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DS021 - Der grüne Adler

DS021 - Der grüne Adler

Titel: DS021 - Der grüne Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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stand. Darum herum standen bequeme Polstermöbel. Getäfelte Wände, alles sehr elegant.
    Vor ihr stand der Mann, den sie auf der Straße gesehen hatte – jener Mann, den sie bereits von der Broken Circle Ranch her kannte. Sein Gesichtsausdruck war unergründlich.
    Das Mädchen wäre am liebsten aufgesprungen. Sie tat es auch, aber langsam, und sie merkte, daß sie stehen konnte.
    Immer noch völlig ausdruckslos sah der Mann sie an und ging dann zu einer Tür hinüber. Wieder fiel ihr auf, wie riesig er von Gestalt war. Er hatte schlohweißes Haar, schlaffe, faltige Gesichtshaut, blaßblaue Augen – Zeichen hohen Alters –, aber die Kraft und Geschmeidigkeit, mit der er sich zur Tür bewegte, schienen ganz im Gegensatz zu diesen Äußerlichkeiten zu stehen.
    Er öffnete die Tür. »Monk«, sagte er.
    Der Mann, der hereinkam, ähnelte weniger einem ›Mönch‹, als vielmehr einem affenähnlichen Wesen. Die überlangen Arme, die ihm bis zu den Kniekehlen herabhingen, und die niedrige, fliehende Stirn trugen wohl wesentlich zu dem Eindruck bei. Er trug einen Anzug aus teurem Stoff, der ihm jedoch vorn und hinten nicht zu passen schien und so aussah, als ob er in ihm geschlafen hätte.
    Ein merkwürdig aussehendes Schwein kam ihm wie ein Hund nachgetrottet. Es hatte große Flügelohren und eine lange spitze Schnauze, die wie geschaffen schien, Dinge zu beschnüffeln.
    »Monk Mayfair«, stellte der weißhaarige Riese den Mann vor.
    Das Mädchen machte große Augen, seine Lippen teilten sich. »Monk – Monk Mayfair. Aber das ist doch der Name von einem von Doc Savages Helfern!«
    »Allerdings.«
    Das Mädchen starrte den Mann an, dem es auf der Broken Circle Ranch begegnet war. »Und wer sind Sie?«
    Der Mann namens Monk beantwortete ihr die Frage. »Natürlich Doc Savage! Wußten Sie das nicht?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nie und nimmer! Hören Sie, ich habe Doc Savage schon einmal aus der Nähe gesehen. Ich weiß zufällig, daß er ganz merkwürdige Augen hat, in denen Goldflitter zu tanzen scheinen, und eine tief bronzefarbene Haut.«
    Der Mann namens Monk lächelte. »Ein wenig Verkleidung.«
    Das Mädchen schnaubte verächtlich. »Augen kann man nicht verkleiden.«
    Der weißhaarige Riese beugte den Kopf vor, spreizte mit Daumen und Zeigefinger erst das eine, dann das andere Auge, und Haftschalen fielen ihm in die aufgehaltene Hand.
    »Oh!« hauchte das Mädchen, als sie dann erneut aufblickte. »Sie sind ja wirklich Doc Savage!« Docs Augen hatten damals, als sie ihn gesehen hatte, den meisten Eindruck auf sie gemacht.
    »Wir wollen nun Ihren Bericht hören.« Doc Savages Stimme klang eigenartig zwingend, obwohl er nicht laut sprach. »Von Anfang an.«
    Das Mädchen ließ sich in einen Sessel sinken. »Mein Name ist Johanna Hickman«, sagte sie. »Meine Freunde nennen mich Hicky.«
    »Ja, weiter.«
    »Ich bin Schauspielerin. Ich war ohne Job und gänzlich pleite. Ein Mann kam zu mir. Er sagte, sein Name sei Ned Smith. Er sei Privatdetektiv. Er sagte, er wolle mich engagieren. Ich solle nach Wyoming fliegen und mich dort als ein Mädchen namens Mira Lanson ausgeben, dessen Onkel gerade gestorben sei. Ich würde einem Cowboy namens Ben Duck begegnen, den ich dazu bringen sollte, mir ein Geduldspiel zu überlassen – ein kleines Kästchen aus Blech und Glas mit einem grünen Adler darin, das man schütteln mußte, bis alle Bleifedern darin in irgendwelche Löcher gefallen waren. Ben Duck sollte das Geduldspiel von dem Onkel bekommen haben, der inzwischen gestorben war. Der Onkel hatte Pilatus Casey geheißen. Wenn ich das Geduldspiel hatte, sollte ich es Mr. Smith übergeben. Mir wurde eine gute Bezahlung für den Job geboten – fünfundzwanzig Dollar pro Tag, zuzüglich Spesen. Ich nahm an.«
    »Und dann?«
    »Ben Duck war zu schlau für mich. Mit einem Trick brachte er mich dazu, das Foto von jemand anderem als das meines ›Onkels‹ zu identifizieren. Mr. Smith war schon dort zur Stelle; er war vorausgeflogen. Ich sagte ihm, daß Ben Duck mich ausgetrickst hatte. Er wies mich an, mit Ben Duck aus der Stadt zu fahren und ihn festzuhalten, bis andere Detektive kämen. Nur waren es keine Detektive, weder private noch sonst welche. Sie schlugen Ben Duck nieder und schleppten ihn in einen Canyon, wo sie ihn zu foltern begannen. In der Nacht schnitt ich ihn los, und wir versuchten zu fliehen – aber er ist wohl nicht mehr davongekommen.«
    »Und das ist alles, was Sie wissen?« fragte Doc Savage. »Ja«,

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