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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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narkotisiert. Und da war noch eine andere Empfindung: ein Gefühl, das er schon einmal gehabt hatte, als Hypno ihm damals, im dunklen Turm, die großkalibrige Kugel in die Brust gejagt hatte. Er glaubte im Cockpit eines Hochgeschwindigkeits-Raumschiffs zu sitzen, das plötzlich rasant beschleunigte. Der Gleiter folgte einer geraden Linie, die aber gleichzeitig auch gekrümmt war.
    Noch ein Paradoxon , bemerkte Adam mit einem humorlosen Lächeln auf den Lippen.
    Die Welt vor ihm schien zu kippen. Das Hochgeschwindigkeits-Raumschiff raste über die Schienen einer verrückten Achterbahn, die in einen Looping einfuhr. Doch statt anschließend wieder in die Gerade gerückt zu werden, drehte sich die Bahn schneckenförmig immer weiter und weiter, wobei es in einem irren Wirbel aus gleißendem Licht versank.
    »Ich bin da«, ließ Adam verlauten.
    Auf einmal waren die Achterbahn und das Licht verschwunden.
    Und er auch …
     
    *
     
    Wimmernd schlug er seine Augen auf und rollte sich zur Seite. Sein Magen krampfte sich zusammen. Bittere Galle schob sich seinen Hals empor. Adam würgte und spie aus. Jemand schlug ihm hart in den Nacken. Sein Kopf wurde nach vorne katapultiert und schlug hart auf dem Boden auf. Adam rollte sich zur Seite und spürte Ströme warmen Blutes über seine Stirn rinnen.
    »Gefangener Frank Hummel«, schnauzte eine laute Stimme. »Im Namen der United Planets werden Ihnen alle Menschenrechte aberkannt. Sie werden von nun an Gefangener RA-619-T7C sein. Eine Nummer. Nicht mehr.«
    Eine kräftige Hand packte ihn im Nacken und schleifte ihn in eine dreckige Zelle.
    Vier Mal vier Meter groß , bemerkte Adam beiläufig.
    Schimmelübersäte Wände aus grauen Steinblöcken, zwischen denen der Mörtel hervorquoll, umgaben ihn. Als er seine Hand danach ausstreckte, spürte er kaltes Metall unter seinen Fingern.
    Eine Projektion , stellte er nüchtern fest. Sie lassen dich sehen, was sie wollen.
    »Willkommen in Yatamayo«, begrüßte ihn eine dumpfe Stimme.
    Adam trug ein orangefarbiges Leibchen und eine schwarze Hose. Die Kälte stach wie mit Tausend Nadeln durch den dünnen Stoff hindurch. Ein Gittertor schloss sich mit geräuschvollem Rattern hinter ihm.
    Das Nächste, was Adam vernahm, war ein vertrautes Surren. Er hob seinen Blick. Über ihm schwebten Kameras in der Luft – ekelhafte Würmer aus biegsamem Metall mit glotzenden Zyklopenaugen an den Enden. Tanzende Energieblitze umspielten die blassen Linsen. Sekundenbruchteile später raste der erste Elektroschock auf ihn zu und schlug wie ein Miniaturblitz in seinen Körper ein.
    Adam stürzte nach hinten und schlug sich den Kopf an. Durch einen Tränen verschmierten Schleier hindurch erblickte er eine groteske Gestalt in eng anliegender Titanrüstung. Sein Gegenüber trug einen Helm mit schmalem Sichtschlitz aus verdunkeltem Glas. Eine Art Rune, in Form einer Schlange, zierte die Stirnseite der kantigen Kopfbedeckung.
    Vor Adams verklärten Augen begann die Schlange sich zu bewegen; sie wand sich auf dem schwarz schimmernden Metall, um dann plötzlich nach vorne zu springen und ihre giftigen Zähne in seinen Hals zu bohren!
     
    *
     
    Hallo, Adam , begrüßte ihn eine fremde Stimme, die sich mitten in seinem Hirn materialisierte. Willkommen in Yatamayo!
    »Wer zum Teufel bist du …?«, stöhnte Adam.
    Schweiß glänzte auf seinem Gesicht. Mit schmerzverzerrter Miene griff er sich an den Hinterkopf. Der Anschluss in seinem Nacken war verschwunden. Dafür spürte er geronnenes Blut unter seinen Fingerkuppen. Angeekelt spie er aus.
    Mein Name ist Frank. Frank Hummler. Und genau genommen bin ich … du , erklärte die ungewöhnlich kratzige Stimme. Schätze, wir sitzen zusammen in diesem verfluchten Drecksloch fest.
    »Schätze, du gehst mir gehörig auf den Geist«, entgegnete Adam boshaft.
    Er konzentrierte sich auf die Stimme.
    Was tust du da? , keuchte Frank, in dessen Körper Adam eingedrungen war.
    »Scheiß auf dich, Frank!«, fluchte Adam.
    Er kniff die Augen zusammen und presste die Zähne fest aufeinander.
    Du verdammter …! Frank röchelte. Schätze, du hast mich erwischt …
    Es folgte eine Aneinanderreihung unartikulierter Laute, die Frank stoßweite hervorbrachte. Dann wurde es auf einmal still in Adams Kopf.
    »Das ist mein Körper«, erhob Adam feierlich seine Stimme. »Das ist meine Welt!«
    Einen Moment lang dachte er angestrengt darüber nach, was mit Frank geschehen sein mochte. Bis es ihm schließlich wie Schuppen von den Augen

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