DS014 - Oase der Verlorenen

Titel: DS014 - Oase der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

Vom Netzwerk:

inzwischen wieder bei Bewußtsein, mußten die Bodenmannschaft bereits verständigt haben.
    Die Kugel verfehlte Doc um gut einen Meter und riß ein kleines Loch in die Außenhaut. Sie war aus der Richtung der Einpfählung mit den Sklaven abgegeben worden. Der Bronzemann tauchte im Inneren des Luftschiffs unter, ehe eine zweite Kugel vielleicht doch noch ihr Ziel fand.
    »Wir werden nach folgendem Plan vorgehen«, erklärte er seinen versammelten Helfern.
    Er sprach in kurzen, knappen Sätzen, die jedoch alles Nötige angaben, so daß hinterher keine Fragen gestellt werden brauchten. Sofort machte sich jeder an die ihm zugedachte Aufgabe.
    Long Tom schleppte seinen Koffer mit Elektronikbauteilen herbei, öffnete ihn und begann ein Gerät zusammenzustellen, wie Doc Savage es gewünscht hatte.
    Die anderen vier verteilten sich entlang dem oberen Laufgang und bezogen dort, weit voneinander getrennt, ihre Posten. Jeder hatte ein kräftiges Taschenmesser in der Hand.
    »Sie halten sich am besten in meiner unmittelbaren Nähe«, sagte Doc Savage zu Lady Nelia.
    Die junge Frau nickte stumm und wandte nicht den Blick von ihm. Sie schien von seiner athletischen Bronzegestalt ebenso fasziniert zu sein wie von seinem sonstigen guten Aussehen.
    Long Tom erhob sich aus seiner gebückten Haltung über dem Elektronikkoffer. »Ich hab’s«, verkündete er.
    Er hatte mehrere Spulen zu einem starken Induktionsgerät zusammengestellt. Den dafür nötigen Strom entnahm er über zwei Kabel dem elektrischen Bordnetz des Luftschiffes, den Anschlußbuchsen für die schweren Scheinwerfer, von denen sich auf jeder Beobachtungsplattform einer befand. Das eine Ausgangskabel des Induktionsgerätes, den Nulleiter, legte er als Masse an das Leichtmetallgerüst des Luftschiffes. An den anderen Pol legte er ein längeres isoliertes Kabel an mit einem freien, abisolierten Ende, an das er als Gewicht einen abmontierten Teil des Maschinengewehrs auf der Beobachtungsplattform band.

    Die Männer warteten. Von den sechs verstanden Doc und Renny den ägyptischen Dialekt, mit dem sich ihre Gegner verständigten. Renny hatte sich im Zuge eines Bauprojekts am Nil lange genug im Lande aufgehalten, um von der Sprache einiges mitzubekommen.
    Das Luftschiff befand sich inzwischen dicht über dem Boden, die Haltetaue aus Stahldraht fielen gebündelt herab, und Doc Savage und Renny warteten darauf, daß von unten ein bestimmtes Kommando kam. Da war es auch bereits:
    »
Shidd! Shidd! Ishtaghal ya walad!
«klang es von unten herauf, »Zieht! Zieht! Arbeitet, feste, o Boys!«
    Die Bodenmannschaft hatte die stählernen Haltetrosse gepackt und begann das Luftschiff auf den Boden herunterzuholen.
    »Los, jetzt«, sagte Doc Savage zu Long Tom.
    Der elektronische Hexenmeister warf das beschwerte freie Ende des Isolierkabels auf den Boden. Über die Erde, die Körper der Bodenmannschaft, die stählernen Haltetaue und das Gerippe des Luftschiffes war der Ausgangskreis des Induktionsgerätes auf diese Weise geschlossen. Long Tom hatte dessen Spannung und Stärke so bemessen, daß nicht etwa Funken überspringen und das Luftschiff mit seiner hochentzündlichen Wasserstofffüllung in Brand setzen konnten.
    Er legte einen Schalter um. Von dem der Induktionsspule vorgeschalteten Unterbrecher kam ein Summen, und der Induktionsstrom floß zur Erde hinunter. Er war nicht stark genug, um zu töten, reichte aber aus, einen gehörigen Schock zu verpassen.
    Von den Männern, welche die stählernen Haltetrosse gefaßt hatten, klang vielstimmiges Wehgeschrei herauf. Entsetzt ließen sie die Kabel in ihren unter dem Induktionsstrom zuckenden Händen fahren.
    Diese Schreie waren für Doc Savages Helfer das Signal. Mit ihren Messern schlitzten sie die Traggaszellen auf – genug davon, um das Luftschiff trotz der losgelassenen Haltetaue sofort weiter sinken zu lassen. Sie mußten dabei vorsichtig zu Werke gehen, damit sie selbst nicht zuviel von dem Wasserstoffgas einatmeten.
    In der Führergondel, man hörte es, wurde indessen verzweifelt versucht, durch Ablassen des restlichen Ballastwassers das Luftschiff am Schweben zu erhalten. Vergebens. Der wenige abgelassene Ballast, der noch verfügbar war, reichte dazu nicht mehr aus.
    Tiefer senkte sich die riesige Luftschiffhülle, berührte mit der Kielgondel den sandigen Untergrund, setzte knirschend auf.
    Doc Savages Bronzearm bewahrte Lady Nelia davor, in das Gewirr von Querstreben und Verspannungsdrähten zu stürzen. Sie bedankte sich