DS017 - Im Tal des Roten Todes
hatte Doc Savage den erhofften Hinweis. Die Männer mußten ein starkes Motorboot zur Verfügung haben, das gegen die Strömung des Red Skull River ankam.
»Und wer hat dir den Weg hierher gezeigt?« beharrte der Kleine namens Jud.
Herablassend sah ihn Doc Savage an. »Vielleicht brauchst du ’nen Boy-Scout, um herzufinden – ich nicht.«
»Der Boß hat dich also angeheuert, weil du dich hier in der Gegend auskennst!«
Doc Savage überging die Bemerkung und deutete mit einer Handbewegung zum Nachthimmel hinauf. »Ihr
hombres
wißt doch wohl, daß bald die Maschine aus New York fällig ist.«
»Klar.«
»Wißt ihr auch schon von dem Mädchen?«
»Klar. Wir haben da oben ein Funkgerät. Über das gibt uns der Boß Befehle.«
Daß da oben ein Funkgerät war, mit dem beim Anführer angefragt werden konnte, ob er zur Bande gehörte, verdarb Doc Savages sorgfältig ausgeklügelten Plan.
»Ich bin hier, um das Mädchen zu übernehmen«, erklärte er.
Das schien die Männer nicht weiter zu überraschen. Einer schnaubte unwillig: »Wieso? Sind wir etwa nicht gut genug, der Puppe Gesellschaft zu leisten?«
Doc Savage entschloß sich, gleich an dieser Stelle ein paar Worte einzuflechten, die als Warnung dienen konnten.
»Wer dem Mädchen auch nur ein Haar krümmt, unterschreibt sein Todesurteil«, erklärte er drohend. »Vergeßt das nicht,
hombres!
Sie ist das Pfand, mit dem wir uns notfalls diesen Doc Savage vom Hals halten. Wer sich also an ihr vergreift, wird es bitter zu bereuen haben.«
Doc Savage fürchtete schon, allzu deutlich gesprochen zu haben. Verwundert starrten die Männer ihn an, ließen es aber durchgehen.
Er wurde aufgefordert, die Strickleiter hochzuklettern. Er tat es und kam zu der erleuchteten Öffnung, die er aus der Ferne gesehen hatte.
Hinter der Öffnung lag eine Felshöhle, in deren Mitte das kleine Lagerfeuer brannte. Nicht wenig überrascht schaute Doc sich um. Hinter dieser Felshöhle erstreckten sich weitere Höhlungen, einige sogar Stockwerkartig darüber, teilweise mit schweren Balken abgestützt. Es war eine uralte Klippensiedlung, wie sie in Arizona und den anderen Südweststaaten verschiedentlich gefunden wurde.
Vor Hunderten, vielleicht sogar vor Tausenden von Jahren von einer längst vergessenen Menschenrasse gebaut, war diese Anlage noch in ausgezeichnetem Zustand, was wohl auf das trockene Klima der Gegend zurückzuführen war.
»Ein raffiniertes Versteck, was?« bemerkte einer der Männer. »Durch reinen Zufall ist der Boß darauf gestoßen. Er hatte damals verdammte Mühe, überhaupt hier heraufzukommen.«
Doc Savage hielt sich abseits vom Feuerschein. Vorsichtig begann er nach weiteren Informationen zu fischen. »Wann war das?« erkundigte er sich beiläufig.
»Genau weiß ich das auch nicht. Ehe sie anfingen, den verdammten Staudamm zu bauen, schätze ich.«
»Und wie kam der Boß überhaupt in diese Gegend?« Überrascht sah der andere ihn an. »Du scheinst aber nicht gerade viel vom Boß zu wissen, was? Wie bist du überhaupt mit ihm zusammengekommen?«
»Durch ’n Freund von ihm – Buttons.« Und das, überlegte Doc Savage, war nicht einmal gelogen.
»So, durch Buttons Zortell!« erklärte der andere, der jetzt den Sprecher machte, »’n Mordskerl, dieser Buttons, aber in New York, höre ich, soll er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben.«
»Wenn kümmert dieser Buttons schon?« entgegnete Doc Savage und mimte ein unterdrücktes Gähnen. »Ich will erst mal wissen, worauf ich mich hierbei überhaupt einlasse. Wohinter wir eigentlich her sind. Was dabei letzten Endes ’rausspringen soll.«
Doc Savage fürchtete schön, durch solche unverblümten Fragen Argwohn zu erwecken. Aber er erlebte eine Überraschung.
»Mann, wir wissen doch selber nicht, worauf der große Boß aus ist«, sagten die Männer. »Wir werden bezahlt, tun unsere Arbeit und halten die Schnauze. Das wird auch dir vorerst genügen müssen.«
»Es muß doch wohl mit dem Staudamm zu tun haben«, stichelte Doc.
»Du meinst wir sollen verhindern, daß das vertrackte Ding gebaut wird!«
So, es gab da also Intrigen, den Staudammbau zu verhindern! »Ich verstehe«, murmelte Doc. »Aber was ist eigentlich mit dem Boß? Alles, was ich über den weiß, hab’ ich von Buttons.«
»Warum bist du auf den so neugierig?«
Verwundert runzelte der Mann die Stirn. »Ich weiß nicht, worauf du eigentlich hinauswillst. Natürlich wird der Name vom Boß nach außen hin geheimgehalten. Was
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