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DS021 - Der grüne Adler

DS021 - Der grüne Adler

Titel: DS021 - Der grüne Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Ben. »Holen Sie diesen Savage!«
    Das Mädchen zögerte. »Aber was wird aus Ihnen?«
    »Keine Angst, ich haue mich hier schon raus!« dröhnte Ben.
    Er wußte jedoch, es würde ihm kaum gelingen. Einer der Angreifer hatte ihn bei den Haaren gepackt. Ein zweiter versuchte ihm den Daumen ins Auge zu drücken. Ben biß herzhaft in den Daumen, und der gellende Aufschrei des Mannes war Musik in Bens Ohren.
    Inzwischen war es dem Mädchen gelungen, eines der Pferde loszubinden und sich auf dessen Rücken zu schwingen. Zum Glück schien sie reiten zu können.
    »Ben!« rief sie. »Sind Sie ...?«
    »Reiten Sie zu!« rief Ben. »Ich komm gleich nach!«
    Das Mädchen versetzte dem Pferd mit der flachen Hand einen Schlag, und es galoppierte los, ins Dunkel hinein.
    Inzwischen hatte einer der Gangster einen baseballgroßen Stein aufgehoben und versuchte ihn als Waffe zu benutzen. Er traf erst beim dritten Versuch, dann aber genau auf Bens Hinterkopf.
    Wieder einmal gingen für Ben die Lichter aus.
     
     

5.
     
    Das Mädchen war früher schon geritten, aber niemals ohne Sattel. Sie hatte große Schwierigkeiten, sich auf dem bloßen Pferderücken zu halten. Das erschreckte Tier donnerte in die Dunkelheit, mit geradezu aberwitziger Geschwindigkeit. Längst waren sie aus dem Canyon heraus, aber immer weiter ging der wilde Ritt.
    Mehrmals schlugen ihr herunterhängende Zweige ins Gesicht. So gut es ging, duckte sie sich darunter hinweg und rief: »Brrr! Brrr!« Aber der Bronco galoppierte weiter.
    Einmal, als schattenhafte Wesen neben ihr erschienen, schrak sie zusammen und fürchtete schon, Verfolger hätten sie eingeholt, aber dann muhten die Wesen, und sie erkannte, daß es Rinder waren.
    Das Pferd schien genau zu wissen, wo es hin wollte, und sie ließ es laufen.
    Später, viel später, bereits kurz vor Morgengrauen mußte es sein, da merkte sie plötzlich, daß ein Reiter neben ihr auf tauchte.
    »Oh!« Sie zerrte am Zügel, den sie nicht losgelassen hatte, und tatsächlich gelang es ihr, das inzwischen völlig erschöpfte Tier zum Halten zu bringen.
    Es war ein Mann, und im Dunkeln wirkte er riesengroß. Mit tiefer, sonorer Stimme sagte er: »Sie haben sich nicht zufällig verritten?«
    Es war etwas an diesem Mann, das ihr instinktiv Zutrauen einflößte. »Doch, habe ich«, sagte sie eifrig. »Sind Sie aus der Gegend?«
    »Nicht eigentlich von hier«, sagte der Mann. »Doch ich kenne mich ein wenig aus.«
    »Hören Sie«, sagte das Mädchen, »ich muß sofort den Sheriff verständigen. Ein junger Cowboy namens Ben Duck ist Banditen in die Hände gefallen und wird von ihnen gefoltert.«
    Der Mann zeigte sofort lebhaftes Interesse. »Wo wird dieser Ben Duck gefangengehalten?«
    »In einem Canyon westlich von hier«, sagte das Mädchen. »Ich kann ziemlich genau beschreiben, wo das ist. Und, hören Sie, ich muß schnellstens ein Telefon finden und außer dem Sheriff noch jemand anrufen.«
    »Noch jemand?« sagte der Mann. »Wen?«
    Erst später sollte das Mädchen verstehen, warum es gegenüber diesem fremden Mann so freimütig gesprochen hatte.
    »Einen Mann namens Doc Savage«, sagte sie. »Ich muß ihn wissen lassen, was hier vorgeht.«
    »Ich verstehe«, sagte der Mann. »Hören Sie, am Fuß des Hügels da drüben führt ein Weg vorbei. Wenn Sie den entlangreiten, kommen Sie zu einer Ranch, die Telefon hat.«
    »Danke«, sagte sie und stieß ihrem Pferd die Hacken in die Flanken.
    »Einen Moment noch«, hielt der Mann sie zurück. »Sie sagen, der Canyon, in dem Ben Duck gefangengehalten wird, liegt westlich von hier?«
    »Ja.«
    »In welche Richtung sehen Sie jetzt gerade?«
    »Wieso? In Richtung Osten, natürlich.«
    Ganz ruhig sagte er: »Sie sehen in Richtung Nordwest. Sie sind mit den Himmelsrichtungen durcheinandergekommen.« Er bückte sich und hob einen der Läufe ihres Pferdes an. »Ihr Bronco ist unbeschlagen. Es wird nahezu unmöglich sein, Ihre Spur zurückzuverfolgen.«
    »Oh!« sagte sie. »Was soll ich nun machen?«
    Inzwischen war es ein wenig heller geworden, und sie konnte das Brandzeichen des Tieres erkennen, das er ritt: Einen durchbrochenen Kreis. Sie verstand genug von Brandzeichen, um zu wissen, daß das Pferd der Broken Circle Ranch gehören mußte. Das ließ sie erschrecken.
    Der Mann hatte sich inzwischen gebückt, leuchtete mit einer Taschenlampe den Boden ab und ging ihre Spur etwa ein Dutzend Meter weit zurück. »Keine sehr brauchbare Fährte, die Sie da hinterlassen haben.« Und immer noch

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