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DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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blickte den beiden nach, bis sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte.
    In Ramadanows Hotelappartement, einem Appartement wie tausend andere in der Metropole, beschäftigte sich Doc mit dem Studium der Karten, während Boris in einem Nebenraum den Tee bereitete.
    Bald kam der kleine Mann herein und stellte ein silbernes Tablett mit zwei zur Hälfte mit Tee gefüllten Gläsern und eine in Silber gefaßte Porzellankanne auf dem Couchtisch vor Savage ab.
    »Bitte«, sagte er, »Sie werden mir doch Gesellschaft leisten, nicht wahr?«
    Doc nahm eines der Gläser und führte es langsam an die Lippen. Nur seine Zungenspitze kam mit der Flüssigkeit in Berührung. Ohne eine Miene zu verziehen, stellte er das Glas auf das Tablett zurück.
    »Schmeckt der Tee Ihnen nicht?« fragte Boris Ramadanow. »Ich brühe ihn immer auf meinem eigenen Samowar, der mich auf allen Reisen begleitet. Vielleicht behagt Ihnen der Geschmack der Kräuter von den Galapagos nicht, die ich meinem Tee immer zusetze.«
    Docs Blick bohrte sich in den des Russen.
    »Es sind nicht die Kräuter, gegen die ich etwas einzuwenden habe«, sagte er gelassen. »Eher schon das Gift, dessen Aroma mir nicht gefällt.«
    Die Hand des kleinen Mannes, die das Teeglas hielt, begann zu zittern.
    »Gift?« fragte er ungläubig. »Erlauben Sie …«
    Er griff nach Docs Glas, hob es an die Nase und schnupperte mit halbgeschlossenen Augen. Alles Blut wich aus seinem Gesicht, das Glas entglitt seiner bebenden Hand und zersplitterte auf dem Boden. Dann schnupperte er an seinem eigenen Glas und sank auf seinem Stuhl zusammen.
    »Der Tee ist in der Tat vergiftet«, stammelte er heiser. »Wir sind gerade noch dem Tod entgangen.«
    »Erkennen Sie den Zusatz?« fragte Doc gespannt.
    Boris Ramadanow nickte.
    »Es handelt sich um ein pflanzliches Gift, das meines Erachtens nur jenem Wahnsinnigen auf den Galapagos, meinem Bruder Alexander, bekannt ist.«
    Der Bronzemann verbarg seine Gefühle weiterhin hinter unbewegter Miene.
    »Haben Sie eine Erklärung?« fragte er.
    Ramadanow schlug beide Hände vor das Gesicht. Von den Gemmen der beiden Ringe, die er auf den Fingern trug, schien eine unheimliche Drohung auszugehen. Eine der Gemmen war ein Smaragd von der Dicke eines Männerdaumens. Die andere war ein Rubin von gleicher Größe und Kostbarkeit.
    »Nein«, stöhnte der kleine Mann. »Ich kann es nicht erklären. Sie wissen selbst, daß ich den Raum nur für Sekunden verließ, um den Tee zu bereiten.«
    Eine neue, spöttische Stimme hallte durch den Raum: »Es waren lange, sehr lange Sekunden!«
    Beim Klang der Stimme erstarrte Boris Ramadanow, als hätte ihn ein lähmender Stromschlag getroffen. Er wandte den Kopf hierhin und dorthin und blickte stöhnend durch die gespreizten Hände.
    Er sah nichts, was die spöttische Stimme hätte erklären können.
    Von seinen Lippen lösten sich Worte: »Sie ist unser Schicksal – des Teufels Honigwabe!« Heiser wiederholte er den anscheinend sinnlosen Satz: »Sie ist unser Schicksal – des Teufels Honigwabe!«
    Seine langen, dürren Finger flatterten und gruben sich in das Fleisch seines Gesichts. Vor der Blässe seiner Hände hoben sich die Gemmen wie unheilverkündende Augen ab.
     
     

6.
     
    Docs Reaktion auf das Erklingen der spöttischen Stimme stand in bemerkenswertem Gegensatz zu dem Verhalten Ramadanows. Der Bronzemann saß völlig still und scheinbar entspannt.
    »Kommen Sie und leisten Sie uns Gesellschaft beim Tee«, sagte er dann verbindlich.
    Die Schranktür wurde aufgestoßen. Heraus trat der Mann mit dem kugelrunden kurzgeschorenen Schädel, der sich im Haus 33 Redbeach Road als Boris Ramadanow ausgegeben hatte. Die Mündung seiner MP war auf Docs Brust gerichtet.
    Während er den Bronzemann in Schach hielt, gab er mit heiserer Stimme Befehle. Zwei Männer, mit automatischen Pistolen ausgerüstet, erschienen aus dem angrenzenden Raum, zwei weitere, ebenfalls mit MPs bewaffnet, lösten sich von der Feuerleiter und traten durch die nur angelehnten, bis auf den Boden reichenden Balkonfenster ein.
    Fünf Waffen bildeten einen tödlichen Ring um Doc Savage und Boris Ramadanow.
    Das Gesicht des Mannes mit dem kugelförmigen Schädel war von Triumph gerötet, und in seinen blauen Augen glitzerte es bösartig, als sein Blick auf Doc haften blieb.
    »Ich versprach Ihnen, daß wir bei der nächsten Begegnung nicht nur unsere Fäuste einsetzen würden«, sagte er gehässig. »Und ich verspreche Ihnen jetzt, daß Sie beim

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