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DS014 - Oase der Verlorenen

DS014 - Oase der Verlorenen

Titel: DS014 - Oase der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Sonnenglast. Sonst rührte sich nichts. Die Mannschaft hielt sich immer noch in der Kielgondel hinter Türen verbarrikadiert; offenbar hatte dort niemand bemerkt, daß der Korb längst abgeworfen worden war.
    Doc Savage ließ den Blick seiner goldflackernden Augen über die verschiedenen Instrumente gleiten, die den Betriebszustand des Luftschiffes anzeigten. Der Treibstoff für die Motoren war fast gänzlich auf gebraucht; auch Ballastwasser, das man hätte ablassen können, war so gut wie keines mehr an Bord; nachdem eine der Traggaszellen ausgefallen war, hatte das Luftschiff damit keinerlei Auftriebsreserven mehr. Doc Savage schätzte, daß es sich noch höchstens zwei Stunden in der Luft halten konnte.
    Er hatte gehofft, mit seinen Freunden das Luftschiff wenden und in die Zivilisation zurücksteuern zu können. Diese Chance war dahin. Mit den an Bord noch vorhandenen Betriebsreserven kamen sie nicht mehr aus der Wüste hinaus.
    Die Kette, die Lady Nelia an eine durchbrochene Querstrebe gefesselt hielt, war mit einem kleinen, aber festen Vorhängeschloß gesichert. Mit einer Haarnadel, die er der jungen Frau herauszog, brachte Doc das Schloß zum Auf schnappen. Er schwang sich ihre schlanke Gestalt über die Schulter und kletterte behend den Sprossenschacht hinauf. Yuttal, Hadi-Mot und die anderen ließ er absichtlich frei und unbehindert, so wie sie dort lagen, und zwar aus gutem Grund. Wenn sie erwachten, würden allein sie imstande sein, das Luftschiff zu seinem Landeplatz inmitten der Wüste zu führen, der wahrscheinlich irgendwo dort in den Bergen vor ihnen lag.
     
    Die fünf Freunde überfielen ihn mit Fragen, als sie ihn mit der Gestalt Lady Nelias über der Schulter den Sprossenschacht heraufkommen sahen. Er gab ihnen knappe, aber erschöpfende Antworten. Während er sich dann daran machte, Lady Nelia ins Bewußtsein zurückzuholen, kletterten die anderen auf die Außenplattform hinaus, um auf die karge Felslandschaft hinabzusehen, über welche die
Aeromunde
jetzt hinwegflog.
    Es handelt sich offenbar um ein Ringgebirge, und im Inneren dieses Gebirgsrings von mehreren Meilen Durchmesser lag eine Oase. Offenbar eine von der übrigen Welt vergessene Oase, denn kaum ein einsam die Wüste durchziehender Wanderer hätte sich jemals die Mühe gemacht, nachzuforschen, was hinter dem abweisenden Gebirgsrand lag.
    Dabei hätte sich diese Mühe durchaus gelohnt. Wie die fünf Freunde Docs mit ihren Ferngläsern erkennen konnten, breitete sich im Inneren des Gebirgsrings dichtwuchernder mattengrüner Dschungel aus, so weit das Auge sah. Tropenbäume wuchsen dort, Lianen zogen sich durch das Grün, und sogar die bunten Tupfen von Orchideenblüten konnten sie mit ihren Ferngläsern ausmachen. Dennoch wirkte diese tropische Vegetation, da mitten in der Wüste, irgendwie düster, drohend und unheimlich.
    Kleine schwarze Flecken bewegten sich flatternd über der merkwürdigen Dschungeloase.
    Nachdem Johnny die schwarzen Vögel eine Zeitlang mit seinem Fernglas beobachtet hatte, verkündete er: »Pharaonenhennen!«
    »Was?« schluckte Monk.
    »Geier«, erläuterte Johnny. »Die Spezies hier nennt man Pharaonenhennen.«
    Die anderen schauderten unwillkürlich zusammen. Todesvögel, die Leichenbestatter der Wüste. Sie schwebten über dem Grün der Oase geschäftig hin und her, als ob es dort viel für sie zu tun gab.
    »Merkwürdig, wie sie da dauernd über denselben Stellen kreisen, aber niemals niederstoßen, als ob sie Angst vor den Pflanzen haben!« rief Ham aus, nachdem er das Verhalten der Vögel eine Weile studiert hatte.
    »Was mir besonders auffällt«, bemerkte Renny, »ist der Umstand, daß überhaupt keine anderen Vögel zu sehen sind, nur Geier.«
    »Aber die Vögel haben doch gar keine Angst, niederzustoßen!« quäkte Monk. »Da, seht doch, gerade taucht einer hinunter!«
    Die Männer beobachteten einen gräßlichen, geradezu gespenstischen Vorgang.
    Der schwarze Geiervogel hatte sich auf einer sonnenblumenartigen Pflanze niedergelassen; offenbar hatte er dort eine Beute entdeckt. Aber als er von der Pflanze wieder auffliegen wollte, kam er, obwohl er wie verrückt mit den Flügeln schlug, nicht mehr los. Und dann begannen sich langsam, aber unaufhaltbar fangarmartige Auswüchse der Pflanze um ihn zu legen, schlossen ihn immer mehr ein.
    »Heiliger Strohsack!« sagte Renny.
    Von den fünf Freunden Doc Savages schien Johnny am wenigsten überrascht zu sein. Seine botanischen Kenntnisse reichten selbst an

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