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DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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seine Existenz und alles, was er auf dieser Erde besaß.
    Er warf die Taschenlampe fort und lief hinter den mutmaßlichen Dieb her. Aber der Dieb hatte einen zu großen Vorsprung und kletterte schon in die Kabine. Wenig später heulte der Motor auf; er war noch warm, daher gab es keine Verzögerung. In ohnmächtiger Wut blickte der Pilot seinem Flugzeug nach, das ostwärts in der Nacht verschwand.
    Der Pilot äußerte einige nicht ganz stubenreine Worte; er war froh, daß das Mädchen ihn nicht hören und er seinem Zorn ungehindert freien Lauf lassen konnte. Ein erschrockener Schrei des Mädchens unterbrach seinen Redestrom, und er vergaß seine Flüche und den vergleichsweise unwichtigen Diebstahl seines Flugzeugs.
    Iris Heller zitterte wie im Fieber. Sie hatte den Advokaten gefunden. Der Pilot pfiff verstört durch die Zähne, als er den Zustand Nathan Nathanialsons erkannte.
    Der dicke Mann lag in einer Blutlache und war vom Kopf bis zu den Füßen von häßlichen blutenden Wunden buchstäblich übersät. Er stöhnte leise, dann öffnete er die Augen und stierte mit irrem Blick ins grelle Licht der Lampe.
    Das Mädchen fand zuerst ihre Geistesgegenwart wieder. Sie reichte dem Piloten die Lampe, damit er ihr leuchte, zog N. Nate das zerfetzte Hemd herunter, riß es in Streifen und begann die Wunden zu verbinden. Nate winselte wie ein junger Hund, er war wie betäubt vor Entsetzen. Nein, er wußte nicht, wie alles geschehen war, es war so schnell gegangen. Bevor er begriffen hatte, was los war, hatte er verletzt am Boden gelegen, und von den Angreifern war nichts mehr zu entdecken ...
    Der Pilot war mit dieser Auskunft nicht zufrieden. Er begann den Mann zu verhören, als hätte er nicht das Opfer, sondern die Übeltäter vor sich. Nate nahm seinen Verstand zusammen, aber seine Auskünfte blieben trotzdem unbefriedigend. Plötzlich war das Kriegsgeheul ganz nah gewesen, berichtete er, grobe Hände hatten ihn gepackt, scharfe Messer hatten auf ihn eingehackt, und im selben Augenblick, in dem Iris geschossen hatte, hatte er das Bewußtsein verloren.
    »Der Schuß muß sie verjagt haben«, sagte er kläglich. »Andernfalls wäre ich bestimmt tot.«
    Das Hemd reichte nicht für sämtliche Wunden; Iris sah, daß es mehr als fünfzig waren. Der Pilot stellte sein Hemd als weiteres Verbandsmaterial zur Verfügung. Dabei schüttelte er verständnislos den Kopf.
    »Es ist so sinnlos«, meinte er. »So was gibt’s nicht, das ist unmöglich ...«
    Iris Heller verarztete den dicken Anwalt, dann richtete sie sich auf und strich die blonde Mähne aus der Stirn.
    »Sie haben recht«, sagte sie zu dem Piloten. »Es ist ganz unmöglich, einem Menschen in kaum einer Minute so viele Verletzungen beizubringen, außerdem haben wir nur einen einzigen Indianer gesehen, und er ist in die entgegengesetzte Richtung geflohen.«
    Sie suchte mit der Lampe die Umgebung ab. Die einzigen Fußspuren stammten von ihr und den beiden Männern. Der Pilot räusperte sich.
    »Was bedeutet das?« fragte er heiser.
    Iris Hellers Gesicht war ernst und verkniffen.
    »Die Tomahawks des Teufels«, sagte sie leise. »Wenn man der Legende glaubt, ist das alles ein übernatürliches Ereignis. Ich hörte die Geschichte zum erstenmal, als ich noch ein Kind war. Vater hat darüber gelacht, aber jetzt hat er nach mir geschickt und ...«
    Sie brach ab.
    »Und?« fragte der Pilot.
    »Er hat auch Marquette Heller zu sich gerufen«, sagte sie widerstrebend. »Mein Vater scheint die Geschichte also nicht mehr lächerlich zu finden.«
    »Wer ist Marquette Heller?« wollte der Pilot wissen. »Ich wüßte nicht, weshalb ich Ihnen das mitteilen sollte«, sagte das Mädchen hochmütig, »aber vielleicht tut es mir gut, ein wenig Dampf abzulassen. Marquette Heller ist ein Ojibway-Mischling, der Bruder meines Vaters, Luke Heller, hat ihn adoptiert und in die Schule geschickt. Bei den Indianern genießt er großes Ansehen. Mein Vater hält nicht viel von Frauen, deswegen will er Marquette hier haben. Er ist der Meinung, daß ich der Aufgabe, die auf mich wartet, allein nicht gewachsen bin.«
    »Ich verstehe ...«, sagte der Pilot.
    »Sind Sie ganz sicher?« fragte das Mädchen bitter. »Marquette ist ein halber Ojibway, und ich bin davon überzeugt, daß die Ojibways an allem schuld sind ...« Sie zog ein Telegramm aus der Handtasche und reichte es dem Piloten. Das Telegramm war an Iris und an ihre Adresse in Detroit gerichtet.
    »Da«, sagte das Mädchen. »Lesen Sie!«
    Das

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