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DS003 - Der blaue Meteor

DS003 - Der blaue Meteor

Titel: DS003 - Der blaue Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Die Sonne stand tief am Horizont. In zwanzig Minuten würde es dunkel sein. »Sie werden meine Antwort noch vor Mitternacht haben«, versprach Doc. »Nicht schlecht.« Der Mann aus London lächelte. »Ich werde mir erlauben, Sie um diese Zeit anzurufen.« Er schob sich den grauen Steifhut auf die runde Kugel seines Schädels und verließ den Raum.
    Das Hotel hatte keinen Fahrstuhl, so daß Shrops gezwungen war, die Treppe zu benutzen. Nahe dem untersten Treppenabsatz klopfte er sich in Gedanken lobend auf die Schulter. »Was die Planung anbetrifft, bin ich nicht zu schlagen!« Er kicherte selbstbewußt.
     
     

7.
     
    Nach dem Abgang von John Mark Shrops wandte sich der Bronzemann an den hageren Johnny.
    »Du bleibst hier und behältst Monk und Ham und die anderen im Auge«, sagte er. »Es sieht allerdings nicht so aus, als könnte man etwas für sie tun. Solange wir nicht wissen, was sie in diesen Zustand versetzt hat, können wir uns nicht auf eine bestimmte Therapie festlegen.«
    Johnny nickte.
    Doc griff nach der Spritze, mit der er die Bewußtlosen zuvor behandelt hatte. »Benutze sie, wenn sie gewalttätig werden sollten. Die Spritze enthält ein Opiat. Begehe vor allem nicht den Fehler, ihre Fesseln zu lösen. Vergiß keine Sekunde, daß sie Wesen sind, die ihren Verstand nicht anwenden können.«
    Doc ging zum Fenster, öffnete es und glitt über den Sims. Jeden Spalt, der seinen Händen und Füßen Halt bot, benutzend, kletterte er wie eine Fliege an der Mauer herab, bis er an ein einstöckiges Gebäude gelangte, über dessen Dach er den Weg fortsetzte. Am Ende des Blockes ließ er sich auf den Gehsteig herab.
    Ohne sonderliche Hast fischte der Bronzemann ein schmales metallenes Röhrchen aus der Tasche, das kaum dicker als eine Stopfnadel war. An einem Ende trug das Gerät ein Okular. Doc zog das Röhrchen, das sich teleskopartig zusammenschieben ließ, auf eine Länge von fast einem Meter aus und legte es so an die Hauskante, daß er um die Ecke blicken konnte.
    Trotz der Dunkelheit, die inzwischen eingesetzt hatte, erkannte er klar John Mark Shrops, der sich in Richtung der Innenstadt entfernte. Plötzlich ließ sich Shrops von einem im Schatten liegenden Winkel verschlucken, aber da er von Zeit zu Zeit den Kopf hervorstreckte, erriet Doc unschwer, daß der Mann aus London das Hotel im Auge behielt, um zu sehen, ob er verfolgt wurde. Daß er aus der entgegengesetzten Richtung beobachtet wurde, kam dem rundlichen Mann nicht in den Sinn.
    Doc wartete geduldig. Shrops schien es nicht eilig zu haben. Er zündete sich eine Zigarette an und schnippte das noch brennende Zündholz auf die Straße.
    Auf der Straße bewegten sich nur wenige Passanten, zumeist in Ponchos gehüllte Indianer, die sich für die Auslagen der Geschäfte interessierten.
    Auf der anderen Seite der Straße näherten sich Schritte. Long Tom kehrte von dem Auftrag zurück, den Doc ihm erteilt hatte. Der Zauberer auf dem Gebiet der Elektronik wäre wahrscheinlich ahnungslos an Doc vorübergegangen, hätte ihm nicht jener geheimnisvolle Summton, der an einen Dynamo erinnerte, die Anwesenheit des Bronzemannes verraten. Unauffällig überquerte er die Straße und gesellte sich zu Doc.
    »Professor Stanley ist nach Tibet gereist, um das Rätsel eines sonderbaren blauen Meteors zu lösen«, sagte er grimmig.
    Doc nickte, als hätte er dieses Ergebnis von Long Toms Ferngespräch nach New York erwartet.
    »Professor Stanley ist Leiter mehrerer Expeditionen gewesen, die sich mit der Erforschung von Meteoren beschäftigten«, verriet Doc seinem Freund. »Er gilt als unbestrittene Kapazität auf diesem Gebiet.«
    »Um so bedauerlicher, daß er in Tibet verschwunden zu sein scheint«, fügte Long Tom hinzu.
    »Verschwunden?«
    Die beiden Männer sprachen mit gedämpften Stimmen, um nicht von Shrops gehört zu werden.
    »Die Gesellschaft, in deren Auftrag Stanley mit seiner Tochter nach Tibet reiste, ist seit längerer Zeit ohne jede Nachricht von den beiden. Rae Stanley war der Expedition offiziell als Kameramann zugeteilt, wenn ich mich so ausdrücken darf«, ergänzte Long Tom.
    »Welche Versuche sind unternommen worden, um den Aufenthalt der beiden zu ermitteln?«
    »Die üblichen. Zuerst halbamtliche durch die konsularischen Vertretungen befreundeter Mächte, dann der direkte diplomatische Weg. Beides blieb ohne Erfolg.«
    »Weiß man Näheres über Stanleys Verschwinden?«
    »Nur daß er mit seinem Stab von Lhasa, der Hauptstadt Tibets, aus mit

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