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DS003 - Der blaue Meteor

DS003 - Der blaue Meteor

Titel: DS003 - Der blaue Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sich ein heiserer Schrei von Rennys Lippen löste.
    »Der Henker soll mich holen! Der blaue Meteor ist da!«
    Die unheimliche Erscheinung näherte sich von Osten. Zuerst war nur ein schwaches überseeisches Leuchten zu erkennen, aber das Signalfeuer wurde von Sekunde zu Sekunde intensiver. Zugleich war auch ein gedämpfter pfeifender Laut zu hören, dessen Stärke schnell anschwoll.
    Doc legte einen der elektrischen Schalter um. Am Bug leuchtete ein Scheinwerfer auf. Doc schwenkte das Ruder, so daß der Scheinwerfer die Wellenbrecher und die Küste erfaßte. An dieser Stelle gäbe es keine großen Lagerhäuser, nur einige Schuppen waren zu erkennen.
    Doc steuerte die Barkasse plötzlich auf die »Chilenische Señorita« zu.
    »Wir können die Küste erreichen, bevor der Meteor uns überholt!« rief Renny gellend.
    »Dort finden wir keinen geeigneten Schutz«, widersprach Doc. Er hielt stur den Kurs auf das Schiff bei und steuerte die Barkasse unter den vorspringenden Bug.
    Auf dem Deck der ›Chilenischen Señorita‹ zuckte das Mündungsfeuer von Schußwaffen auf. Die Kugeln rissen Splitter aus dem Rumpf der Barkasse. Den Männern auf der ›Chilenischen Señorita‹ schien ihre Anwesenheit höchst unerwünscht. Dann ließ das Feuer nach, endlose Verwünschungen zerrissen die Nacht.
    Rings um die ›Chilenische Señorita‹ und die Barkasse wurde die pechschwarze Nacht azurblau.
    Rennys Blick ging zu Doc.
    »Heiliger Bimbam!« stieß er hervor. Er preßte sich die mächtigen Hände auf die Ohren, die unter dem schrillen Pfeifen zu schmerzen begannen.
    Auf dem Deck des Schiffes brachen die Männer in entsetzte Schreie aus. Sie wußten, was ihnen bevorstand.
    Doc und Renny, die sich im überirdischen bläulichen Licht erkennen konnten, wechselten vielsagende Blicke.
    »Du hast wohl nicht damit gerechnet, daß sich der blaue Meteor dem Schiff so weit nähern würde«, murmelte Renny unbehaglich.
    »Natürlich nicht«, erwiderte der Bronzemann. »Schließlich hatten sie dich dem verteufelten Ding ja in der Barkasse entgegengeschickt, um nicht selbst betroffen zu werden.«
    Der kobaltfarbene Schrecken, der sich vom Himmel gelöst hatte, schien genau auf die ›Chilenische Señorita‹ zuzujagen!
    Über Doc und Renny erschien eine Gestalt an der Reling. Es war die Gestalt eines Tibeters, dessen steif emporgereckten Arme zitterten. Mühsam kreuzte er sie vor den Augen, als wollte er ein Ungeheuer abwehren.
    Er hatte den Mund weit geöffnet, die Sehnen seines Halses traten wie Stricke hervor. Zweifellos schrie er, aber kein Wort erreichte Doc und Renny in der Barkasse.
    Renny starrte vor sich hin. In seinen Augen zeigte sich ein seltsames unheimliches Glitzern, eine gläserne Härte.
    Seine mächtigen Hände vollführten vage Gesten, seine Lippen hatten sich verzerrt, er bleckte die Zähne wie ein tollwütiger Hund.
    Er öffnete den Mund. Seine Worte – Doc hatte sich weit vorgebeugt um zu erfassen, was Renny sagte – bildeten ein unverständliches Gemurmel.
    Die Wirkung der unheimlichen Kraft des blauen Meteors begann sich zu zeigen!
    Doc Savage eilte der Kabine entgegen. Seine Bewegungen, sonst geschmeidig und harmonisch, waren hart und kantig. Einmal stürzte er fast. Er hatte Mühe, den Strick, mit dem Renny an die Positionslichter gefesselt worden war, zu ergreifen.
    Schwankend kehrte er zu Renny zurück, legte ihm die Schlinge um die breiten Schultern und zog sie zu.
    Renny reagierte seltsam. Er hämmerte auf die Körperstellen, an denen der Strick ihn berührte, ein. Er verrenkte den Hals, um sich die Zähne ins eigene Fleisch zu schlagen. Sein Gehirn schien außer Funktion gesetzt.
    Doc Savage fuhr fort, Renny zu fesseln, denn er wußte von der schrecklichen Stärke, die sich als Folge der nachlassenden Geisteskräfte einzustellen pflegte. Er hatte die übernatürlichen Muskelkräfte der unter dem Einfluß des blauen Meteors stehenden Freunde Ham und Monk nicht vergessen.
    Als Renny sich nicht mehr zu bewegen vermochte, benutzte Doc die verbleibenden Stricke, um sich selbst zu fesseln. Er begann bei den Fußgelenken und arbeitete sich nach oben vor, bis es ihm gelang, mit den Händen seine Arme an den Rumpf zu fesseln. Seine Kleidung war naß von Schweiß, als er seine Arbeit beendet hatte. Er hielt die Augen fest geschlossen, um die Pein des schrecklichen blauen Leuchtens zu mildern. Es hatte seiner letzten geistigen Reserven bedurft, um solange durchzuhalten, nun mußte er abwarten, wie die Dinge sich gestalten

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