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DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sehr zufrieden.
     
     

10.
     
    Die Polizei von Prosper City war in einem roten Backsteingebäude untergebracht. Es bestand aus zwei Flügeln, die rechtwinklig aufeinanderstießen. In einem Flügel waren Büros, im anderen die Gefängniszellen.
    Clem Clements nahm sein Amt nicht auf die leichte Schulter. An den Wänden klebten Steckbriefe wie Briefmarken, und in großen verrosteten Schränken stapelten sich Akten. Auf einem zerschrammten Schreibtisch stand eine Kiste mit Fünfcent-Zigarren, sie war nur noch zu einem Drittel voll.
    Slick Cooley thronte auf einem Drehstuhl hinter dem Schreibtisch und paffte verdrossen eine der schäbigen Zigarren, die er unter normalen Umständen nicht einmal mit einer Zange angerührt hätte. Das Fenster hinter ihm war offen, Slick störte es nicht. Er war kein furchtsamer Mensch, außerdem lag das Büro im ersten Stock. Ein leichter Wind wehte durchs Fenster und wirbelte den allzu preiswerten grauen Rauch durcheinander.
    Slick döste ein wenig, und plötzlich hatte er den Eindruck, der Wind trüge eine massige bronzefarbene Wolke herein. Die Wolke umschlang Slick und wurde unvermittelt so hart und real wie Bandeisen.
    Slick wurde die Luft aus den Lungen gepreßt, außer einem leisen Pfeifen brachte er keinen Laut hervor. Er wurde auf die Schreibtischplatte gewuchtet und seiner beiden Schalldämpferpistolen entledigt. Er versuchte, sich zu wehren, aber es war hoffnungslos. Er fühlte sich wie eine Maus in den Klauen einer Katze.
    Die Backsteinmauer hatte Doc Savage nicht die geringsten Schwierigkeiten bereitet. Die Mauer war ziemlich holperig, sie hatte Vertiefungen und Vorsprünge, an denen Doc hochgestiegen war wie andere Leute auf einer Treppe.
    »Sie werden sterben«, sagte Doc.
    Slick erschrak. Er war davon überzeugt, daß der Bronzegigant beabsichtigte, die Drohung sofort in die Tat umzusetzen, aber Doc hatte nichts dergleichen vor. Er begnügte sich mit der simplen Feststellung und überließ es Slick, die Schlußfolgerungen selbst zu ziehen.
    »Wer ist der Green Bell?« fragte Doc.
    Slick war stumm vor Angst. Docs Finger krallten sich wie Stahlklammern in Slicks Körper, sie walkten die Nervenzentren durch, Slick bäumte sich unter der Folter und war doch außerstande, einen Ton herauszubringen.
    »Reden Sie«, sagte Doc und gab Slick einen leichten Klaps.
    Zu seiner eigenen Überraschung fand Slick die Sprache jählings wieder. Er versuchte es mit einem Bluff.
    »Mister, ich hab nicht die geringste Ahnung, wer der Green Bell ist, ich hab mit der Bande nichts zu tun, Sie können mir glauben, ich …«
    »Sie lügen«, sagte Doc ruhig. »Sie stehen auf der Lohnliste des Green Bell. Vielleicht sind Sie sogar der Green Bell selber – allerdings haben Sie mir bisher nicht bewiesen, daß Sie auch nur eine Spur Gehirn besitzen.«
    »Sie sind verrückt«, sagte Slick scheinbar entrüstet.
    »Nicht so verrückt, wie Sie hofften, als Sie mir das Ultraschall-Gerät ins Zimmer stellten.«
    »Aber ich hab nicht…«
    »Im Zimmer war eine verborgene Filmkamera, sie hat Sie fotografiert.«
    Slick zweifelte nicht daran. Er erinnerte sich, daß in dem Zimmer zahlreiche technische Apparate herumgestanden hatten, und bedauerte, sich nicht gründlicher umgesehen zu haben.
    »Dafür wird man mich nicht aufhängen«, murmelte er.
    »Nein.« Doc stimmte zu. »Man wird Sie überhaupt nicht aufhängen.«
    Slick nahm es als Drohung und zitterte. Er beschloß, seine Taktik zu ändern.
    »Hören Sie zu, Savage, vielleicht können wir uns verbünden.«
    »Wer ist der Green Bell?«
    »Ich weiß es nicht! Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Aber Sie sind einer von seinen Leuten?«
    Slick sah ein, daß Leugnen zwecklos war. »Ja.«
    »Sie haben zu der Bande gehört, die Jim Cash ermordet hat«, sagte Doc.
    Es war nicht mehr als eine Vermutung, die Doc als Feststellung tarnte. Slick äugte auf den Bronzemann, sah, daß dessen Gesicht ausdruckslos blieb, und gelangte zu dem verkehrten Schluß, daß Doc sich auf unerklärliche Weise bereits Gewißheit verschafft habe.
    »Und wenn schon?« sagte er dummdreist. »Sie können es nicht beweisen. Sie können mir gar nichts beweisen!«
    »Judborn Tugg gehört ebenfalls zu der Bande«, sagte Doc gleichmütig.
    »Sicher.« Dann begriff Slick plötzlich, daß Doc bluffte und er sich auf ein gefährliches Gelände locken ließ. »Aber Sie werden nie beweisen können, daß ich was verraten habe!« schrie er.
    Im selben Augenblick flog die Tür auf, und eine röhrende

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