DS023 - Terror in der Navi
fraglichen Stelle, immer tiefer und tiefer, länger als jeder andere Taucher es unter Wasser ausgehalten hätte. Nachtschwarzes Dunkel herrschte in der Tiefe. Er konnte nichts erkennen. Nur leichte Wasserstrudel zeigten ihm an, in welche Richtung das gesunkene Flugboot auch unter Wasser noch geschleppt wurde.
Er versuchte hinterherzuschwimmen, aber seine Mühen waren umsonst. Er konnte das Flugboot nicht einholen und verlor schließlich die Spur völlig.
Mit Monk und Ham schwamm er zum Ufer zurück.
»Aber das war ja unglaublich!« schluckte Monk. »Bisher habe ich niemals wirklich an jene mysteriöse Kraft geglaubt, die jedes und alles wegzuschleppen vermag, aber jetzt möchte ich mein Hemd verwetten, daß es sie tatsächlich gibt.«
»Da ist etwas geschehen, das eigentlich nicht hätte passieren können«, erklärte Ham grimmig.
»Beeilen wir uns jetzt lieber«, warf Doc Savage ein. »Wir müssen das Motorboot finden, das wir vom Flugzeug aus mit dem Infrarotsichtgerät entdeckt haben.«
Es lagen neben der hellerleuchteten Stelle auf dieser Uferseite, nur weiter aufwärts«, sagte Ham.
18.
Eine knappe halbe Stunde später sagte Doc Savage: »Die erleuchtete Stelle, Ham, ist nichts anderes als die Werft, auf der die größten U-Boote der U.S.-Navy gebaut werden, rund um die Uhr, in Tag- und Nachtschichten.«
Ham nahm Chemistry, seinen Maskott-Affen, auf den Arm.
»Das Vieh laß lieber hier!«, riet ihm Monk.
»Und dein Schwein – warum bleibt das nicht zurück?«
»Es ist ein wohlerzogenes Schwein«, knurrte Monk. »Außerdem hört und riecht es besser als jeder Hund, während dein Schimpanse zu nichts nütze ...«
Doc sagte: »Das Motorboot müßte dort drüben liegen.«
Der Bronzemann fand das Boot ohne jede Schwierigkeit. Es war an einem alten, offenbar nicht mehr benützten Pier vertäut, und niemand war darin oder in seiner Nähe; es gab auch keinen Hinweis darauf, wohin die Männer verschwunden waren, die Captain Toy buchstäblich aus dem Wasser heraus gekidnappt hatten.
»Trotz all der Mühe sind wir jetzt keinen Deut schlauer«, klagte Monk.
»Du hast auch dauernd was zu meckern«, knurrte Ham.
Doc Savage sagte nichts, sondern studierte die Umgebung. Stromaufwärts lag die erleuchtete U-Boot-Werft, in ihrer Art eine der größten der Welt.
Stromabwärts ragte ein riesiger Verladekai ins Wasser. Hier lagen im Augenblick keine Schiffe, obwohl man wegen der Lagerschuppen, die auf dem Kai standen, die zum Meer hingewandte Seite nicht genau erkennen konnte.
Doc sagte: »Es gibt nur eine Erklärung, warum das Motorboot immer noch hier ist ...«
Er schwieg und horchte. »Da kommt jemand.«
Nach einiger Zeit konnten auch Monk und Ham es hören. Zwei Männer, die mit schlurfenden Schritten die schmale Uferstraße entlangkamen.
»Für meine Begriffe muß der Boß einen Sprung in der Schüssel haben – ’n prima Rennboot zu versenken, das wir gerade erst gekauft haben!« beklagte sieh der eine.
Es war Shade, der Mann, an dessen Stelle sich Ham in Verkleidung eine Zeitlang hatte setzen können.
»Der Chef meint, an den Schüssen, die dieser Savage auf uns abgab, müsse was faul gewesen sein«, erklärte der andere. »Er meint, vielleicht hat Savage das Boot irgendwie markiert. Deshalb sollen wir es versenken.«
»Na schön, wenn es sein muß. Aber verdammt schade ist es trotzdem.«
Sie stolperten auf den alten Pier hinaus, kletterten fluchend in das dort vertäute Motorboot und fanden endlich auch das Flutventil, hatten aber alle Mühe, das ganz auf Sicherheit gebaute Boot zum Sinken zu bringen.
Hinterher standen sie, von der Anstrengung ganz außer Atem, auf dem alten Pier. »So, das wäre geschafft«, sagte Shade und wandte sich ab.
Sie verschwanden in der Dunkelheit.
Doc und seine beiden Helfer blieben ihnen dicht auf den Fersen. Shade und sein Begleiter schlugen flußabwärts einen Fußpfad ein, der sich am Ufer zwischen Unkraut, Abfall und verrostenden, abgewrackten Schiffsmaschinenteilen hindurchwand.
»Ein typisches Beispiel amerikanischer Industrielandschaft«, flüsterte Ham. »Direkt neben einer der größten U-Boot-Werften rostender Schrott und stinkender Müll.«
»Wir haben jetzt weiß Gott andere Sorgen!« zischte Monk.
Doc Savage streckte den Arm aus und hielt seine beiden Helfer zurück. Sie standen da und lauschten, und es wurde immer klarer, was das Ziel der beiden Männer war.
»Huh!« schluckte Monk. »Sie wollen zu dem großen Verladekai. He, sagt
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