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Driver

Driver

Titel: Driver Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Sallis
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dritte Job mit Irinas Mann lief gut. Drivers Sporttasche, die auf dem Schrankboden unter Schuhen und Schmutzwäsche lag, wurde immer fetter.
    Dann der nächste Job.
    Es fing ganz okay an. Alles bestens organisiert, ein guter, klarer Plan. Das Ziel war ein unauffälliger Laden, der das vorzeitige Einlösen von Schecks sowie Vorschüsse auf zukünftige Gehaltszahlungen anbot. Er stand am Ende eines Einkaufszentrums aus den Sechzigern neben einem verlassenen Kino, an dem noch immer Plakate von synchronisierten Science-Fiction-Filmen und ausländischen Krimis mit zweitklassigen amerikanischen Schauspielern in den Glasvitrinen hingen. Auf der anderen Seite war eine Pfandleihe mit so unregelmäßigen Öffnungszeiten, dass sie sich nicht einmal die Mühe machten, diese anzuschlagen. Die eigentlichen Geschäfte liefen am Hintereingang. Der Geruch von Knoblauch, Kreuzkümmel, Koriander und Zitrone von einem Falafel-Imbiss lag über der näheren Umgebung.
    Als sie um neun aufmachten, gingen sie rein. Metallgitter wurden hochgeschoben, Türen aufgeschlossen. Die anwesenden Angestellten erhielten nur den gesetzlichen Mindestlohn und hatten nicht die geringste Lust, sich zu wehren. Der Chef kam nie vor zehn oder sogar noch später. Selbst wenn es eine Alarmanlage gegeben hätte, konnte man sich um diese Tageszeit darauf verlassen, dass die Polizei im Rushhour-Verkehr feststeckte.
    Unglücklicherweise observierten die Cops die Pfandleihe, und einer von ihnen schaute, zu Tode gelangweilt, zufällig genau in dem Augenblick hinüber, als Standards Crew hineinging. Der Cop war vernarrt in die große, schlanke Latina hinter der Kundentheke.
    »Scheiße, Mann!«
    »Was ist? Liebt sie dich nicht mehr?«
    Er erzählte seinen Kollegen, was er gesehen hatte. »Und was machen wir jetzt?« Mit so etwas hatten sie nicht einmal annähernd gerechnet.
    Als ranghöchstem Beamten lag die Entscheidung bei ihm. Er strich mit einer Hand über seinen grauen Bürstenschnitt. »Hängt euch Jungs dieser Job genauso zum Hals raus wie mir?« fragte er.
    Ob es ihnen zum Hals raus hing, Scheiße zu fressen? Den lieben langen Tag in ihrem Van gegrillt zu werden? In Flaschen pinkeln zu müssen? Was sollte einem da zum Hals raus hängen?
    »Alles klar. Scheiß drauf. Schlagen wir zu.«
    Driver beobachtete, wie das Kommando aus den Hecktüren des Vans stürmte und zur Pfandleihe hinüberrannte. Da er wusste, dass ihre ganze Aufmerksamkeit jetzt ausschließlich nach vorne gerichtet war, rollte er vorsichtig hinter dem Müllcontainer hervor. Er brauchte nur Sekunden, um bei laufendem Motor aus dem Wagen zu springen und die Reifen des Vans zu zerstechen. Dann fuhr er genau vor den Laden. Es gab Schüsse im Inneren. Drei waren reingegangen. Zwei tauchten wieder auf und warfen sich auf den Rücksitz, während er die Kupplung losließ, Vollgas gab und über den Parkplatz davonschoss. Einer der beiden, die wieder rausgekommen waren, war tödlich verletzt.
    Keiner von ihnen war Standard.

13
    »Du hattest schon mal das Schweinefleisch mit Yucca, richtig?«
    »Nur ungefähr zwanzigmal. Schöne Weste! Neu?«
    »In jedem steckt ein Komiker.«
    Selbst so früh, um kurz vor sechs, war es im Gustavo’s gerammelt voll. Manny blinzelte, als Anselmo ihm ein Bier hinschob. Egal, wann er seine Höhle verließ, das Licht war immer viel zu grell.
    »Gracias.«
    »Wie läuft’s mit der Schreiberei?« fragte Driver.
    »He, wir sind alle gleich. Sitzen den ganzen Tag nur auf dem Arsch rum und rutschen auf die Katastrophe zu. Kommt man von der Fahrbahn ab, fängt man eben wieder von vorne an.« Mit wenigen Schlucken leerte er sein Bier. »Genug von dieser Scheiße. Lass uns was Anständiges trinken.« Er zog eine Flasche aus seinem Rucksack. »Ganz neu, aus Argentinien. Ein Malbec.«
    Anselmo tauchte mit Weingläsern auf. Manny schenkte ein, schob Driver ein Glas hin. Beide nahmen einen kleinen Schluck.
    »Hab ich recht?« Er probierte einen weiteren Schluck. »O ja. Ich hab recht.« Während er sich an das Glas klammerte wie an eine Boje, schaute Manny sich um. »Hast du je gedacht, dass dein Leben so endet? Nicht, dass ich auch nur einen Furz über dein Leben wüsste.«
    »Bin nicht sicher, ob ich überhaupt schon mal darüber nachgedacht habe.«
    Manny hob sein Weinglas, blickte mit zusammengekniffenen Augen über die dunkle Oberfläche der Flüssigkeit, neigte das Glas, als ob er so die Welt wieder ins Lot bringen wollte.
    »Ich sollte einmal der nächste große amerikanische

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