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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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eine Rolle , rechtfertigte sich die Stimme der jungen Frau in seinem Kopf. Ich weiß es, aber ich kann es noch nicht ganz kontrollieren …
    Selbstverständlich war Chuck – der Antara – kein Verräter, sondern nur sein D RIMAXID -Alter-Ego Barabbas. Diese Erkenntnis änderte unglücklicherweise nichts an dem Ernst der gegenwärtigen Situation.
    Wenn er meine D RIMAXID -Existenz ›Frank Hummler‹ tötet, kann ich ihn hier nicht mehr rausholen , überlegte Adam. Und wenn er zögert und mich verschont, wird Yates mich hinrichten. So oder so, er musste handeln.
    Mit einem verzweifelten Sprung warf er sich nach vorne und gegen Barabbas. Dabei unterschätzte er jedoch das militärische Training, das sein Gegner als Undercover-Agent der United Planets genossen hatte.
    Sein Gegenüber tänzelte nach hinten und zog das Laserschwert kreuzförmig über Adams Brust. Der Stoff des orangefarbigen Leibchens schwelte. Adam fiel auf die Knie und verzog das Gesicht vor Pein. Seine Haut war von dem heißen Licht des Laserschwerts verschont geblieben, aber seine Augen tränten.
    »Versuch das besser nicht noch einmal!«, warnte ihn Barabbas.
    Adam warf einen gehetzten Blick auf die Überwachungsbildschirme.
    »Er wird gleich hier sein.« Barabbas grinste sardonisch.
    Auf den Monitoren sah Adam Yates durch den Speisesaal hetzen. In vollem Lauf zückte der Wächter den handlichen Phaser.
    Das darf nicht geschehen! , schickte er ein verzweifeltes Stoßgebet gen Himmel. Ich muss das verhindern!
    Die glühende Spitze des Laserschwertes schwebte dicht über seinem Adamsapfel. Adam spürte die fürchterliche Hitze des Höllenfeuers, die von der leuchtenden Klinge ausging. Das ist das Ende , resignierte er. Einer von beiden wird mich töten.
    Traurig senkte er den Blick zu Boden. Dort entdeckte er etwas, worauf er schon lange nicht mehr geachtet hatte: Das Gewebe von Wyrd!
    Die kalten Linien aus purer Energie bildeten einen Teppich aus winzigen Quadraten unter seinen Füßen. Als Adam seinen Blick hob, stellte er fest, dass das wundersame Maschenwerk den gesamten Raum umfasste. Jede Kontur wurde von den pulsierenden Breiten- und Längengrade nachgezeichnet.
    Beschwörend breitete Adam die Hände aus.
    »Was tust du da?« Barabbas' Stimme bebte vor Aufregung. »Nimm die Hände runter, oder ich exekutiere dich – hier und jetzt!«
    Adam streckte die Hände noch weiter aus und bewegte die nach oben zeigenden Finger, als würde er Klavier spielen. Durch die schnellen Bewegungen brachte er das Gewebe von Wyrd zum Schwingen. Konzentriert zupfte er an den Linien und entlockte ihnen, wie Gitarrensaiten, wohl klingende Töne.
    »Hör sofort auf damit!«, keuchte Barabbas.
    Der Verräter wurde kreideweiß im Gesicht und stolperte nach hinten. Das Laserschwert entglitt seinen Händen, fiel zu Boden und erlosch. Barabbas presste sich die Hände auf die Ohrmuscheln.
    Jede Tat, jedes Wort und jedes Gefühl bewirkt eine Veränderung im Gewebe von Wyrd und erzeugt dort auch eine Resonanz.
    Stumm fuhr Adam mit seinem Tun fort, ohne zu wissen, was er dadurch anrichtete. Er fühlte sich wie damals im Raumschiff-Sanatorium, als seine Finger sich ohne sein Zutun bewegt und den Türöffner repariert hatten.
    Und jede Veränderung im Gewebe von Wyrd bewirkt wiederum eine Veränderung in unserer physischen Welt – ob klein oder groß, ob für uns bewusst wahrnehmbar oder nicht.
    Seine linke Hand beschrieb einen geschwungenen Halbkreis, die andere führte er in einer fließenden Bewegung nach unten. Plötzlich spürte Adam die Resonanz – ein sachtes Beben, das die D RIMAXID -Welt bis in ihre Grundmauern erschütterte. Ein schrilles Hupen erschallte, gefolgt von einem rhythmischen Rattern.
    »Was hast du getan?«, fragte ihn Barabbas entsetzt.
    Adam ignorierte den Verräter. Mit einer schwebenden Bewegung mühte er sich auf die Beine und erhob seine Stimme zu einem lauten Ruf.
    »FREIGANG!«, hallte sein gellender Schrei durch die leeren Korridore von Yatamayo.
    Was dann folgte, glich einem Dammbruch und einer zerstörerischen Sintflut. Alle Gefangenen brachen auf ein Mal aus ihren Zellen aus und rannten jubelnd durch die Gänge des Hochsicherheitsgefängnisses.
    Adam verfolgte das wilde Durcheinander auf den Überwachungsmonitoren und lächelte zufrieden.
    »Was hast du getan?«, brüllte Barabbas, außer sich vor Wut.
    Wie Rohrzangen schlossen sich die Hände des Verräters um seine Handgelenke. Adam ignorierte den stechenden Schmerz, mit dem die Finger des

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