch den Kopf. Genau hier!
    Er ließ sich weiter herumführen.
    Sie durchquerten den Schlafraum des Küchenpersonals und steuerten die Krankenstation an. Bisher waren sie noch keiner Menschenseele begegnet.
    »Wo ist die Besatzung?«, fragte Adam.
    »Es befinden sich ausschließlich Soldaten an Bord. Die meisten patrouillieren auf dem Oberdeck. Der Rest ruht sich in den Mannschaftsräumen aus. Du wirst sie alle bald kennen lernen, keine Sorge. Es gibt demnächst Abendessen auf dem Mitteldeck«, antwortete Gregorio.
    Der Anblick der Krankenstation traf Adam wie ein Faustschlag in die Milz. Die Übereinstimmungen waren überwältigend – und beängstigend zugleich. Er zählte die Betten – sie entsprachen exakt der Anzahl der Liegen im Raumschiff-Sanatorium! Der durchsichtige Raumteiler war da, die Schränke und sogar die Blechschüssel.
    Adam zog wahllos ein paar Schubladen auf. Er fand Medikamentenschachteln, die ihm bekannt vorkamen. Die grünen Hosen mit den Beatmungslöchern. Sogar das Lasergewehr grub er unter einigem Verbandszeug aus. Bei genauerem Hinsehen musste er jedoch enttäuscht feststellen, dass es nur eine Betäubungswaffe war.
    »Was ist los mit dir?«, erkundigte sich Gregorio, der ihn bis jetzt schweigend beobachtet hatte.
    »Es ist geradezu unheimlich«, erwiderte Adam geistesabwesend. »Alles ist – wie in meinen Träumen.«
    »Wie im D RIMAXID -Koma, meinst du?«, schlug sein Begleiter vor.
    Adam sah verwirrt auf.
    »Ja«, stimmte er Gregorio zu. »Wie im D RIMAXID -Koma …«
    Sein Magen knurrte hörbar; peinlich berührt verstummte er. Als sein Blick auf Gregorio fiel, bemerkte er, dass sein Begleiter grinste.
    »Lass uns etwas essen gehen«, schlug der Soldat vor.
    »Einverstanden.«
    Zusammen gingen sie zu einer der Schleusen hinüber. Bevor Adam die Krankenstation aber endgültig verließ, glitt sein Blick noch einmal suchend durch den Raum. Es gab keine Luke. Keine Zelle … Erleichtert atmete er auf.
    Klopf, klopf. Wer ist da? – Ich bin ein schreckliches Monstrum, das dir den Kopf von den Schultern reißen und ihn auffressen wird.
    »Das war einmal«, sagte er laut.
    »Wie bitte?« Gregorio sah sich nach ihm um.
    »Ach nichts«, gab Adam zurück.
    Die Schleuse schloss sich hinter ihnen.
     
    *
     
    Die Kantine auf dem Mitteldeck sah dem Speisesaal im Lager der Präterianer zum Verwechseln ähnlich. Natürlich bestanden die Tische und Stühle aus leichtem Aluminium, die Teller aus Kunststoff und die steinerne Empore war hier ein verzinktes Gittergerüst, das an dicken Stahlseilen hing, doch man konnte die Übereinstimmungen einfach nicht ignorieren, selbst wenn man es gewollt hätte. Anordnung und Anzahl der Sitzgelegenheiten waren identisch. Dasselbe galt für die Ausmaße der beiden Säle.
    Als Gregorio und Adam den Raum betraten, wurde es schlagartig ruhig. Alle Blicke richteten sich auf sie.
    »Das ist Adam«, stellte Gregorio ihn der Mannschaft vor.
    Es wurde leise getuschelt. Adam hörte immer wieder die beiden Worte ›Lukas‹ und ›Antara‹ . Letzteren Ausdruck sprachen die Soldaten nur mit

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