Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
weisen war.
    »So eine Frau habe ich mir immer gewünscht«, sagte er verträumt. »Den Typ hätte ich heiraten mögen.«
    »Du weißt nicht, ob sie dich geheiratet hätte«, gab Ham zu bedenken. »Die Wahrscheinlichkeit spricht dagegen.«
    Plötzlich blieben sie stehen. Hier reichte das Unterholz bis zum Wasser, ein schmaler Pfad führte parallel zum Ufer weiter, und einige Meter vom Pfad entfernt stand Iris Heller; sie war mit dicken Stricken an eine kleine Birke gebunden und wirkte zugleich amüsiert und erbost.
    »Ich war nicht im Schnellboot, als es explodierte«, erklärte sie überflüssigerweise. »Zum Glück, sonst hätte ich jetzt wohl kaum das Vergnügen, die beiden Gentlemen wiederzusehen ...«
    Monk starrte sie fassungslos an. Ham band das Mädchen los; er schämte sich ein wenig, ihr unrecht getan zu haben.
    »Wer ...«, stotterte Monk. »Wer hat ...«
    »Caspar Grisholm«, sagte sie. »Falls Sie den Mann im Boot meinen. Er ist – nein, er war Vertreter einer Fabrik, die Bergwerksausrüstungen produziert.«
    Ham betrachtete sie kritisch. Er war jetzt nicht mehr so sehr davon überzeugt, ihr unrecht getan zu haben. Vielleicht hatte sie diesen Caspar Grisholm geschickt? Entweder war sie eine geschickte Schauspielerin, oder sie sagte tatsächlich die Wahrheit; im Augenblick war das jedenfalls nicht zu entscheiden.
    »Vertreter«, wiederholte Monk nachdenklich. »Was war er außerdem?«
    »Außerdem war er der Mann, der Ihnen das Flugzeug auf den Hals geschickt hat«, sagte sie patzig. »Er schlug mich nieder, als ich aus dem Boot stieg, und ist selbst damit losgefahren. Wahrscheinlich wollte er sich vergewissern, daß Sie wirklich tot sind.«
    Ham massierte geistesabwesend sein Kinn. »Warum?« fragte er. »Was hat er gegen uns?«
    Er hoffte das Mädchen mit der Frage überrumpeln zu können, aber offenbar war Iris Heller darauf vorbereitet.
    »Woher soll ich das wissen?« entgegnete sie heftig. »Ich hatte ihn zum letztenmal vor einem halben Jahr gesehen, und damals hat er mit Marquette Heller konferiert, meinem halbindianischen Adoptivvetter.«
    »Aha«, sagte Ham skeptisch.
    »Er hat nicht allein mit Marquette Heller gesprochen«, sagte das Mädchen. »Paul P. Keewis war auch dabei.«
    »Paul P. Keewis«, wiederholte Monk nachdenklich. »Ich kann mir nicht helfen, mir kommt der Name bekannt vor ...«
    »Vermutlich erinnern Sie sich an Pau-puk-kee-wis«, sagte das Mädchen. »Er war ein berühmter Häuptling, und als die Weißen in dieses Land kamen, hat er ihnen mächtig zu schaffen gemacht. Angeblich stammt Paul P. Keewis in direkter Linie von ihm ab.«
    »Pau-puk-kee-wis hat nie gelebt«, entschied Ham. »Er ist eine legendäre Figur, welche die Indianer erfunden haben, damit ihnen abends am Lagerfeuer der Gesprächsstoff nicht ausgeht.«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    »Und wenn schon ...«, sagte sie. »Legenden können gefährlich sein, wenn sie von intelligenten Leuten wie etwa Marquette Heller und Paul P. Keewis dazu mißbraucht werden, einfache Menschen aufzuwiegeln.«
    »Ich habe noch eine Frage«, sagte Ham, der so leicht nicht zufriedenzustellen war. »Wer hat Sie gefesselt, und wieso ist das Schnellboot explodiert?«
    »Das waren zwei Fragen«, sagte das Mädchen sachlich, »und ich kann sie beide nicht beantworten. Man hat mich von rückwärts überfallen und an den Baum gefesselt, und das Schnellboot ... Vielleicht hatte mir jemand eine Bombe hineingeschmuggelt; dann war sie zweifellos für mich bestimmt, und Caspar Grisholm ist wahrscheinlich seinen eigenen Verbündeten zum Opfer gefallen.«
     
     

8.
     
    Ham und Monk fanden mühelos ihr Kanu wieder. Iris Heller nahm in der Mitte Platz, Ham kletterte in den Bug. Monk betätigte wieder die Preßluftdüsen, und das Boot jagte wie ein Torpedo über den stillen See.
    Mittlerweile war es später Nachmittag, und als sie die Gießerei erreichten, setzte bereits die Dämmerung ein. In der Gießerei wurde noch gearbeitet, und schon vom Wasser aus war zu erkennen, wie Männer durcheinanderliefen und ein großer Kran hin und her schwenkte.
    Während Ham und Monk mit Paddeln die letzten Meter bis zum Ufer zurücklegten, berichtete Iris, daß ihr Vater einer der ersten Unternehmer gewesen sei, die versucht hatten, die kanadischen Erze auszuwerten. Vorher hatte ihm ein Bergwerk in Minnesota gehört, wo es auch keine Kohle gab. Er hatte die Kohle aus Ohio und Pennsylvania bezogen und die Gießerei auf halber Strecke errichtet, um die Unkosten

Weitere Kostenlose Bücher