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DS013 - Der silberne Tod

DS013 - Der silberne Tod

Titel: DS013 - Der silberne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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stellte die schwere Drehorgel ab, hockte sich aufs Pflaster und zog aus seinem zerlumpten Anzug ein in Zeitungspapier gewickeltes Brot.
    Er aß langsam und mit Genuß, und es war ihm anzusehen, daß er für seine Mahlzeit eine gute Weile benötigen würde. Aber dazu fand er keine Gelegenheit. Die Haustür flog auf, und ein stämmiger Mensch mit brutaler Visage kam heraus.
    »Mach, daß du hier verschwindest, Kerl!« sagte er barsch.
    Der Bettler griff erschrocken nach seinem Instrument und begann aus Leibeskräften die Kurbel zu drehen.
    Der Mensch an der Tür fluchte lauthals. Er rannte zu dem Bettler und trat ihm wuchtig gegen die Rippen.
    »Hau ab!« brüllte er.
    Der Bettler stieß einen schrillen Schrei aus, kippte zur Seite und rührte sich nicht mehr. Der Mann, der ihn getreten hatte, fluchte noch heftiger. Dann überlegte er. Er konnte den bewußtlosen Mann nicht einfach liegenlassen, man würde aufmerksam werden und vielleicht die Polizei bemühen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als den Kerl ins Haus zu zerren.
    Er schleifte den Bettler in den Korridor und ging zurück, um die Tür zu schließen. Er bückte sich zu seinem silbernen Overall, den er neben der Tür abgelegt hatte, und zog ihn wieder an. Dann wandte er sich um und zuckte zusammen, denn der Bettler war plötzlich nicht mehr bewußtlos, er war auch nicht verkrüppelt. Er war ein Riese auf gesunden, muskulösen Beinen, und er stand da und sah den Gangster ruhig an. Dieser holte aus und schlug blindlings zu. Seine Faust glitt an der dunkelroten Schminke ab und hinterließ einen breiten bronzefarbenen Streifen.
    »Savage!« japste der Mann fassungslos.
    Dann traf ihn eine eisenharte Faust unter das Kinn, und er ging ohne weitere Lebensäußerung in die Knie.
    Doc fing den Mann auf, bevor der zu Boden sank, und legte ihn sanft hin; er wünschte überflüssigen Lärm zu vermeiden. Er lauschte. Schritte näherten sich; die Auseinandersetzung war also doch nicht unbemerkt geblieben ...
    Weiter unten im Korridor wurde eine Tür aufgerissen, Männer in silbernen Overalls quollen heraus und ließen Blendlaternen aufblitzen. Sie entdeckten Doc und stutzten.
    In seiner Bettleraufmachung, die für einen verkrüppelten Körper angefertigt war und die nebst anderen Gegenständen zur Ausrüstung des Lieferwagens gehörte, sah er nun, da er sich aufgerichtet hatte, grotesk und gespenstisch aus. Die Silbermänner erkannten ihn nicht sofort, und Doc nutzte ihre Verwirrung.
    Er zog eine der Handgranaten ab, mit denen er sich die Taschen vollgestopft hatte, und schleuderte sie dem vorderen Banditen vor die Füße. Die Detonation riß ein Loch in den Boden und fegte den Gangster von den Beinen; die übrigen zogen sich zurück. Ihre Schußwaffen hatten sie vor Aufregung vergessen.
    Doc setzte die zweite Handgranate ein. Die Männer stürzten zur nächsten Tür, drängten sich in den Raum dahinter und drückten die Tür zu. Doc warf sich dagegen, aber es war schon zu spät. Das Schloß knackte, ein Riegel wurde vorgeschoben, eine Sekunde später hämmerten Maschinenpistolen Löcher in die Füllung. Holz splitterte, und Doc wich zurück.
    Eine weitere Handgranate hob die Tür aus den Angeln. Eine Stichflamme blitzte, Verputz fiel in Fladen von den Wänden, die Dielenbretter wölbten sich hoch, die Maschinenpistole verstummte, die Banditen wichen erneut zurück. Aus der Zeit, die sie dazu benötigten, schloß Doc, daß sie ihre Verwundeten mitnahmen.
    Er folgte ihnen nicht gleich; er wußte, daß er es mit gerissenen Gegnern zu tun hatte, und wollte nicht in eine Falle tappen, nachdem es ihm bisher gelungen war, ein größeres Risiko zu vermeiden.
    Wie gerissen seine Gegner waren, wurde ihm klar, als hinter der zertrümmerten Tür eine Bombe hochging, die das ganze Gebäude erschütterte, Fensterscheiben zerschlug und noch mehr Verputz von den Mauern löste. Die Banditen hatten eine Bombe mit Zeitzünder deponiert, und wäre Doc hinter ihnen geblieben, hätte es ihn erwischt ...
    An der Tür zur Straße bewegte sich etwas; Doc wirbelte herum. Der Bandit, den er mit einem Kinnhaken außer Gefecht gesetzt hatte, war zu sich gekommen und rannte aus dem Haus.
    Doc wartete; er war an der Verfolgung eines einzelnen nicht interessiert. Dann peitschten draußen Schüsse auf; entweder hatte jemand auf den Gangster gefeuert, oder dieser hatte selbst geschossen.
    Doc war nicht geneigt, sich durch den Augenschein vom Sachverhalt zu überzeugen; mochte da draußen herumgeballert

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