Drunter und Drüber
zur Decke starrte und mit einem leisen Wimmern sich ihr Inneres fest um ihn zusammenzog, als sie endlich kam.
Auch er selbst stand kurz vor dem Orgasmus, zog sich für einen letzten Stoß ein Stück aus ihr zurück ...
... dachte plötzlich an ein winziges, aber überaus wichtiges Detail und riss seinen Schwanz vehement aus ihr heraus.
»Nein! Noch nicht, du bist noch nicht ...« Ihre Hüfte bewegte sich suchend in Richtung seines Gliedes und als er, statt sich erneut in sie zu schieben, zwischen den seidig weichen Falten außerhalb der Gefahrenzone blieb, fragte sie jämmerlich: »Warum?«
»Kein Kondom«, antwortete er keuchend, sah ihre vor Entsetzen geweiteten Augen, strich mit seiner Erektion einmal, zweimal, dreimal an ihren Schamlippen entlang ...
... und ergoss seinen Samen mit einem lauten Stöhnen über ihrem straffen Bauch.
Als die letzte Zuckung verebbte, atmete er zitternd durch, lehnte seine Stirn dicht neben ihrem Kopf an die unebene Wand, sank ermattet gegen sie und quetschte sie zwischen seinem Torso und der harten Mauer ein. Er hatte das Gefühl, als wären sämtliche Knochen in seinem Leib geschmolzen und war zufriedener als je zuvor in seinem Leben – als hätte ihn an einem bitterkalten Tag unvermittelt die Einladung zu einem gemütlichen Abend vor einem prasselnden Kaminfeuer erreicht.
»Gütiger Himmel.« Er schob seine Hände hinter ihren Rücken, um sie vor dem rauen Holz des Türbogens zu schützen und um sie gleichzeitig zu halten. »Es ist ein Wunder, dass du am Rücken nicht total verschrammt bist.«
Sie küsste seinen Hals. »Weißt du was, J.D.?«, raunte sie. »Du bist der größte Betrüger, der mir je über den Weg gelaufen ist.«
Sein Herzschlag setzte aus, sprengte ihm jedoch eine Sekunde später fast die Brust. Argwöhnisch lehnte er sich zurück und musterte sie. »Würdest du mir vielleicht erklären, was zum Teufel du damit meinst?«
»Das hier«, sagte sie und schlang ihre Beine fester um seine Hüften. »Ich meine das hier. Das, was wir beide gerade miteinander hatten, ist ganz sicher nicht das, was du bereits einem Dutzend anderer Frauen angeboten hast.«
21
J .D. richtete sich vorsichtig auf, trug Dru, die immer noch die Arme um seinen Hals und die Beine um seinen Bauch geschlungen hatte, hinüber ins Bad, stellte sie dort auf ihre Füße, befeuchtete einen Lappen mit heißem Wasser und säuberte sie beide oberflächlich.
»Kriege ich darauf keine Antwort?«, wollte sie wissen.
Er zuckte mit den Schultern. »Was soll ich dazu sagen?« Dass er das ungute Gefühl hatte, dass diese Behauptung womöglich stimmte? Er hatte bereits in jungen Jahren die Erfahrung gemacht, dass das Eingeständnis irgendeiner Schwäche dem anderen ungeahnte Macht über einen verlieh.
»Ich verstehe dich nicht«, erklärte Dru frustriert, schnappte sich ein Handtuch und schlang es sich um den Leib. Obgleich sie gewusst hatte, dass er sie nicht mit offenen Armen empfangen würde, hätte sie ihn am liebsten so lange geschüttelt, bis er sich ihr endlich öffnete und ihr ehrlich zeigte, was er für sie empfand.
Stattdessen wartete sie herausfordernd, worauf er in der ihm eigenen kühlen, gefassten Weise reagierte, die ihm so leicht zu fallen schien.
»Was gibt es da nicht zu verstehen?«, fragte er und zuckte mit den Schultern. »Ich bin ein ziemlich einfacher Mann.«
»Oh, ja, einfach.« Beinahe wäre sie an ihrem Zorn erstickt. »Das war bestimmt auch der Grund, weshalb du Sophies und Bens Haus verlassen hast, als wären sämtliche Dämonen der Hölle hinter dir her.«
»Ich weiß nicht, wovon du redest«, erklärte er ihr steif, nahm das andere Handtuch und wickelte es sich betont lässig um die Hüften.
»Oh, doch, das weißt du ganz genau, und wag ja nicht, so zu tun, als ob es nicht so wäre! Du hast es einfach nicht ertragen, dass du von Onkel Ben verarztet worden bist und dass Tante Sophie, Tate und ich in ehrlicher Sorge um dich waren. Warum fällt es dir so verdammt schwer, zu begreifen, dass wir dir eventuell tatsächlich was zu bieten haben? Oder dass das, was sich zwischen uns beiden abspielt, womöglich zu etwas ganz Besonderem werden könnte? Ich weiß, dass du etwas für mich empfindest, J.D.«
»Ach ja? Und wie kommst du darauf, Drucilla? Vielleicht, weil ich dafür Sorge getragen habe, dass du nicht noch einmal schwanger wirst, ohne verheiratet zu sein?«
Eine Minute schwieg sie. Obgleich sie sich fast sicher war, dass er sie mit diesen Worten nur weiter von sich
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