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DS003 - Der blaue Meteor

DS003 - Der blaue Meteor

Titel: DS003 - Der blaue Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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in den asiatischen Ländern hört.«
    Zwei Türen führten aus dem Raum. Beide waren verschlossen.
    Plötzlich zersplitterte krachend Holz. Eine der Türfüllungen zerbarst und ließ eine gewaltige menschliche Faust von ungeheuren Ausmaßen erkennen. Unter der Wucht des nächsten Schlages flog die Tür auf, und Renny mit den großen Fäusten erschien auf der Schwelle.
    »Seid ihr gerade aufgewacht?« fragte er, und seine Stimme klang ärgerlich.
    »Allerdings«, antwortete Monk verwundert.
    »Ich auch«, fuhr Renny fort. »Das letzte, woran ich mich erinnerte, daß ich mich mit Doc in einer Barkasse neben einem Schiff mit dem Namen ›Chilenische Señorita‹ befand. Ein heulendes blaues Ding flog vom Himmel auf uns zu.«
    »Auch unsere letzte Erinnerung ist ein blauer Meteor«, sagte Ham.
    Renny hielt ihm seine Handgelenke entgegen. »Sieh sie dir an.«
    »Sie scheinen in Ordnung«, sagte Monk.
    »Sicher sieht es so aus«, brummte Renny. »Das ist ja das Sonderbare. Kurz bevor ich den Einflüssen des blauen Meteors erlag und das Bewußtsein verlor, zerriß ich ein Paar Handschellen. Der Stahl schnitt mir tief ins Fleisch.«
    »Und?«
    »Jetzt ist keine Spur davon mehr zu sehen«, erklärte Renny. »Sie waren so tief, daß ich normalerweise einen vollen Monat gebraucht hätte, bis sie verheilten. Seht genau hin, die Narben sind kaum zu erkennen.«
    »Soll das heißen, daß wir länger als einen Monat bewußtlos waren?« fragte Monk ungläubig.
    Aus einem angrenzenden Raum rief eine Stimme: »He, ihr Brüder, kommt her und sagt uns, daß wir keinen Klaps haben.«
    Die drei Männer stolperten in den anderen Raum. In ihm hielten sich der lange, dürre Long Tom und Johnny auf. Johnny hatte seine Brille in der Hand und putzte emsig das dicke linke Glas.
    »Ich bin gerade aufgewacht«, sagte er, »und der Henker soll mich holen, wenn …«
    »… wenn ich nicht länger als einen Monat bewußtlos war, beendete Monk den Satz.
    Johnny starrte ihn verblüfft an. »Ich hatte gehofft, daß ich mich irre.«
    »Wir müssen den Verstand verloren haben«, murmelte Monk. »So etwas gibt es doch nicht.«
    Johnny zog seine Uhr, ein kostspieliges Stück, das außer der Zeit auch Tag, Monat und Jahr anzeigte.
    »Es stimmt.« Er nickte. »Über einen Monat. Betrachtet einander aufmerksam, und es wird euch noch etwas anderes auffallen.«
    Die Männer folgten seinem Rat.
    »Heiliger Strohsack!« stieß Renny hervor. »Wir haben alle Gewicht verloren!«
    »Merkt ihr nicht noch etwas anderes?« fragte Monk und ließ seine kleinen Schweinsäuglein rollen, während er ein Zittern andeutete. »Ist euch nicht auch kalt?«
    »Richtig«, sagte Ham. »Die Luft ist ausgesprochen kalt. In unserer Aufregung ist es uns entgangen.«
    »Und in Südamerika war es heiß«, bemerkte Monk betont.
    »War es?« keuchte Ham. »Willst du damit sagen …« Er brach ab und stürzte ans nächste Fenster. »Der Himmel bewahre uns! Wir sind nicht mehr in Südamerika!«
    Die Männer steckten die Schädel zusammen, um durch die schmale Öffnung hinauszublicken. Das Fenster hatte kein Glas, sondern Ölpapier, und es stand auf, um frische Luft hereinzulassen.
    Vor den Männern dehnte sich eine recht seltsame Landschaft, in der sich ebenso seltsame Menschen bewegten. Die läutenden Gongs und der monotone Gesang drangen aus einem Gebäude in der Ferne, das an einen Tempel erinnerte. Phantastisch maskierte Männer marschierten singend in weitem Kreis um das Gebäude, ohne ihren Gesang auch nur einen Augenblick zu unterbrechen.
    »Ein Lamakloster«, ergänzte der hagere Johnny, der sich dank seiner archäologischen Arbeit auf diesem Gebiet auskannte. »Sie bewegen sich auf diese Art, und ihr Gesang ist eine Gebetsformel, die sich auf die Wiedergeburt bezieht. Freunde, wir sind in Tibet!«
    »In Tibet«, wiederholte Monk, und der Unterkiefer fiel ihm herab.
    Minutenlang starrten die fünf Männer auf die Mönche und lauschten, verwunderte Blicke wechselnd, dem eintönigen »
Om mani padme hum

    Piggy, Monks Maskottchen, lief in den Raum, trottete zu Monk und schnüffelte wie ein witterndes Wild an seinem Hosenaufschlag.
    »Piggy, wir sind in Tibet«, murmelte Monk langsam.
    Renny fuhr mit seinen riesigen Fäusten durch die Luft und donnerte: »Ich begreife nicht, wie wir hierhergekommen sind! Tibet ist ein Hochland, das im Durchschnitt viertausend Meter über dem Meeresspiegel mißt. Es ist das höchstgelegene Land der Welt und ist von den höchsten bekannten Bergen der

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