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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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verraten, dass die Nachricht von Bens Anwalt gewesen war.
    Was jedoch kaum ein Grund war, um sie als seine neue beste Freundin einzustufen. Sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass er in ihren Augen der letzte Abschaum war. Weshalb also fühlte er sich in ihrer Gegenwart so verflixt gut?
    Verdammt. Er umklammerte genervt das Lenkrad fester. Wahrscheinlich lag es lediglich daran, dass es zumindest angenehmer war, als der ständigen Verfolgung durch Robbie Lankovich ausgesetzt zu sein. Oder daran, dass Dru ein loses Mundwerk hatte, das ihn halbwegs amüsierte. Für jemanden, den er für ein Heimchen am Herd gehalten hatte, hatte sie erstaunlich viele Überraschungen auf Lager. Den Hotelgästen gegenüber schien sie sich nie anders als zuvorkommend und höflich zu gebärden – ihm gegenüber allerdings legte sie unverdrossen die größten Frechheiten an den Tag.
    Vielleicht hatte seine gute Laune auch gar nichts mit ihr zu tun. Vielleicht resultierte sie ganz einfach daraus, mit welchem Geschick es Tate gelungen war, seine Mutter davon abzuhalten, irgendwelche Video-Verhaltensmaßregeln zu erteilen. Man musste den Killerinstinkt des Jungen bewundern, er hatte ohne zu zögern direkt zum Biss in die Halsschlagader seines Opfers angesetzt.
    Wenig später brachte er den Laster vor dem Geschäft zum Stehen. Er hatte die Absicht, Dru die Tür zu öffnen, doch hatte er den Wagen erst zur Hälfte umrundet, als sie bereits die Beifahrertür hinter sich ins Schloss warf und derart zielstrebig auf den Ladeneingang zumarschierte, dass er geradezu hinter ihr herhecheln musste. Er kam genau noch rechtzeitig, um ihr die Tür zu öffnen, einen Schritt zurückzutreten und ihr mit einer lässigen Geste den Vortritt zu gewähren. Sie segelte an ihm vorbei und bedachte ihn mit einem Blick, wie eine junge Königin einen kleinen Bauern, der sich anmaßt, etwas Besseres zu sein. Mit gebleckten Zähnen folgte er ihr in den Verkaufsraum.
    Es herrschte samstagnachmittäglicher Betrieb. Mehrere Männer musterten die Waren in den diversen Regalen, ein Paar stritt lachend über die richtige Farbe für die neue Küche und drei ältere Männer standen um ein paar ausgestellte Lampenfassungen herum und unterhielten sich angeregt miteinander.
    J.D. und Dru gingen zum Tresen, was mit einer schlagartigen Grabesstille kommentiert wurde. J.D. empfand die Stille als leicht beunruhigend, und einen Moment lang folgerte er, dass Dru in ihren allzu knappen Shorts und dem etwas zu kurzen T-Shirt der Grund dafür war. Obwohl ihre Garderobe alles andere als gewagt war, fiel es ihm persönlich schwer, den Blick von der bei jedem ihrer Schritte aufblitzenden Haut zu lösen.
    Verdammt, die milchig weiße Rundung ihrer Taille, die wohlgeformten Hüften, hatten ein paar Sekunden andächtiger Stille ganz sicher verdient.
    Doch als er die anderen Menschen genauer ansah, wurde ihm bewusst, dass ihr Interesse gar nicht Dru galt, sondern ihm.
    Dann wurden die Gespräche ebenso plötzlich wieder aufgenommen, wenn auch auf einer leiseren, weniger konzentrierten Basis, da sich offensichtlich niemand derart in eine Diskussion vertiefen wollte, dass ihm womöglich irgendetwas entging.
    Dru schien nichts zu bemerken. Sie marschierte unbeeindruckt an den am Ladenende gelegenen Tresen. »Hallo, Harvey.« »Hallo, Dru.« Ein großer, schmaler Mann mit einem Schlauch in der Nase, der zu einem Sauerstoffkanister führte, nickte ihr freundlich zu, bevor er J.D. einer gründlichen Musterung unterzog. »Ich nehme an, du bist gekommen, um die Klimaanlage abzuholen.«
    »Ja. Tante Sophie sagt, sie wäre endlich da.«
    »Ja. Sie liegt hinten. Wenn du willst, kann ich sie dir von Kev nach vorne bringen lassen.« Er nickte in Richtung von J.D. »Oder ist der deswegen da?«
    »Kev ist wieder zurück?« Drus Lächeln war so strahlend, dass J.D. blinzeln musste. »Ich dachte, er wäre inzwischen ein berühmter Anwalt in D.C.«
    »Er nimmt eine kleine Auszeit. Um noch mal auf deinen Begleiter zurückzukommen ...«
    »Oh! Ja! Tut mir Leid, ich habe euch einander gar nicht vorgestellt, nicht wahr? Das ist J.D. Carver.« Sie wandte sich ihm zu. »J.D., Harvey Bronsen. Wie Sie sich wahrscheinlich schon zusammengereimt haben, gehört der Laden ihm.« Dann wandte sie sich wieder an Harvey und erklärte: »J.D. ist der neue Miteigentümer des Hotels.«
    Es überraschte ihn immer wieder, wenn sie ihn als Miteigentümer vorstellte, doch behielt er, als der ältere Mann ihn einer erneuten

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