DS014 - Oase der Verlorenen
denen wir ihn sichtbar machen. Ich denke da an etwas auf der Basis von Infrarotstrahlen.«
»Ich weiß schon, was du meinst«, grinste Long Tom. »Wir nehmen unsere Infrarotstrahler, und ich baue für jeden von uns einen Bildwandler, der das Infrarotlicht in sichtbares Licht verwandelt. Damit können wir bei Nacht sehen, ohne selbst gesehen zu werden.«
»Genau das meine ich.«
Auch Long Tom ging in die Bibliothek hinüber, begab sich jedoch von dort in das chemische und elektronische Laboratorium, wo er alles an elektronischen Bauelementen finden würde, was er für die Infrarotsichtgeräte brauchte.
»Und was soll ich machen?« fragte Monk, begierig, sich mit seinem chemischen Wissen ebenfalls nützlich zu machen.
»Du könntest uns ein starkes Gas mixen, es kann auch eine rasch flüchtige Lösung sein, mit dem sich die flatternden Viecher bekämpfen lassen«, schlug Doc vor. »Es soll zu sofortiger Bewußtlosigkeit führen, aber nicht tödlich wirken. Und selbstverständlich müssen wir für unsere Gasmasken passende Filter haben.«
Monk nickte und verschwand ebenfalls im Labor.
Nun breitete Doc Savage auf dem Schreibtisch die Ausschnitte aus Fachzeitschriften aus, die er in Jules’ Tasche gefunden hatte, und wandte sich an Ham. »Siehst du die Bezeichnung ZX 103 auf dem einen Foto hier, die da mit Bleistift aufgekritzelt ist? Ich möchte, daß du dich sofort an’s Telefon hängst und herausfindest, welches Luftschiff diese Bezeichnung getragen hat oder trägt.«
Ham blätterte die Zeitungsausschnitte durch. Als Rechtsanwalt war er darauf trainiert, Auskünfte zu beschaffen. In Gerichtssälen hatte er sie früher oft genug aus höchst widerspenstigen Zeugen herauszuholen gehabt.
»Ich frage mich«, sagte er, »ob da zwischen diesem ZX 103 und dem Zeppelin, der nach den Zeitungsmeldungen über Maine aufgetaucht sein soll, ein Zusammenhang besteht.«
»An diese Möglichkeit habe ich auch schon gedacht«, gab Doc Savage zu. »Wenn du deine Kontaktpersonen anrufst, frage sie auch gleich, ob Ihnen die Namen Lady Nelia, ein rothaariger Bursche namens Red, Yuttal, Hadi-Mot oder auch Jules Fourmalier etwas sagen.«
Ham nickte gedankenvoll, sagte aber nichts.
»Jules scheint den Zeitungsausschnitten nach eine ganze Menge von Luftschiffen verstanden zu haben«, ergänzte Doc Savage. »Vielleicht ist er in Fachkreisen bekannt.«
»Soll ich meine Nachforschungen bis hinüber nach Europa ausdehnen?« fragte Ham.
»Dort würde ich an deiner Stelle sogar anfangen.«
Ham holte sich aus der Bibliothek ein internationales Luftfahrt-Branchenverzeichnis, und während er sein erstes Überseegespräch nach London anmeldete, ging Doc Savage seinerseits in die Bibliothek und nahm sich dort seine Zeitungsausschnitt-Kartei vor, die ein Zeitungsausschnittdienst für ihn ständig auf dem laufenden hielt. Er sah darin unter der Rubrik ›englischer Hochadel‹ nach, denn er wollte etwas über Lady Nelia finden und fand es auch auf Anhieb.
Es gab da sogar ein Zeitungsfoto der schlanken großen Lady mit den aristokratischen Zügen. Sie stand in Fliegerkleidung neben einem einmotorigen Sportflugzeug. Die Unterschrift unter dem Foto lautete:
Lady Nelia Sealing als verloren auf gegeben.
Alle Hoffnungen, Lady Nelia Sealing, die nach einem versuchten Nonstopflug London-Kapstadt / Südafrika vermißte junge englische Fliegerin, lebend zu finden, sind geschwunden. Die Suche ist aufgegeben worden.
Damit scheint sich die Liste der ungeklärten Flugzeugabstürze um einen verlängert zu haben. Ob Lady Nelia Sealing ins Mittelmeer oder aber über der Sahara abstürzte, wird sich wohl niemals feststellen lassen.
In der weiteren Bildunterschrift wurde kurz Lady Nelias Lebenslauf skizziert. Sie war ebenso für ihr fliegerisches Können wie für ihre Schönheit berühmt gewesen. Es war jetzt mehr als vier Monate her, seit sie vermißt wurde.
Während Doc Savage weiter las, rief Ham von der Empfangsdiele herüber: »Ich habe Renny am Apparat!«
Doc Savage sprang sofort auf. Renny erwies sich als wahre Fundgrube von Informationen.
»Lady Nelia, der Rothaarige namens Red und der Tote, Jules, sind es, die in den Zeitungen die Million Dollar Belohnung ausgesetzt haben, um dich zu finden«, erklärte er. »Ich habe gehört, wie sie sieh im Taxi darüber unterhielten.«
»Wo bist du jetzt?« erkundigte sich der Doc.
»In der Vorhalle des Hotels Rex. Lady Nelia und Red haben sich Zimmer genommen. Lady Nelia im sechzehnten und Red im
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