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DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Tante Nora. »Vor einem Jahr war diese Familie noch glücklich und zufrieden und wollte sich ein Haus kaufen. Der Mann ist einer von denen, die sich an den Streiks nicht beteiligen wollten. Fahrer – halten Sie an und fahren Sie ein Stück zurück, ich möchte, daß diese Leute etwas hören.«
    Der Wagen hielt und fuhr ein Stück zurück, der Motor verstummte. Aus dem alten Zelt drang ein entsetzliches Wimmern, das an- und abschwoll und kein Ende nahm.
    »Das ist der bedauernswerte Mann«, sagte Tante Nora. »Er ist verrückt geworden! Der Green Bell hat ihn um den Verstand gebracht. Sie werden sich daran erinnern, daß ich Ihnen gesagt habe, daß es noch ein Dutzend Fälle wie diesen gibt. Alle diese Männer wollten weiterarbeiten und Fabriken und Bergwerke am Leben erhalten. Der Green Bell versucht, das gesamte Wirtschaftsleben in unserer Stadt zu zerstören.«
    Sie schwiegen betroffen, als der Wagen weiterfuhr. Für Docs vier Freunde war der Vorfall ein Beispiel dafür, mit welchem Gegner sie es zu tun hatten. Bald sahen Sie weitere Beispiele für das verhängnisvolle Wirken des Green Bell. In mehreren Straßen durchsuchten ausgemergelte, zerlumpte Menschen die Mülltonnen vor den Häusern oder lagen apathisch am Rand der Fahrbahn.
    »Die armen Leute verhungern«, sagte Tante Nora entrüstet.
    »Ja, es ist wirklich schlimm«, erklärte Ole Slater. »Wenn ich solche Zustände, wie wir sie hier erleben, in meinem Theaterstück bringen würde, würden die Zuschauer in anderen Städten es nicht glauben. Und niemand weiß, um was es eigentlich geht!«
    Der Geologe Johnny nahm die Brille ab. »Gibt es hier keinen Wohlfahrtsfundus oder eine ähnliche mildtätige Einrichtung?«
    »Doch, das gibt es«, sagte Tante Nora. »Aber keine dieser Institutionen besitzt auch nur noch einen Cent. Neun von zehn Männern in Prosper City sind arbeitslos. Es ist beinahe unvorstellbar, dennoch ist es so.«
    Der Wagen bog um einige Ecken und fuhr langsamer, als sei der Fahrer sich über die einzuschlagende Richtung nicht im klaren.
    »Sie fahren aber nicht zu meinem Haus«, sagte Tante Nora verwundert.
    Der Fahrer zuckte mit den Schultern. »Wo ist es?«
    »Das wissen Sie nicht?« Tante Nora staunte.
    »Nein«, sagte der Fahrer mit der roten Knollennase und den Hängewangen.
    »Wieso nicht? Ich hab Sie im Verdacht, daß Sie noch nie in Prosper City waren.«
    »Ich war tatsächlich noch nicht hier.«
    Tante Nora stand auf und beugte sich vor zu dem Fahrer. Sie starrte ihm ins Gesicht und fuhr erschrocken zurück. »Oh Gott!« stieß sie hervor. »Sie sind ja Doc Savage!«
     
     

7.
     
    Die Entdeckung, daß der Fahrer mit Doc Savage identisch war, überraschte Monk und Renny, daß sie beinahe von den Trittbrettern fielen. Ole Slater zuckte zusammen, als hätte er einen Schlag erhalten. Alice Cash spitzte verblüfft die Lippen. Long John und Johnny schmunzelten. Nicht zum erstenmal hatte der Bronzemann sich einer derartigen Verwandlung unterzogen. Er war ein Meister der Maske, wie er ein Meister in unzähligen anderen Fertigkeiten war.
    »Ich war in der Nähe und hörte, wie Sie nach einem Taxi telefonierten«, sagte Doc zu Tante Nora. »Es war kein Problem, den Wagen anzuhalten und den Fahrer zu bestechen, damit er mich an seinen Platz ließ.«
    »Wo ist der Fahrer?« wollte Tante Nora wissen.
    »Er wird sich an den Wachen vorbeischleichen und in Ihrem Haus warten, um den Wagen wegzufahren. Damit gelange ich in Ihr Haus, ohne daß die Polizei von meiner Anwesenheit etwas ahnt.«
    Tante Nora lehnte sich in die Polster zurück und lächelte. »Wenn Sie die Meinung eines alten Mädchens hören wollen – ich bin davon überzeugt, daß in Prosper City bald bessere Zeiten einkehren werden.«
    Nora Bostons ›Boarding House‹ war ein weißes, weitläufiges zweistöckiges Gebäude und stand in einem großen Garten mit exakt zugestutzten Büschen. Doc gelangte unerkannt ins Haus, und der echte Taxifahrer fuhr mit dem Wagen weg. Die Polizisten standen am Zaun und kriegten von dem Manöver nichts mit.
    Das Haus lag am Stadtrand von Prosper City am Fuß einer bewaldeten Hügelkette. Tante Nora informierte Doc, daß es zwischen den Hügeln Kohleminen gab und ein Teil der Stadt sich direkt über den Stollen befand. Alice Cash mischte sich ein und teilte Doc mit, daß Tante Nora mit Kohle ein kleines Vermögen verdient hatte, davon aber nichts mehr besaß, weil sie die Hilfsbedürftigen großzügig unterstützt hatte.
    Bei Sonnenaufgang wurden die

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