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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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die Frage laut ausgesprochen hatte. Hastig sah er sich um, doch außer Big Black , dem großen Dunkelhäutigen mit den Frauenbrüsten, waren seine Worte niemandem aufgefallen.
    »Existenzgebühr …?«, flüsterte er.
    »Ein Drittel des monatlichen Einkommens oder der Grundbetrag von einhundert Dollar«, erwiderte der Farbige ungerührt. »Zu leisten am ersten Tag jedes Monats. Sonst landet man in der Haft und muss hinter Gitter harte Arbeit verrichten.«
    »Ihr müsst dafür bezahlen, dass ihr in Freiheit leben dürft?«, vergewisserte Adam sich zweifelnd.
    Big Black gab einen unidentifizierbaren Laut von sich.
    Adam deutete ihn als ein zustimmendes ›Ja‹.
    »Das ist … verrückt«, stammelte er.
    »Sag das besser nicht zu laut«, warnte ihn sein Hintermann. »Die United Planets haben es so entschieden. Und jetzt sei besser still.«
    Der Farbige deutete nach vorne. Adam verstand, was er meinte. Zu ihrer Linken erschien eine gläserne Theke, an der die Gefangenen von körperlosen Roboterarmen bedient wurden. In Rekordzeit bekamen sie einen Pappteller, der eine gallertfarbenen Pampe enthielt, und einen weißen Plastikbecher mit einer dünnen Pulvermischung gereicht.
    Die United Planets – eine skrupellose Erpresserorganisation? , zweifelte Adam im Stillen an den Worten des Fremden.
    Dann erinnerte er sich wieder daran, dass er sich in einer D RIMAXID -Welt befand – einer durch Menschen programmierten, falschen Realität. Balthasars Männer hatten die unglaubliche Macht, die United Planets – wie auch alles andere – zu dem zu machen, was sie wollten.
    Die Welt – ein riesiger Friedhof?
    Kein Problem!
    Das Universum – ein Grashalm in einer riesigen Wiese?
    Schon geschehen!
    Adam – ein Anwalt namens Albert?
    So etwas soll es schon einmal gegeben haben!
    Entsetzt verscheuchte Adam den Gedanken und konzentrierte sich auf die Essensübergabe. Vor ihm ließ ein Gefangener seinen Teller fallen und wurde von den Wurmkameras solange mit schmerzhaften Elektroschocks gequält, bis sein Hintermann ihm aufhelfen und ihn weiterschleifen konnte.
    Adams rechte Hand, die den Plastikbecher aufnahm, zitterte so stark, dass etwas von der zischenden Brause über den Rand schwappte und zu Boden tropfte.
    Die Reihe der Gefangenen schlängelte sich zwischen den Tischen hindurch, die in mathematischer Perfektion aufgestellt worden waren. An jedem Tisch gab es jeweils vier Sitzplätze.
    »Frischfleisch sitzt hinten in der Ecke«, verriet ihm sein Hintermann.
    Adam nickte erleichtert.
    »Wie heißt du?«, fragte er.
    »Mein Name ist Eugene Stano«, stellte Big Black sich vor. »Aber meine Freunde nennen mich Taurok.«
    Der Plastikbecher in Adams Hand bebte verdächtig. Nur mit allergrößter Mühe und unter Aufbietung seiner ganzen Beherrschung gelang es ihm, das Behältnis nicht fallen zu lassen.
    »Wie ein Gott aus einer anderen Welt – einem Reich aus Eis und Schnee«, fügte Stano lächelnd hinzu.
    Adam ging stocksteif weiter und setzte sich an den Tisch, den der Farbige ihm zugewiesen hatte. Die Wurmkameras folgten ihm mit gierigen Blicken; sie erwarteten wohl, dass er sich auf einen der freien Plätze setzte, damit sie ihn für eine Unwissenheit bestrafen konnten. Nachdem er sich jedoch an dem Tisch in der Ecke niedergelassen hatte, verzogen sie sich schnell und ließen ihn beleidigt in Ruhe.
    Adam stellte den Becher ab, platzierte den Teller in der Mitte der Tischplatte und versank emotional in einer bodenlosen Grube voll glühender Lava.
    Taurok! , kreischte sein Verstand alarmiert.
    Wie eine Schablone legte sich die vage Silhouette des Anführers der Präterianer über den groben Umriss von Stanos Gestalt. Die beiden sahen sich unglaublich ähnlich, wenn man einmal die Hautfarbe, das fehlende, blonde Haar und die Brüste ignorierte. Doch Adam hatte schon früh gemerkt, dass das nicht entscheidend war.
    Balthasars Männer sind in der Lage, dir jede nur erdenkliche Gestalt zu geben , rief er sich ins Gedächtnis.
    Obwohl sie ganz offensichtlich gewisse Neigungen hatten, von denen sie sich nicht ganz freimachen konnten. Auch Eve und Selene hatten sich verdächtig ähnlich gesehen. Und Thanatos hatte Rolands Kopf zur Schau getragen …
    »Hallo, Neuer«, begrüßte ihn eine monotone Stimme.
    Überrascht hob Adam seinen Blick. Ihm gegenüber ließ sich ein Kleinwüchsiger auf einen der am Boden festgeschraubten Metallstühle fallen. Tiefe Falten prägten das Gesicht des Mannes und das ergraute, krause Haar zeugte von

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