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DS013 - Der silberne Tod

DS013 - Der silberne Tod

Titel: DS013 - Der silberne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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mit?« fragte Doc geduldig.
    »Vor einem Jahr war Gardner noch Präsident einer zweitrangigen Reederei«, erklärte Ham. »Aber gleichzeitig waren bereits Verhandlungen im Gang, Gardners unbedeutende Firma mit einer anderen, erheblich größeren Gesellschaft zu verschmelzen. Der Präsident des Verwaltungsrats dieser Gesellschaft war mit der Transaktion nicht einverstanden; bei einer Vorstandssitzung leistete er erheblichen Widerstand. In der folgenden Nacht wurde er von einem Einbrecher, der in sein Haus eingedrungen war, erschossen. Danach haben die beiden Gesellschaften fusioniert.«
    »Das klingt verdächtig!« schaltete sich Rapid hastig ein. »Das klingt wirklich sehr verdächtig!«
    »Drei Monate später wurde abermals eine Fusion zwischen Gardners Reederei und einer anderen Firma erwogen. Diesmal waren zwei Eigner der Firma dagegen. Zufällig explodierte eine Privatyacht, auf der sich die beiden Gentlemen befanden, beide wurden getötet, und die Fusion kam zustande.«
    »Daran erinnere ich mich!« Hugh McCoy meldete sich zu Wort. »Das war die Fusion zwischen Gardners Konzern und der Oriental-Passenger-Freight-Transport ...«
    »Stimmt«, sagte Ham. »Vor einigen Wochen ist es zu einer weiteren Fusion gekommen, und wieder waren die Umstände ein wenig befremdlich.«
    »Ist wieder jemand plötzlich gestorben?« wollte Monk wissen.
    »Nein«, sagte Ham, »aber die
Avallancia
ist untergegangen.«
    »Natürlich«, sagte Monk, »das haben wir doch gestern erst in der Zeitung gelesen. Da hieß es aber, die
Avallancia
hätte Gardners Reederei gehört ...«
    »Zum Zeitpunkt des Untergangs hat das Schiff ihr noch nicht gehört«, korrigierte Ham. »Es gehörte einer anderen, ziemlich kleinen Gesellschaft, und der Verlust hat ihr finanziell so sehr geschadet, daß ihr nichts anderes übrigblieb, als mit Gardners Konzern zu fusionieren. Gardner hat die Nachricht ausgegeben, die Fusion sei bereits erfolgt; das war aber nur an die Adresse der Börse gerichtet, damit niemand auf den Gedanken kam, die kleinere Gesellschaft befände sich in Schwierigkeiten und versuchte, den Aktienkurs zu drücken.«
    »Hat es bei diesen Fusionen auch Spekulationen in Aktien gegeben?« Doc mischte sich ein.
    »Es hat gewaltige Spekulationen gegeben.« Ham schmunzelte. »Mit dieser Frage hat Doc die Katze aus dem Sack geholt.«
    »Kann man das nicht ein wenig klarer formulieren?« grollte Monk.
    »Bedford Burgess Gardner hat im letzten Jahr ungefähr eine Milliarde Dollar verdient«, sagte Ham langsam und deutlich. »Klingt das verständlich?«
    »Klingt nach einem ganzen Haufen Geld«, murmelte Monk.
     
    Die große Limousine erreichte das Hafenviertel und glitt an einigen Lagerhallen vorbei. Der Nebel hatte sich ein wenig gelichtet; am anderen Ufer schien die Sonne.
    »Überkapitalisierung?« fragte Doc. »Überkapitalisierung«, bestätigte Ham. »Bei jeder Fusion hat es neue Aktien gegeben, die in keinerlei Verhältnis zum Wert der Firma standen.«
    »Darf ich noch einmal um Erklärung bitten!« knurrte Monk.
    »Ich nenne dir ein einfaches Exempel«, sagte Ham. »Wenn zum Beispiel ...«
    »Bitte ein sehr einfaches Exempel!« unterbrach ihn Monk. »Und verkneife dir alle hämischen Bemerkungen über meine Unwissenheit!«
    »Angenommen, du hast ein Boot, das tausend Dollar wert ist«, sagte Ham ohne Ironie, »und ich habe auch ein Boot, das tausend Dollar wert ist, und wir befördern beide Fracht und Passagiere, dann sind wir Konkurrenten, und es liegt in der Natur der Sache, daß wir alles unternehmen, um einander die Kehle durchzuschneiden.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen«, sagte Monk verträumt.
    »Das Ergebnis ist, daß wir beide nicht zurechtkommen«, sagte Ham. »Ich biete dir also eine Fusion an, du lehnst ab, ich ruiniere den Motor in deinem Boot, und du bist gezwungen, mit mir zu fusionieren, aber in diesem Fall wäre es nur eine höfliche Umschreibung der Tatsache, daß du gezwungen bist, an mich zu verkaufen.«
    »Das hab ich kapiert«, meinte Monk.
    »Ich bin also Präsident einer Gesellschaft, die zwei Schiffe mit je tausend Dollar Wert besitzt«, erläuterte Ham. »Ich gebe Aktien aus, zweitausend Aktien zu je einem Dollar, und werfe sie auf den Markt. Wenn das Publikum vernünftig ist, bezahlt es mir nicht mehr als einen Dollar pro Stück, denn meine Gesellschaft ist nur zweitausend Dollar wert.«
    »Kann man das nicht ein bißchen kürzer machen?« nörgelte Monk.
    »Kaum«, sagte Ham. »Ich möchte also den Preis für

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