DS017 - Im Tal des Roten Todes
er verschwunden war, aber genau das tat er. Wie ein Gespenst fuhr er vor ihnen in die Höhe. Sein Arm schnellte vor, und leise klirrend prallte sein Wurfgeschoß wenige Meter vor den heranstürmenden Männern auf Felsgestein.
»Vorsicht – Gas« brüllte der Mann droben in den Klippen.
Die Männer befolgten die Warnung, machten blitzartig kehrt und rannten zurück, in die Schatten am Fuße der Klippenwand, ohne sich Zeit zu nehmen, nachzusehen, was Doc Savage da geworfen hatte. Eilig begannen sie die Reservestrickleiter zu erklimmen, die der Mann von oben herabgelassen hatte, und behinderten sich dabei gegenseitig.
Doc Savage verfolgte die Szene mit gemischten Gefühlen. In dem gleißenden Licht der Magnesiumfackel konnte er den Gegenstand, den er geworfen hatte, auf einer Felsplatte liegen und blitzen sehen – es war seine Armbanduhr mit Metallband.
Die Lage war eingefroren. Doc Savage konnte die Querrinne nicht verlassen, denn an ihrem Ende, so hatte er festgestellt, fiel sie senkrecht zudem am Grund des Canyons brodelnden Red Skull River ab. Und seine Gegner, nicht ahnend, daß er sie nur mit seiner Armbanduhr getäuscht hatte, wagte sich von der luftigen Höhe der Klippenbehausung nicht wieder herunter .
Auch der Mann im langen Gabardinemantel war inzwischen die Strickleiter hinaufgeklettert. Doc Savage hatte dabei nichts entdeckt, was ihm bei einer späteren Identifizierung behilflich sein konnte.
Gut zehn Minuten vergingen. Dann war am Nachthimmel, vorerst noch in weiter Ferne, das Brummen eines anderen Flugzeugs zu hören, das näher kam.
Nun entschied sich Doc Savage zum Handeln. Einer der Ledertaschen seines Gürtels entnahm er ein handtellergroßes Transistor-Sprechfunkgerät, zog dessen Stabantenne aus, drückte die Taste und begann zu sprechen.
Inzwischen kreiste die Maschine so tief über dem Landefeld, daß sie in den Lichtschein der Magnesiumfackel geriet – ein grünes einmotoriges Flugzeug von dem Typ, wie Buttons Zortell es in New York gekauft hatte.
Irgend etwas schien den Piloten jedoch argwöhnisch gemacht zu haben, denn er setzte noch nicht zur Landung an.
Und dann erkannte Doc Savage auch den Grund. In einer der fensterartigen Öffnungen der Klippenbehausung war der Mann im Gabardinemantel erschienen, bewegte wild die Arme und machte Buttons Zortell Zeichen, die Querrinne abzufliegen, in der sich Doc Savage verborgen hielt.
In diesem Augenblick wäre Doc eine Waffe sehr willkommen gewesen. Prinzipiell verzichtete er jedoch lieber darauf, weil man von Waffen leicht allzu abhängig wurde.
Die Männer in der Maschine hatten die Weisung ihres Bosses anscheinend sofort verstanden. Im Tiefflug kam das Flugzeug die Querrinne entlanggerast. Mündungsfeuer blitzten aus den Kabinenfenstern.
Doc Savage entkam dem Kugelhagel, indem er sich in die Schatten am Grund der Querrinne duckte. Aber so einfach sollte er nicht davonkommen. Die angreifende Maschine stieg hundert Meter höher, und die Männer an Bord warfen eine Leuchtbombe, die an einem kleinen Fallschirm herabschwebte. In dem gleißenden Licht war Doc Savage deutlich zu erkennen.
Aber dann mußte die Maschine erneut eine Schleife fliegen, die Männer an Bord verloren dabei ihre Beute aus den Augen, und diese Sekunden nutzte Doc Savage, um sich in den Sand einzugraben und sich ganz damit zu bedecken.
Wieder stieß die Maschine im Tiefflug herab. Schußbereit hielten die Männer an Bord ihre Revolver und Gewehre in Anschlag, kamen aber nicht zum Schuß. In dem welligen Sand am Grund der Querrinne war Doc Savage nicht mehr auszumachen, obwohl sie genau wußten, daß er dort irgendwo stecken mußte.
Immer weiter zog die Maschine ihre Kreise, raste im Tiefflug Immer wieder vergeblich die Querrinne entlang.
Erwartungsvoll spähte Doc Savage indessen zum Nachthimmel hinauf. Er war nicht überrascht, als gleich darauf zwei weitere Maschinen im Lichtschein über dem Plateau erschienen – Docs Turboprop-Maschine und der Mini-Hubschrauber. Seine Freunde kamen ihm auf seinen Funkruf hin zu Hilfe.
Whitey, Buttons Zortells Pilot, versuchte sofort Höhe zu gewinnen.
Docs leise Turboprop-Maschine war jedoch mindestens doppelt so schnell und hatte die Beute im Handumdrehen eingeholt. Rote Flammenzungen sprühten aus ihren Flügelspitzen. Die dort eingebauten automatischen Maschinenwaffen verschossen Leuchtspurgeschosse, doch kamen die roten Bahnen dem verfolgten
Flugzeug niemals gefährlich nahe, denn an Bord befand sich ja Lea
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