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DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

Titel: DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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mischen. Meist erfahren sie davon auch gar nichts.«
    »Wie viele Tote hat es bei der sogenannten Familienfehde denn schon gegeben?« wollte Renny wissen. Aber Red McNew schwieg verstockt.
    »Über vierzig sind es inzwischen«, sagte Frosta Raymond.
    »
Was?
« explodierte Renny. »Warum hat dann der Gouverneur keine Miliz hergeschickt?«
    »Der Gouverneur hat wahrscheinlich keine Ahnung, was sich hier abspielt«, sagte Frosta. »Und wenn er Soldaten herschickte, würden die kaum etwas ausrichten. Die Fehde würde einfach so lange ausgesetzt werden, bis sie wieder abzögen.«
    »Und wie kann dem Töten denn überhaupt ein Ende gesetzt werden?«
    »Wenn ich das wüßte«, sagte das Mädchen resigniert und blickte Doc Savage an.
    Schweigend setzten sie ihren Weg zur Hütte von Frostas Vater fort, wo Doc die anderen zurücklassen wollte, um allein in das Snow-Territorium vorzustoßen und die alte Jude Snow zu befragen. Die Mordszene hatte alle mitgenommen – von dem Bronzemann, der sich seine Gefühlsregungen allerdings nicht anmerken ließ, bis zu Frosta, die leise vor sich hin schluchzte. Onkel Obe war einer ihrer besten Freunde gewesen.
    Sie gelangten in ein fruchtbares Tal, in dessen Mitte auf erhöhtem Grund ein blitzsauberes Farmhaus mit einer großen, geräumigen Scheune stand. Ein Traktor, eine Dreschmaschine und andere moderne Ackergeräte waren zu erkennen. Männer mit umgehängten Gewehren bewegten sich um das Haus.
    »Meine Farm«, erklärte Red McNew. »Ich lasse sie von meinen Leuten rund um die Uhr bewachen.«
    Tige, der die Überraschung der anderen bemerkte, sagte: »Ja, Red ist wohl einer der tüchtigsten Burschen hier in der Gegend. Stimmt’s, Frosta?« Daraufhin errötete Frosta wieder.
    Sie ließen Red McNews Farm rechts liegen und bogen nach links in einen Pfad ab, der am Berghang zwischen dichtem Buschwerk hindurchführte.
    »Eine Abkürzung«, erklärte Frosta.
    Tige und Red, die bisher neben Doc gegangen waren, blieben jetzt zurück und ließen den Bronzemann allein vorangehen – ein Umstand, der Doc bald zu denken geben sollte. Auch Frosta ging nun langsamer.
    Doc erreichte eine Stelle, wo graue Spinnweben den Pfad überspannten. Das war schon an anderen Stellen der Fall gewesen, aber diesmal blieb Doc ruckartig stehen. Aus seiner Tasche holte er ein Vergrößerungsglas und untersuchte damit die hauchdünnen Fäden.
    »Tretet zurück«, warnte er die anderen.
    »Ach«, meinte Tige »Spinnweben haben noch niemandem geschadet.«
    Statt einer Antwort nahm Doc einen Stock, schlug damit die Spinnweben herunter und trampelte sie mit den Schuhen in den Boden, ehe er die anderen weitergehen ließ. Den Stock behielt er in der Hand und schlug auch alle weiteren Spinnweben herab.
    »Was ist mit den Spinnweben?« fragte Frosta. »Warum machen Sie sie jedesmal weg?«
    Doc steckte die kleine Flasche ein, die er aus seiner Westentasche geholt und in die er mit dem Stockende vorsichtig ein paar Spinnwebfäden praktiziert hatte, aber auf ihre Frage erhielt Frosta keine Antwort.
    »Sie sagen, bei dieser Familienfehde sind schon etwa vierzig Menschen getötet worden?« erkundigte er sich statt dessen.
    Sie nickte.
    »Und wie viele davon waren Raymonds?«
    »Über dreißig«, sagte sie.
    »Dann kommen also auf jeden getöteten Snow drei getötete Raymonds«, sagte Doc nachdenklich, als ob er diesem Umstand erhebliche Bedeutung beimesse.
    Sie kamen zu einem kleinen freundlichen Blockhausbungalow, der in der Nähe eines geräuschvoll dahinplätschernden Bergbachs stand. »Das ist das Haus meines Vaters«, sagte Frosta.
    Der Bungalow war leer.
    »Merkwürdig«, murmelte Red. »Papa Raymond sagte mir heute morgen, er würde sich den ganzen Tag nicht aus dem Haus rühren.«
    Sie gingen hinein, und Doc sah sich im Inneren um. Seinen goldglitzernden Augen entging dabei nicht die winzigste Einzelheit. Er sah in Schubladen und Schränke. Ein Ständer mit Reagenzgläsern, eine Retorte und Glasstöpselflaschen fanden sein Interesse. Dabei lag ein dickleibiger Band, zweifellos sehr alt. Doc nahm ihn zur Hand und las:
     
    CHEMISCHES HANDBUCH
     
    »Wie kommt Ihr Vater zu diesen Sachen?« wandte sich Doc an Frosta.
    »Papa war schon immer an Chemie interessiert«, entgegnete die junge Frau. »Weshalb fragen Sie?« Docs Antwort darauf war Schweigen. Durch eine niedrige Tür ging es auf eine Veranda hinaus, die zum Schutz gegen Insekten von einem feinen Drahtgitter umgeben war. Doc mußte den Kopf einziehen, um durch die Tür

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