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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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haben«, gab Adam frech zurück. »Das hat schon so manchen den Kopf gekostet.«
    Vor seinem inneren Auge sah er Ares, wie er sich über Tauroks gefällten Körper beugte und die blutige Klinge in seinen vor Wut bebenden Händen auf den Anführer der Präterianer herab fahren ließ. Er zuckte sichtbar zusammen.
    »Du bist ein sonderbarer Kerl«, bemerkte Stano.
    »Ich will tatsächlich flüchten«, entschied sich Adam für eine andere Strategie. »Wenn du mir dabei helfen kannst, dann tu es. Wenn nicht, dann verschwinde und hör auf, meine kostbare Zeit zu vergeuden.«
    Stanos Gesicht zeigte einen Ausdruck absoluter Bestürzung; Adam fürchtete bereits, der Farbige würde sich einfach kommentarlos auf ihn stürzen und seinen Schädel mit den riesigen Pranken zu blutigem Brei schlagen. Dann entspannte sich die Miene des Gefangenen wieder und er setzte sein gewohnt lässiges Lächeln auf.
    »Du bist jemand, der weiß, was er will.« Stano nickte anerkennend. »Das gefällt mir.«
    »Was ist jetzt? Gibt es nun etwas, was du mir sagen willst, oder nicht?«, fragte Adam in nörgelndem Tonfall.
    »Da gibt es vielleicht wirklich etwas«, erwiderte sein Gegenüber schmunzelnd.
    Er machte eine beschwörerische Geste mit der rechten Hand und hielt plötzlich eine dünne Karte zwischen den Fingern. Als Adam danach greifen wollte, ließ er sie wieder mit derselben, geschickten Bewegung verschwinden.
    »Was bist du? Ein Magier?«, scherzte er humorlos.
    »Nur ein dummer Hurenmörder, der genug Fingerfertigkeit besitzt, um sich ein paar harmlose Taschenspielertricks anzueignen«, entgegnete Stano trocken.
    »Was hat es mit der Karte auf sich, Houdini?«, hakte Adam nach.
    Er hatte den Gegenstand nur einen Augenaufschlag lang gesehen, aber trotz der enorm kurzen Zeitspanne war ihm nicht entgangen, wie das künstliche Licht der Hologrammsonne von elektrischen Kontakten reflektiert worden war.
    »Das ist dein Ticket in die Freiheit«, antwortete Big Black , breit grinsend.
    Adam sah sich aufgeregt um. Die Gefangenen hatten sich großzügig auf dem offenen Platz verteilt, diskutierten in kleinen Gruppen miteinander oder betätigten sich körperlich an Muskelmaschinen oder Basketballkörben.
    »Keine Angst, dieser Bereich wird nicht überwacht«, beruhigte ihn Stano. »Ein kleiner Verdienst der letzten Menschenrechts-Organisationen, die die United Planets noch nicht ganz verbieten konnten.«
    Adam zwang sich zu einem gequälten Lächeln.
    »Wie genau kann ich die Karte zu meinem Vorteil nutzen?«
    »Du musst nur einen Knopf drücken. Als hättest du eine Fernbedienung in der Hand.«
    »Und was ist der Trick bei der Sache?«
    Jetzt war Stano an der Reihe, sich nervös umzusehen.
    »Eine Störfrequenz legt das gesamte Sicherheitssystem lahm. Inklusive Kameras.«
    Der schwarze Riese feixte fies.
    »Bleibt nur noch ein Problem …«, warf Adam ein.
    »Yates«, ergänzte Stano. »Du beweist Voraussicht. Das ist gut.«
    »Wie kann ich diesen Sadisten aus dem Weg schaffen?«
    Stano winkte ihn näher an sich heran.
    »Yates ist besessen von seinem Job«, flüsterte er geheimnisvoll. »Er führt dieses Gefängnis ganz alleine.«
    »Aber wie ist das möglich?«, wollte Adam wissen.
    Sein Gegenüber deutete ihm an, leiser zu sprechen.
    »Diese Einrichtung wurde vor ein paar Jahren privatisiert«, verriet ihm Stano. »Die staatlichen Anstalten waren restlos überfüllt. Und seit Einführung der Existenzgebühr gibt es immer mehr Gefangene.«
    »Das erklärt einiges«, sagte Adam. »Aber wie hilft mir das bei meiner Flucht?«
    »Yates' Besessenheit macht ihn berechenbar«, erklärte Stano. »Er ist ein durch und durch kalkuliert denkender und handelnder Kerl.«
    »Falls man das von einem Psychopathen behaupten kann«, schnaubte Adam.
    »Oh, versteh mich nicht falsch. Er hat da oben wirklich 'ne Schraube locker.« Stano tippte sich demonstrativ mit dem Zeigefinger an die Schläfe. »Aber wie jeder Irre, pflegt auch er strenge Gewohnheiten, so genannte Rituale. Oder Manien.«
    »Zum Beispiel?« Adam versuchte seine innere Aufgewühltheit vor Stano zu verbergen, was ihm aber nur teilweise gelang.
    »Er patrouilliert immer zur selben Zeit durchs Gefängnis. Dazu verlässt er den Wächterraum für exakt dreißig Minuten. Das gibt dir genug Zeit, um dich dort hinein zu schleichen.«
    »Und weiter?«
    »Dort drinnen gibt es Waffen«, offenbarte ihm Stano. »Viele Waffen. Genug, um Yates zu erledigen und sich freizuschießen.«
    »Hm«, machte Adam und

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