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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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dass er irgendwo an einem der kleineren Seen steckte, die es unglücklicherweise zu Dutzenden in dieser Gegend gab.
    Auch wenn Star Lake für ihn das reinste Kuhdorf war, war es doch der größte Ort in der Umgebung. Alle Menschen, die in einem Umkreis von fünfzehn Meilen lebten, kamen ebenso wie die Touristen, die neben einem hoteleigenen Laden oder einem Geschäft für Angelbedarf weitere Unterhaltung suchten, zum Einkaufen hierher.
    Nicht, dass es in Star Lake so viel mehr gab. Butch blickte feindselig die Hauptstraße hinab. Abgesehen von einem Schuppen, dessen Tanzfläche tatsächlich mit Sägemehl bestreut war, klappte man vor sämtlichen Läden in dem Kaff sicher spätestens um sechs die Bürgersteige hoch.
    Eins musste er zugeben: Dieser Teil Ostwashingtons war wesentlich hübscher als der Teil, in dem er zuvor einmal gewesen war. Aber Himmel. Als machten ein paar immergrüne Bäume am Fuß leuchtend blauer Berge das Fehlen irgendwelcher interessanten Beschäftigungsmöglichkeiten ... ganz zu schweigen von einem echten Nachtleben ... auch nur halbwegs wett.
    Trotzdem käme er vielleicht heute Abend noch einmal auf ein Bier in den Red Bull Saloon zurück. Schließlich war Wochenende und selbst dieser Heuschober war besser als das dämliche Herumsitzen in seinem elenden Motel. Wer weiß, womöglich traf er ja auf ein heißes Häschen, dem ein bisschen Aufregung nicht ungelegen kam.
    Dann wäre der Tag zumindest nicht restlos verloren.
    Es war Freitagabend und im Red Bull herrschte das typische Wochenendgedränge. Char quetschte sich durch die Tür und wurde von lautem Stimmengewirr sowie von der dröhnenden, aber durchaus anständigen Cover-Version von Dixie Chicks »Don’t Waste Your Heart« empfangen. Sie blieb stehen, um ihre Augen an den Unterschied zwischen der grellen Beleuchtung des Parkplatzes und dem gemütlichen Dämmerlicht der Kneipe zu gewöhnen. Dann sah sie sich suchend in dem rauchigen, von den Neon-Bierreklamen in den Fenstern in mattes Rot, Blau und Gold getauchten Laden um. Ihr Blick verharrte auf den über die Tanzfläche wirbelnden Paaren, wanderte jedoch gleich weiter auf der Suche nach ihrer besten Freundin ... und der Plage von Star Lake.
    Sie seufzte und wünschte sich, sie hätte eine brillante Ausrede gefunden, um heute nicht zu kommen. Aber Dru kannte sie einfach zu gut, und die Herausforderung mit dem feigen Huhn hatte dafür garantiert, dass sie, auch wenn sie absichtlich zu spät kam, auf jeden Fall erschien. Sie entdeckte endlich Kev und ihre Freundin und schlängelte sich widerstrebend durch die vielen Leute in ihre Richtung. Die beiden hatten sich über die Tischplatte gebeugt, da Dru etwas erzählte, und als Char auf sie zuging, sah sie, dass Kev den Kopf zurückwarf und aus voller Kehle lachte.
    Ihr Magen verknotete sich. Verdammt. Sie wollte keine Zeit mit ihm verbringen. Sie hatten sich noch nie verstanden und die ständige Spannung, die zwischen ihnen herrschte, hatte mit gegenseitiger sexueller Anziehungskraft nicht das Mindeste zu tun.
    Oder doch?
    Sie straffte die Schultern. O nein, hundertprozentig nicht. Er gab ihr pausenlos das Gefühl, völlig ... unzulänglich zu sein. So war es damals in der Schulzeit gewesen und irgendwie schaffte er das auch noch heute. Wenn sie mit ihm zusammen war, hatte sie das Gefühl, nicht hübsch, nicht clever, nicht witzig genug zu sein. Welche Frau, die noch ganz bei Trost war, wollte schon Zeit mit jemandem verbringen, der ihr das Gefühl gab, minderwertig zu sein, sie mit gezielten Attacken ständig gemein herausforderte? Inzwischen hatte sie gelernt, als Erste anzugreifen, um nicht wie ein dämliches Opferlamm dazustehen.
    Nun, denn. Sie würde gerade lange genug bleiben, damit ihr Stolz gewahrt blieb. Sie fuhr mit ihren Fingerspitzen über den Streifen nackter Haut zwischen dem knappen Top und dem kurzen Jeansrock, den sie trug, und rückte auf dem Weg zum Tisch noch einmal ihren breiten Hüftgürtel zurecht. »Seid gegrüßt, meine Freunde«, gurrte sie ironisch.
    Dru blickte auf und strahlte sie an. »Hi! Ich bin echt froh, dass du gekommen bist. Allmählich war ich schon in Sorge, du würdest es aus irgendeinem Grund nicht schaffen.«
    Kevs Blick gelangte nicht weiter als bis zu ihrem Nabel.
    Sie begann sich zu wünschen, sie hätte sich für etwas weniger Freizügiges als ihr rotes Lycra-Top zu dem Rock entschieden. Dann jedoch zuckte sie mit den Schultern. Das war typisch Kev – wieder einmal gab er ihr das Gefühl,

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