Drimaxid 04 - Antara
alten Bekannten in Yatamayo getroffen hatte.
Denn Yates war niemand Geringeres als … ARES!
Die Suche II
»Er kommt zu sich!«, erklang Gregorios Stimme in seinen Gedanken.
Realität oder Einbildung? – Adam wusste keine Antwort darauf.
Bin ich tot? , fragte er sich.
Wirre Bilder sprangen durch seinen Kopf. Barabbas, wie er mit einem herzzerreißend flehenden Ausdruck auf dem Gesicht starb. Frank Hummler, kahl rasiert und mit kleinen, runden Ohren, die leicht von dem viel zu breiten Gesicht abstanden, wie er sich den goldenen Revolver in den Rachen steckte und zweimal hintereinander abdrückte, um sein Gehirn zu durchlöchern. Yates, wie er sich hämisch grinsend über den sterbenden Stano beugte, dem er mit dem Laserschwert den Arm abgeschlagen hatte.
Am letzten Bild blieb er auf seltsame Weise hängen.
Mit perfidem Interesse studierte er die Erinnerung vor seinem inneren Auge und beobachtete, wie die äußeren Konturen langsam verschwammen. Aus Yates' Titanrüstung wurde ein Mantel aus groben Fellflicken. Das tödliche Laserschwert verwandelte sich in die obere Hälfte eines abgebrochenen Schwertes. Stanos Körper verlor seine dunkle Farbe und nahm einen blassen Teint an.
Am Ende war die Illusion perfekt: Statt Yates und Stano, sah Adam plötzlich Ares und Dionysos und zwar exakt in der Pose, in der er die beiden bei ihrem letzten Aufeinandertreffen verlassen hatte. Wie ein lauerndes Raubtier beugte der Zhan'Zheng der Präterianer sich über seinen einstigen Herrn und Gebieter und rammte sein Schwert brutal ins dritte Auge des Halbmutanten .
Mit dieser schauderlichen Sequenz endete die rasche Folge der Bilder in Adams Bewusstsein und er tauchte in ein unendliches Meer der Schwärze ein.
»Aufwachen, Antara Lukas! Aufwachen!«, rief Gregorio.
Adam überhörte sein Rufen einfach. Ein intuitives Gefühl verriet ihm, dass er hier – wo immer dieser ›hier‹ auch sein mochte – noch etwas erledigen musste.
Er konfrontierte sich mit der Vergangenheit, zum Beispiel mit Ares, dem es in der zerstörten Nachkriegswelt gelungen war, Rache an Dionysos zu üben. Nun, in Yatamayo, hatte er das Unrecht, das ihm damals im Lager der Präterianer widerfahren war, erneut mit Unrecht vergolten.
Langsam näherte sich Adam dem Kern seines Problems: Wie oft wollte Ares Taurok noch für dessen verdorbene Machenschaften büßen lassen? Wie viele D RIMAXID -Welten mochte es geben, in denen die beiden noch miteinander fehden konnten?
Eine gewaltige Mannigfaltigkeit an Welten … , mischte sich Hypnos Stimme in seine Gedanken.
Ares würde Taurok wieder töten. Und wieder.
Und immer wieder …
*
Prustend erlangte Adam das Bewusstsein wieder. Sein Schädel dröhnte wie ein Wespennest. Er wälzte sich mit Krämpfen auf dem Boden und glaubte, dass er nun sterben müsse. Über ihm schrie jemand, als würde er in den Wehen liegen.
»Spannt die Seile. Macht ihn frei. Holt ihn da runter«, erteilte Gregorio Befehle in kryptischen Halbsätzen.
Die Sicht vor Adams Augen trübte sich. Eine Hand berührte ihn zaghaft an der Schulter. Er versuchte sie weg zu schlagen, doch seine Bewegung besaß nicht die nötige Schnelligkeit und Kraft. Adam bekam Übergewicht und kippte zur Seite. Angenehme Trägheit breitete sich in ihm aus.
»Bist du okay?«, erkundigte Gregorio sich mitfühlend.
Die Stimme des Soldaten warf Echos ohne Ziel. Nach der zweiten oder dritten akustischen Wiederholung der Worte gewann das Bild vor Adams Augen an Schärfe. Über ihm erschien Gregorios Gesicht und als er am Kopf des Soldaten vorbeischielte, nahm er eine gedungene Gestalt wahr, die von zwei Soldaten gestützt wurde. Chuck , dachte Adam und seufzte leise.
Der Antara war bei Bewusstsein. Totenbleich hing er in den starken Armen der Soldaten.
»Bringt ihn hier raus«, befahl Gregorio barsch.
Verschlafen schlug Chuck die großen, unschuldig dreinblickenden Augen auf, die hinter einem Vorhang aus dunklen Wimpern verborgen lagen. Der Rudyoh gab ein schlürfendes Geräusch von sich und gähnte ungeniert, wobei seine spitzen Vampirzähne zum Vorschein kamen.
»Sag, ist es dir gut ergangen?«, wollte Gregorio wissen und stützte ihn.
Adam nickte fahrig. Seine rechte Hand wanderte zu seinen Lippen.
Murrend steckte er sich den Daumen in den Mund, als wolle er daran nuckeln. Stattdessen tastete er seinen Mundraum akribisch ab. Selbstverständlich war die Munddecke unversehrt, obwohl er sich vor nicht allzu langer Zeit eine dicke
Weitere Kostenlose Bücher