Druidenherz
Carney.
Imogen schloss die Augen. Warum taten sie das? War es für sie ein perverser Zeitvertreib? Hatten sie nichts anderes zu tun? Wie es aussah, überarbeitete sich hier ohnehin kaum jemand. Beathan schien keine wirkliche Aufgabe zu haben, und auch was Carneys Funktion betraf, stand Imogen vor einem Rätsel. Beide schienen jedenfalls enorm viel Freizeit zu haben. Und was die Frau anging: Ihr Lederoutfit ließ Imogen an archaische Kriegerinnen denken – oder an jene Damen, die in nächtlicher Werbung auf Privatsendern die Peitsche schwangen und den Befehl zum Anrufen gaben.
»Ja! Jetzt!« Dem Ausruf folgte ein weiterer, unartikulierter Laut, dazu der schnelle Atem eines Mannes.
Kurz öffnete Imogen die Augen und wünschte, sie hätte es nicht getan. Carney stand ohne Hose da, mit voll erigiertem Glied und schweißglänzendem Gesicht. Die Frau strich über den großen Phallus und sagte wieder etwas, das vermutlich bedeutete, dass sie ihn endlich in sich spüren wollte. Ihr ledernes Oberteil lag inzwischen auf dem Boden. Die üppigen Brüste schwangen frei, wurden von Carneys gierigen Händen umfasst. Dann packte er die Frau an den Hüften, drückte sie an die Wand und stieß in sie hinein.
Ihr Aufschrei ließ Imogen zusammenzucken. Carney bewegte sich, zog sich zurück und stieß wieder zu. Ein erneuter Schrei. Nun klammerte sie sich an ihm fest, grub ihre Finger geradezu in seine Oberarme. Ihre Beine zitterten leicht, und sie schien Mühe zu haben, sich auf ihnen zu halten, während Carney immer schneller in sie stieß. Ihr langes Haar umhüllte sie beide, wippte im Takt der Bewegungen.
Plötzlich schrie sie noch lauter, zog ihn an sich und schlang gleichzeitig ihre Beine um ihn, sodass er komplett in ihr vergraben sein musste.
Im ersten Moment schwankte Carney, dann fing er sich, bewegte die Frau nun auf seinen Hüften, hielt ihr Gewicht mühelos. Sein Stöhnen vermischte sich mit ihrem, bis sie plötzlich erstarrte und sich dann erneut so eng wie möglich an ihn presste. Ihre Beine zuckten, sie schrie ihre Lust laut heraus. Einen Moment später schrie auch Carney, hielt sie noch kurz und ließ sie dann hinunter. Sein Glied war nun schlaff, glänzte von ihren Säften.
Die Frau lachte, nahm in einer fließenden Bewegung ihre Kleidung auf, streifte sie über und fuhr sich mit den Fingern durch die wirren Haare. Ihr Blick traf Imogen. Sie kicherte, wandte sich dann zu Carney um und rief ihm zu, dass sie sich schon auf das nächste Mal freue. Dann trat sie zu Imogen, zog den Vorhang ganz auf und grinste sie an. »Warum so entsetzt? Bist du eine dieser christlichen Jungfrauen, die nur mit Gott verheiratet sind? Ich hörte, dass die es ganz besonders wild treiben.«
Imogen schluckte. Sie wusste nicht, was sie von ihrem Auftritt halten sollte. Und auch nicht, wie sie darauf kam, sie sei eine Nonne.
»Probier es aus.« Die Frau deutete zu Carney. »Nur nicht mit ihm. Er bevorzugt sowieso Frauen, an denen mehr dran ist.« Dann verschwand sie mit wiegenden Hüften durch eine der Türen.
Imogen hätte sich am liebsten irgendwo verkrochen..
Ein Sprung nach rechts bewahrte Dian vor dem Biss. Die Zähne des Dämons schlugen aufeinander, Geifer spritzte und traf Dians Arm. Das nächste Hemd ruiniert, dachte er und hätte fast gelacht. Wenn das seine einzige Sorge war …
»Stirb!«, brüllte der Dämon und sprang erneut.
Dian hatte den Angriff vorausgeahnt; leichtfüßig wich er aus. Er hoffte, den Dämon zu schwächen. Um ihn unschädlich zu machen, musste er stillhalten, wenigstens zwei Atemzüge lang. Diese Zeit benötigte die Magie, um wirken zu können. Sein Vorteil war, dass sich der Dämon nicht im Reich der Fomore befand. Dies hier war Niemandsland; nicht Annwn, nicht die Welt der Lebenden und auch nicht das Dämonenreich. Niemand hatte einen Anspruch auf jenen tief im Innern der Erde gelegenen Teil. Es roch nach Moder und Tod, faulende Baumstümpfe und spärliches Gras bedeckten den dunklen Boden. An einigen Stellen blubberten sumpfige Wasserlöcher. Nur wenig Licht erhellte das Dunkel.
Als er dieses Land betrat, hatte Dian bereits mit einem Angriff gerechnet, denn er spürte die Nähe eines Dämons. Einer allein stellte normalerweise keine große Gefahr dar. Natürlich verlangte er dennoch volle Konzentration und Aufmerksamkeit. Dian besaß genug Erfahrung mit solchen Wesen, um nicht nachlässig oder zu selbstsicher zu werden.
Der Dämon keuchte. Geifer tropfte von den Reißzähnen und lief ihm über
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