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DS021 - Der grüne Adler

DS021 - Der grüne Adler

Titel: DS021 - Der grüne Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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zu Boden geduckt, rief er zu ihr herüber: »Sagen Sie, die Schwierigkeiten, in denen dieser Ben Duck ist – haben die etwas mit einem Geduldspiel zu tun? Einem Geduldspiel mit einem grünen Adler?«
    Ein eisiger Schreck durchzuckte sie. Der Mann war von der Broken Circle Ranch, wußte von dem Geduldspiel mit dem Adler, dessentwegen Ben soviel Ärger bekommen hatte. Es gab für sie nur eine Erklärung: Dieser Mann mußte selber einer der Banditen sein.
    Sie raffte ihren ganzen Mut zusammen, packte blitzschnell das Halfter des Pferdes, das er neben ihr stehengelassen hatte, riß es dem Tier vorn über den Kopf und versetzte ihm gleichzeitig einen klatschenden Schlag auf die Kruppe. So behandelte Western-Ponys pflegen davonzustieben und nicht so bald wieder stehenzubleiben. So auch dieses Tier.
    Gleichzeitig stieß sie ihrem eigenen Pferde die Hacken in die Weichen, und es stürmte los, schneller, als sie zu hoffen gewagt hatte, nachdem es sich verschnauft hatte.
    Sie hörte den Mann noch hinter sich herrufen, wandte einmal kurz den Kopf und sah ihn in ihre Richtung laufen, was sie veranlaßte, ihr Pferd zu nur noch größerer Eile anzutreiben.
    Fast eine halbe Stunde lang jagte sie dahin, blindlings geradeaus, dann mußte sie das erschöpfte Tier in Schritt fallen lassen; es wollte einfach nicht mehr.
    Inzwischen war es längst hell geworden. Rein instinktiv, ohne sich dabei etwas zu denken, blickte sie den Weg zurück, den sie geritten war – und traute ihren Augen nicht. Der Mann war immer noch hinter ihr! Jetzt, da ihr Pferd im Schritt ging, schien er sogar rasend schnell näher zu kommen.
    Erneut spornte sie das Pferd an, holte die letzten Kräfte aus ihm heraus. Und es war reiner Zufall, daß sie schließlich auf eine Schnellstraße stieß.
    Sie ließ sich, inzwischen selber völlig erschöpft, von dem Rücken des abgehetzten Tiers fallen und rannte schwankend dem ersten Wagen entgegen, der auf der Straße erschien. Er hielt.
    »Bitte! Nehmen Sie mich zur nächsten Stadt mit!« keuchte sie. Um sich lange Erklärungen zu ersparen, nahm sie zur einer Notlüge Zuflucht. »Ich muß sofort einen Arzt finden.«
    Ein älteres Paar aus Iowa, das auf Urlaubsfahrt war, saß in dem Wagen. Der Mann preschte los. Die Frau versuchte, ihr Mut zuzusprechen und sie zu trösten.
    Bis zur nächsten Stadt waren es zweiundvierzig Meilen. Sie konnte es auf dem Kilometerzähler verfolgen. Als sie um einen Hügel herumkamen, sahen sie die Stadt plötzlich vor sich liegen und daneben den Flugplatz. Beides kam dem Mädchen bekannt vor.
    »Halt, warten Sie! Biegen Sie da vorn in die Zufahrt zum Flugplatz ein! Dort habe ich einen Bekannten. Der wird mir weiterhelfen.«
    Keine fünf Minuten später setzte das freundliche Paar aus Iowa sie vor der Abfertigungshalle ab.
     
    Am Schalter erhielt sie die Auskunft, daß in zwanzig Minuten eine Maschine abginge, die in Cheyenne Anschluß an die Ostküste hatte. Sie löste ein Ticket nach New York. Von dem Vorschuß, den sie für ihren Job erhalten hatte, war ihr dafür noch genügend Geld übriggeblieben – mehr als genug.
    Sie wartete bis zum ersten Aufruf der Passagiere für den Anschlußflug nach New York. Dann betrat sie eine Telefonzelle und rief das Sheriffbüro an.
    »Oh, Mira Lanson!« Der Sheriff selbst war am Apparat. »Wo, zum Teufel, stecken Sie? Auf der Broken Circle Ranch hat man mir gesagt, sind Sie nie eingetroffen.«
    Hastig sprudelte sie hervor: »Ein paar Männer haben Ben Duck gekidnappt. Sie halten ihn in einem Canyon gefangen und foltern ihn. Wenn sie alles aus ihm rausgepreßt haben, wollen sie ihn umbringen.« Sie beschrieb die Lage des Canyons, so gut sie konnte. Ebenso beschrieb sie ein paar der Männer, die sie dort im Canyon gesehen hatte, und sie sprach so rasch, daß der Sheriff keine Frage anzubringen vermochte.
    Sie hörte, wie draußen in der Halle zum zweiten- und letztenmal die Passagiere für den Anschlußflug auf gerufen wurden.
    »Ich versuche, Doc Savage zu Hilfe zu holen!« sagte sie schließlich und hängte auf.
    Sie mußte auf das Abfertigungsfeld hinauslaufen, um die Maschine noch zu erreichen. Hinter ihr wurde die Rolltreppe weggezogen, und während die Maschine zum Abbremsfeld vorrollte, saß sie in ihrem Sitz, zitternd vor Angst, daß es dem Sheriff vielleicht doch noch gelingen könnte, sie aus dem Flugzeug holen zu lassen. Aber dann heulten die Motoren auf, und die Maschine stieg in die Luft.
    Ein paar weitere Angstminuten stand sie in Cheyenne

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