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DS003 - Der blaue Meteor

DS003 - Der blaue Meteor

Titel: DS003 - Der blaue Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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würden.
    Das grelle Pfeifen des Meteors hatte sich so stark gesteigert, daß seine Ohren es nur noch als Schmerz, nicht mehr als Laut empfanden.
    Renny begann zu wanken und stürzte zu Boden. Sein Gehirn hatte aufgehört zu funktionieren.
    Das blaue Licht traf schmerzend Docs geschlossene Augen. Die unheimlichen Strahlen schienen kein Hindernis zu kennen, das sie nicht überwanden. Selbst der stabile Rumpf der ›Chilenischen Señorita‹ bildete nur eine gläserne Schranke.
    Der Bronzemann kniff die Augen, in denen goldene Funken tanzten, fest zusammen und senkte das Kinn auf die Brust.
    Als knallte eine Riesenpeitsche am Himmel, so zog der blaue Meteor vorüber. Der Windhauch, der das Rauschen und Pfeifen begleitete, ließ die Flagge der ›Chilenischen Señorita‹ knattern.
    Langsam neigte sich der Bronzemann vornüber. Seine gigantischen Muskeln waren so hart gespannt, daß sein Sturz auf die Decksplanken der Barkasse sich anhörte, als wäre eine große metallene Statue am Boden zerschellt.
    Nachdem der blaue Meteor vorübergezogen war, beschrieb er einen pfeifenden Halbkreis am Himmel. Nur wenige Lebewesen verfolgten seinen Lauf und erinnerten sich in den Stunden danach an das, was sie gesehen hatten. Die Bahn, die der blaue Meteor über Antofagasta gezogen hatte, war von Ruinen und Vernichtung gezeichnet.
    Mit körperlichen Schäden – zerfetzten Leibern, gebrochenen Gliedern, verbranntem Fleisch – wußte die Menschheit fertig zu werden. Aber den bisher unbekannten geistigen Defekten, die der Begegnung mit der unheimlichen Erscheinung folgten, standen die Ärzte ratlos und hilflos gegenüber.
    Der blaue Meteor überquerte in geringer Höhe das Hotel Taberna Frio und jagte auf seinem blitzenden Weg nach Westen weiter.
    Es konnte kein Zweifel bestehen, daß die Gäste im Taberna Frio dem schaurigen Besuch vom Himmel zum Opfer gefallen waren.
     
     

9.
     
    Von irgendwoher erklangen Tempelgongs. Gesang mischte sich darein, ein monotones Singen, das aus der ständigen Wiederholung von vier Worten bestand.
    »
Om mani padme hum!
«
    Die halb heulenden Laute hallten mit solcher Gewalt durch die Räume, deren Wände aus durch Mörtel verbundenen Steinen bestanden, daß sie sogar die schweren Vorhänge und Wandteppiche zu bewegen schienen.
    Irgendwo in den Räumen quietschte ein Schwein, ließ dann grunzende Geräusche folgen. »Heiliger Bimbam!« dröhnte eine tiefe Stimme, die ebenso gut aus der Kehle eines Löwen hätte dringen können.
    »In der Tat«, erklang eine andere schwache Stimme, die einem Kind hätte gehören können. »Es klang ganz so, als hätte unser Piggy gequietscht.«
    Monk richtete sich langsam auf und betrachtete seine behaarten Handrücken. Sie schienen ihm Rätsel auszugeben, denn er krümmte die Finger und streckte sie wieder, dann betastete er seine kurzen gekrümmten Beine, seinen mächtigen Brustkasten und sein Gesicht. Er erkannte, daß er sich auf einem Bett befand.
    Noch einmal unterzog er seinen gorillaähnlichen Körper einer eingehenden Musterung. »Es ist alles da«, stellte er fest. »Und häßlicher denn je.«
    Monk wandte den Kopf. Neben dem seinen stand ein anderes Bett. Auf diesem Bett saß Ham.
    Beide Männer trugen Schlafanzüge. Monks Pyjama drohte aus den Nähten zu platzen. Hams war viel zu groß, hatte purpurfarbene Streifen, bei deren Anblick die Augen schmerzten.
    Hams Blick wanderte langsam über das Prunkstück, in dem er steckte. »Der Pyjama beweist es«, murmelte er. »Als normaler Mensch hätte ich mich nie in ein solches Monstrum stecken lassen. Also bin ich verrückt.«
    Monk begnügte sich mit der verständlichen Frage: »Wo sind wir?«
    Hoffnung stahl sich in Hams düstere Miene. »Vielleicht bin ich doch nicht ganz verrückt. Ich bin gerade aufgewacht, Monk. Aber ich habe keine Ahnung, wo wir uns befinden.«
    »Mir geht es nicht anders.« Monk nickte. »Das letzte, woran ich mich erinnere, war jenes kümmerliche Tal in Südamerika, und dann erschien dieses teuflische blaue Ding. Wir versuchten, uns vor ihm in Sicherheit zu bringen, schafften es aber nicht.«
    Ham stand auf. Er beugte die Arme, reckte sich und schien keinen Schaden an sich zu entdecken. Dabei lauschte er dem eintönigen Gesang und dem Dröhnen der Gongs.
    »Was ist das für ein höllischer Lärm?« fragte er. »Halt, jetzt habe ich es – sie singen. Sie singen immer dasselbe –
Om mani padme hum!
«
    »Aha«, sagte Monk aufgeregt. »Das ist ein buddhistisches religiöses Lied, das man

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