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DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Grisholm, nicht versuchen, uns zu ermorden ...«
    Iris Heller biß die Zähne zusammen. Sie musterte Ham, als wollte sie ihn ohrfeigen, und abermals überlegte sie es sich.
    »Sie reden Unsinn«, sagte sie kalt. Und zu Renny: »Was haben Sie sonst noch herausgefunden?«
    Rennys notorisch mürrisches Gesicht hellte sich unerwartet auf; er rang sich sogar zu einem leisen Lachen durch.
    »Was ich Ihnen eben mitgeteilt habe, wird heute abend in der Zeitung stehen«, sagte er. »Andernfalls hätte ich es Ihnen nämlich vorenthalten. Den Rest werde ich Doc berichten. Vielleicht erzählt er es Ihnen. So lange müssen sie ihre Ungeduld schon zügeln.«
    Iris Hellers Gesicht wurde kalkweiß. Sie beherrschte sich mühsam.
    »Na gut, dann will ich Ihnen sagen, was Sie erfahren haben. Wenn Sie als Detektiv nur das Salz in der Suppe wert sind, dann haben Sie herausbekommen, daß Luke Heller am Tod von Marquettes Großvater schuldig war. Der alte Luke hat die Indianer gehaßt und unter ihnen gewütet, bis er plötzlich in sich gegangen ist. Er hat versucht, seine Verfehlungen gutzumachen; deswegen hat er unter anderem Marquette adoptiert und als Erben eingesetzt. Aber die Indianer haben ein langes Gedächtnis.«
    »So ist es«, sagte Renny trocken.
    Iris neigte sich zu ihm und spähte ihm ins Gesicht.
    »Haben Sie das erfahren?« fragte sie lauernd.
    »So was Ähnliches«, sagte Renny. »Aber das ist noch nicht alles.«
    Das Mädchen schien am Rand eines Nervenzusammenbruchs zu sein. Ham musterte sie aufmerksam und überlegte, ob die Aufregung echt oder gespielt war. Wenn sie gespielt war, hatte die Dame ihren Beruf verfehlt. Sie hätte Schauspielerin werden sollen.
    »Wahrscheinlich haben Sie auch erfahren, daß Marquette Heller und Paul P. Keewis bei den Indianern als Medizinmänner gelten und in diesem Teil des Landes einen beträchtlichen Einfluß haben.« Das Mädchen stürzte sich auf Renny und trommelte ihm mit beiden Fäusten gegen die Brust. Sie rief: »Aber Marquette hat es nicht getan, er war’s nicht! Er kann es gar nicht getan haben!«
    Sie verriet nicht, was Marquette nach ihrer Ansicht nicht getan haben konnte. Sie wurde ohnmächtig, rutschte vom Sitz, und Monk fing sie auf und brachte sie mit Riechsalz wieder zur Besinnung.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte sie leise. »Ich habe die Nerven verloren. Es wird nicht mehr Vorkommen.«
    Monk bugsierte das Kanu ein Stück an der Gießerei vorbei und legte an einer Stelle an, wo das Unterholz fast bis zum Wasser reichte. Er und Renny zogen das Boot an Land und versteckten es zwischen einigen Sträuchern. Ham trat zu Monk.
    »Du siehst jetzt hoffentlich auch ein, daß diese Dame absolut unglaubwürdig ist«, sagte er leise. »Ich halte sie für eine begabte Schauspielerin, die uns mit Genuß an der Nase herumführt.«
    Monk sagte nichts. Er war inzwischen selbst der Meinung, daß Ham recht hatte; Iris Hellers Weigerung, näher darauf einzugehen, was Marquette ihrer Ansicht nach nicht getan hatte oder nicht getan haben konnte, war mehr als verdächtig.
    Renny und das Mädchen gingen auf einem Pfad voraus, der zu einem Gehölz im Hintergrund führte. Ham und Monk bemühten sich, die beiden einzuholen.
    »Ich weiß nicht, wieso die Teufels-Tomahawks plötzlich wieder da sind«, sagte Iris Heller eben zu dem Ingenieur. »Ich weiß aber, daß sie etwas Schreckliches bedeuten.«
    Als hätte sie damit ein Stichwort gegeben, war plötzlich wieder ein dumpfes Trommeln zu hören. Renny vermutete ein Gewitter; er spähte zum wolkenverhangenen Himmel auf. Nirgends blitzte es, also war es vielleicht doch kein Unwetter.
    »Oh Gott«, sagte Monk verblüfft, »was stinkt denn hier so grauenhaft? Als hätte jemand einige hundert alte Gräber geöffnet ...«
    Zwischen den Bäumen war es stockfinster. Renny bildete jetzt allein die Vorhut. Bisher hatte er vermieden, seine Taschenlampe zu benutzen, weil er niemanden auf sich aufmerksam machen wollte. Aber nun brauchte er sie, wenn er nicht ständig gegen Baumstämme laufen wollte.
    In diesem Augenblick stieß Monk ein Kriegsgeheul aus, das nur eine oberflächliche Ähnlichkeit mit dem Kriegsgeschrei der Ojibways hatte; es klang eher angelsächsisch. Er stürzte an Renny vorbei und fuchtelte mit den Fäusten.
    Im Lichtkegel von Rennys Lampe wimmelten Indianer durcheinander; ihre Bemalung war die gleiche wie die des Indianers, den Monk am Vormittag gefangen hatte. Sie stürzten sich auf die drei Männer, die sich verzweifelt wehrten, aber

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