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DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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eine kostenlose Lebensmittelverteilung nicht gönnen?« fragte sie sanft.
    Clements trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Er mochte nicht als hartherzig gelten, außerdem gönnte er wirklich den Arbeitslosen und ihren Familien, wieder einmal satt zu werden. Judborn Tugg würde dafür gewiß Verständnis haben.
    »Aber ich schicke Polizisten zu Ihrer Versammlung«, sagte er. »Damit es nicht zu Unregelmäßigkeiten kommt.«
    Doc Savage hatte die Auseinandersetzung aus einem Nebenzimmer angehört. Als die hübsche Alice Cash zu ihm ins Zimmer trat, drückte er ihr seine Anerkennung aus.
    »Sie sind sehr klug«, sagte er. »Der Polizeichef hätte uns Schwierigkeiten bereiten können.«
    Alice lächelte dankbar und geschmeichelt. Sie war im Begriff, eine tiefe Zuneigung zu dem bronzefarbenen Riesen zu entwickeln, und wäre die Trauer um ihren Bruder nicht gewesen, hätte sie sich in Doc verliebt.
    Ole Slater begriff, was in Alice vorging. Er bemühte sich, seine Besorgnis nicht zu zeigen, er konnte nicht wissen, daß es Doc Savages Prinzip war, Frauen möglichst aus dem Weg zu gehen. Sein Lebensweg und die Aufgabe, die er sich gestellt hatte, zwangen ihn dazu. Hätte er eine Frau gehabt, wäre sie nicht nur ständig in Gefahr gewesen, unvermittelt Witwe zu werden, sondern seine Feinde hätten sie auch als Geisel gegen ihn verwenden können.
    Am späten Nachmittag rief Ham aus New York an. Er teilte mit, daß er damit beschäftigt sei, die Vergangenheit der vier falschen Zeugen zu durchforschen.
    »Vielleicht finde ich etwas, das geeignet ist, sie unter Druck zu setzen, damit sie die Wahrheit sagen«, meinte er. »Aber bisher sieht es nicht besonders hoffnungsvoll aus.«
    Da Doc in Deckung bleiben mußte, bereiteten seine vier Freunde die Versammlung vor. Der Ingenieur Renny, der Erfahrung mit dem Bau von Wolkenkratzern und Brücken hatte, überwachte die Aufstellung der Zirkuszelte. Long Tom installierte eine Lautsprecheranlage und baute einige Flutlichter auf. Der Gorilla Monk organisierte Tante Noras Freunde zu einer Truppe, die die Verteilung der Kleider und Lebensmittel übernehmen sollte. Johnny suchte eine der beiden Banken auf, die in Prosper City noch offen waren. Die andere Bank gehörte Judborn Tugg.
    Als Johnny die Bank verließ, starrten die Angestellten ihm ehrfürchtig nach. Johnny hatte einen Scheck auf Doc Savages Namen eingezahlt, und die Höhe des Schecks nahm den gesamten Platz, der für Zahlen zur Verfügung stand, in Anspruch. Die Bankangestellten telefonierten mit New York, bevor sie es für möglich hielten, daß der Scheck gedeckt war.
    Die Einzahlung blieb nicht lange geheim. Die Prosper City NEWS telefonierte mit einer Zeitung in New York und erkundigte sich, wer dieser Doc Savage denn eigentlich sei. Sie erfuhr, daß Doc ein rätselhafter bronzefarbener Mann sei, der über enorme Geldquellen unbekannten Ursprungs verfüge und sich dafür einsetze, anderen Menschen zu helfen. Außerdem erfuhr die NEWS, daß Doc im Verdacht stehe, Jim Cash ermordet zu haben.
    Die NEWS publizierte an diesem Abend beide Artikel auf der ersten Seite, obendrein veröffentlichte sie einen Leitartikel, der mit der Frage begann:
    Wer ist Doc Savage – ein Midas oder ein Mörder? Ist er ein Mann, dessen Macht und Reichtum Prosper City retten könnte, oder ist er ein Scharlatan mit undurchsichtigen Absichten?
    Lange vor Sonnenuntergang versammelten sich Männer, Frauen und Kinder in Tante Noras weitläufigem Garten. Die meisten von ihnen waren zerlumpt und hatten vom Hunger gezeichnete Gesichter. Einige Agitatoren des Green Bell mischten sich unter die Menge und stießen Drohungen aus. Monks organisierte Helfer schlugen mit Knüppeln auf die Agitatoren ein, und es entstand eine wüste Prügelei. Einer der Agitatoren zog eine Pistole und versuchte, Monk zu erschießen. Der Schuß ging vorbei. Renny warf sich auf den Schützen und setzte seine Fäuste ein, die so groß und hart wie Ziegelsteine waren. Der Agitator ließ die Pistole fallen und sackte mit zertrümmertem Unterkiefer zu Boden.
    Clem Clements erschien auf der Bildfläche, er brachte dreißig Polizisten mit Schlagstöcken, Tränengas und Gasmasken mit.
    »Ich wußte, daß es zu Aufruhr kommen würde!« brüllte er. »Ihr seid alle verhaftet!«
    Monk deutete auf die Agitatoren. »Sie meinen doch bestimmt diese Unruhestifter?«
    »Ich meine sie keineswegs! Sie haben das Recht, Ansprachen zu halten, das ist ein freies Land! Ich meine Sie!«
    Ole Slater

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