Druidenherz
Begehren in ihr blieb. Würde er es spüren? Sie dachte daran, dass er auch sonst ihre Bedürfnisse erriet oder sie sogar zu kennen schien. Wenn er nun also merkte …
Sie versuchte an etwas anderes zu denken. Fieberhaft rief sie sich mathematische Formeln und physikalische Gesetze ins Gedächtnis. Beides hatte sie in ihrer Schulzeit entsetzlich langweilig gefunden, vielleicht half es nun, ihre erhitzte Stimmung zu drosseln.
Ohne in seine Richtung zu blicken, streifte sie das einfache Leinengewand ab, steckte ihr langes Haar hoch und stieg ins Wasser.
Der Zuber war deutlich größer als Tante Mables Badewanne – und die war schon nicht klein. Imogen genoss es, sich komplett ausstrecken zu können und bis zum Hals in das warme, süßlich-würzig duftende Wasser abzutauchen. Sie hatte es schon immer geliebt, nach einem anstrengenden Tag ein Schaumbad zu nehmen, und daher eine ganze Sammlung verschiedenster Zusätze angehäuft. Schaum gab es hier zwar keinen, dennoch war es wunderbar. Sie schloss die Augen und ließ ihre Gedanken treiben. Dian … Wie es wohl wäre, wenn er nun bei ihr wäre, direkt bei ihr, in diesem Zuber. Wenn er sie berühren würde. Ein sehnsuchtsvolles Ziehen entstand in ihrem Schoß. Sie drückte die Oberschenkel enger zusammen, doch es verstärkte das Ziehen nur noch, und ein leichtes Pulsieren setzte ein. Es fühlte sich köstlich an. Unwillkürlich spannte sie die Muskeln fester an und bewegte sich ein wenig, sodass das Wasser wie ein leichtes Streicheln um ihre Brüste glitt. O ja, das war herrlich.
Plötzlich hatte sie das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Sie sah hoch und blickte genau in Dians attraktives Gesicht. Sofort verfiel ihr Herz in einen rasenden Rhythmus, der Mund wurde ihr trocken. Gleichzeitig verstärkte sich das sehnsuchtsvolle Ziehen in ihrem Schoß. Sah Dian, wie erregt sie war? Ihre Brüste befanden sich unter Wasser, aber auch ohne hinzusehen wusste sie, dass sich die Spitzen zu straffen Kieseln zusammengezogen hatten.
Dian fing ihren Blick ein. »Was willst du?«, flüsterte er. Seine Augen schienen dunkler als sonst … oder täuschte nur das Licht diesen besonderen Glanz vor?
Dich!, wollte sie schreien. Er war es, nach dem sie sich mit jeder Faser ihres Körpers sehnte. Das Verlangen brannte so stark in ihr, dass sie glaubte, es keine Sekunde länger aushalten zu können. Er stand so dicht über den Zuber gebeugt, dass sie seinen maskulinen Geruch einatmen konnte, die von ihm abstrahlende Hitze spürte. Wenn er nun eine Hand ausstreckte, sie berührte, über ihre Brüste strich, die Finger tiefer wandern ließ … Ein Schauer der Erregung überlief sie.
»Gefällt es dir, wie das Wasser deinen Körper streichelt?«
»Ja«, brachte sie heiser hervor.
»Und woran denkst du dabei?«
Sie atmete heftig. »Wieso fragst du das?« Es fiel ihr schwer, sich aufs Sprechen zu konzentrieren. Ihr Körper fühlte sich an, als stünde er in Flammen.
»Weil ich herausfinden möchte, was du willst. Wozu du bereit bist.«
»Dian …«
»Sprich aus, was du dir wünschst«, forderte er sie mit rauer Stimme auf.
»Ich kann nicht.«
»Wieso nicht? Du musst dich vor mir nicht fürchten oder gar schämen. Sag mir einfach, was du willst.«
Das wusste sie doch selbst nicht! Natürlich wollte sie ihn. Aber gleichzeitig mahnte ihr Verstand sie zur Vorsicht. Erneut atmete sie tief durch und blickte ihn an. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Wenn sie ein wenig den Kopf reckte, würde sie ihn küssen können.
»Ich stelle mir vor, wie es wäre, mit dir zusammen zu baden«, sagte Dian.
Imogen schluckte. Das Bild stand ihr nur zu deutlich vor Augen. »Und?«, brachte sie krächzend hervor.
»Soll ich dir erzählen, was ich mir dabei vorstelle?«
»Würdest du das?«, fragte sie, obwohl es sie eine Menge Mut kostete.
»Natürlich.« Sein Blick schien noch eindringlicher zu werden. »Aber erst wüsste ich gern, was du dir vorstellst.«
»Gar nichts!«
Er lachte leise. »Dass mich mein Eindruck einmal so täuschen könnte, hätte ich nicht gedacht.«
»Nein, ich meine …« Sie suchte nach Worten, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und sah, wie Dian schluckte. »Ich wollte sagen, dass ich es mir gar nicht vorstellen will. Weil ich es viel lieber erleben möchte. Wenn ich mir vorher etwas überlege, wird es niemals so sein wie die Realität. Die möchte ich mit dir zusammen entdecken.«
Immer noch hielt er ihren Blick gefangen und schien zu
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