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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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und langsam bewußtlos umsanken, hatte Long Tom bereits mit angehaltenem Atem die Flucht angetreten.
    Er rannte quer über die Straße und in eine offene Tür; er gelangte in einen Patio, weiter in einen Garten; dort stand neben einer hohen Mauer ein Baum. In Kletterstangenmanier bewältigte Long Tom den glatten Stamm, schwang sich über die Mauer und war in einer anderen Straße.
    Hinter sich hörte er noch die Bettler keifen: »Tötet ihn! Ein Spion!«
    »Wer immer sich diese Falle ausgedacht hat«, murmelte Long Tom im Laufen vor sich hin, »war sehr raffiniert!«
     
     

2.
     
    Alcala mochte in vielem eine rückständige und durch den Krieg weiter verarmte Stadt sein. Eine Ausnahme davon bildete jedoch das Regierungskrankenhaus, äußerlich ein riesiger glatter Betonklotz wie die meisten Krankenhäuser dieser Tage, in seinem Inneren mit allen Einrichtungen nach dem letzten Stande der medizinischen Forschung ausgestattet.
    Long Tom Roberts folgte einem ernsten Pfleger den Gang entlang in ein größeres Krankenzimmer, in dem nur ein einziger Mann lag. Er war am Kopf, an den Armen und allem, was unter der Bettdecke hervorragte, so gründlich bandagiert, daß nur Gesicht und Hände freiblieben. Und sogar die Nase schien gebrochen zu sein, denn auf ihr klebte ein breites Pflaster.
    Der Mann, der da völlig einbandagiert auf dem Rücken lag, sah Long Tom zunächst nicht und hielt ihn wohl für den Pfleger. Long Tom grinste und sagte: »Dich hat man ja regelrecht verschnürt, Ace.«
    Der Bandagierte wandte den Kopf, und ein Aufleuchten ging über sein Gesicht. »Long Tom!« rief er erfreut und versuchte sich aufzusetzen. »Altes Haus!«
    »Ace Jackson«, lachte Long Tom und drückte den Bandagierten wieder ins Bett. »Ich hatte unten in Argentinien bei einem Kraftwerkbau zu tun. Als ich hörte, daß du ohne Flügel fliegen wolltest, bin ich natürlich sofort gekommen. Dabei hatte ich immer gedacht, daß kein Mensch dir in der Luft noch was vormachen könnte.«
    Ace Jackson setzte plötzlich ein ernstes, fast grimmiges Gesicht auf. »Der Inka in Grau ist vielleicht auch kein Mensch, so kommt es mir manchmal vor«, sagte er langsam und sehr deutlich.
    Zum erstenmal bemerkte Long Tom, daß noch ein Mädchen im Zimmer war. Sie war groß und dunkelhaarig und den Gesichtszügen nach rein kastilischer Abstammung. Sie trat vor, als sie sah, daß Long Tom sie entdeckt hatte; sie war das schönste Mädchen, das Long Tom je im Leben gesehen hatte.
    Ace Jackson besorgte das Vorstellen.
    »
Señorita
Anita Carcetas, Tochter des Präsidenten dieser Republik. Anita, darf ich dir Major Thomas J. Roberts vorstellen, besser als Long Tom bekannt. Im Fliegen ist er mindestens ebenso gut wie ich und darüber hinaus ein elektronisches Genie.«
    »Ich war seit meinem ersten Sonnenaufgang nicht mehr so verwirrt«, entgegnete Long Tom galant. Aus den Blicken, die sich die beiden zu warfen, hatte er längst geschlossen, daß sie sehr verliebt waren. »Du sagtest da eben etwas«, erinnerte er Ace Jackson.
    »So?« sagte der verletzte Flieger.
    »Du sprachst von dem Inka in Grau«, bemerkte Long Tom.
    Wieder trat der harte Ausdruck in Ace Jacksons Gesicht. »Also, er muß wohl doch ein Mensch sein«, murmelte er, »obwohl es mitunter nicht so aussieht.«
    »Spann mich nur ruhig auf die Folter«, schlug Long Tom ihm vor. »Ich rate gern Rätsel.«
    Ein plötzlicher Gedanke veranlaßte Ace Jackson, sich auf einen bandagierten Ellenbogen zu stützen und Long Tom anzustarren. »Schenk mir erst einmal reinen Wein ein – hat Doc Savage dich nach Santa Amoza geschickt?«
    Long Toms Antwort kam ohne jedes Zögern. »Ich bin nur gekommen, um einen alten Fliegerkumpel zu besuchen, von dem ich gehört hatte, daß er abgestürzt ist. Aus keinem anderen Grund. Aber nachdem du mich nun neugierig gemacht hast, sag mir bitte, was es mit diesem Inka in Grau auf sich hat. Oder ist das ein Geheimnis?«
    Wieder hatte sich Ace Jackson aufgesetzt. »Gut, du sollst es hören, ganz unverblümt. Ich glaube, daß niemand anderer als der Inka in Grau an dem Krieg schuld ist.«
    Long Tom blinzelte. »Dann ist ›Inka in Grau‹ wohl der Spitzname eines Generals aus Delezon, dem Land, gegen das ihr Krieg führt?«
    »Du hast mich falsch verstanden«, berichtigte ihn Ace Jackson. »Der Inka in Grau ist etwas ... etwas viel Schrecklicheres. Niemand weiß, ob er aus Delezon kommt oder woher sonst.« Er hob einen bandagierten Arm und richtete ihn auf Long Tom. »Ich will dir

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