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DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

Titel: DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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zu kommen. Vom oberen Balken des Türrahmens löste er mit spitzen Fingern einige Haare.
    Renny, der dabei dicht neben ihm stand, raunte ihm zu: »Die könnten von einer Waschbärfellkappe stammen.«
    »Und das Schreiende Phantom muß etwas von Chemie verstehen«, bemerkte Doc trocken, »oder mit einem Chemiker Zusammenarbeiten.«
    Renny ließ einen leisen Pfiff hören. »Meinst du etwa, Frostas Vater könnte ...«
    »Nein, man sollte niemals überhastete Schlüsse ziehen«, sagte Doc. »Es könnte aber bedeuten, daß das Schreiende Phantom kürzlich hier in der Hütte war. Wir sollten uns zunächst darauf konzentrieren, das Motiv zu finden, das hinter den geheimnisvollen Vorgängen steckt. Dann dürfte sich der Kreis der Verdächtigen von selbst einengen. Und vielleicht hilft uns, was das Motiv betrifft, das Buch der alten Jude Snow weiter.«
    Doc ließ die anderen in der Hütte von Frostas Vater zurück, um sich allein auf Snow-Territorium zu wagen. Ehe er sich außer Rufweite entfernte, äußerte er noch einen letzten Ratschlag: »Hütet euch davor, Spinnweben anzurühren«, rief er warnend.
     
     

14.
     
    Der Buggy selbst verursachte kaum ein Geräusch, als er auf dem weichen Waldweg dahergerollt kam. Nur das Klopfen der Hufe der beiden Maultiere, die ihn zogen, war zu hören. Der hagere, langaufgeschossene Mann, der den kleinen Zweispänner fuhr, lenkte ihn in die Zufahrt zu einer einsamen Hütte mitten im Wald, an der Grenze zwischen dem Raymond- und dem Snow-Territorium. An gewissen äußeren Merkmalen, an der Art, wie er sich kleidete, war zu erkennen, daß der hagere Mann nur ein Raymond sein konnte.
    Bei dem anderen Mann, der sich am Rand der kleinen Lichtung hinter ein Gebüsch duckte und ein Gewehr in Anschlag gebracht hatte, konnte es sich demnach nur um einen Snow handeln. Er wartete ab, bis der Hagere von dem Wagen geklettert war, hatte ihn voll im. Visier und wollte schon abdrücken, als der andere sich in der Tür zur Hütte umdrehte und sichernd über die kleine Lichtung blickte.
    Doch in diesem Augenblick traf den Schützen in seiner Deckung ein mittelgroßer Stein am Rücken.
    Der Snow war ein Hasenfuß. Da er sich nicht erklären konnte, woher der Stein gekommen war – vielleicht war er in göttlichem Zorn vom Himmel selbst geschleudert worden – ließ er das Gewehr entsetzt fallen und rannte den Waldpfad entlang, auf dem er gekommen war.
    Doch plötzlich warf er die Arme hoch und versuchte verzweifelt, einige Spinnweben abzustreifen, in die er hineingerannt war. Sein Gesicht verzerrte sich; die Berührung mit den Spinnweben schien ihm rasende Schmerzen zu verursachen.
    »Ich bin verhext!« brüllte er gellend auf.
    Er warf sich zu Boden, rollte in dem fieberhaften Bemühen herum, die Spinnweben loszuwerden, aber seine Bewegungen ließen in ihrer Intensität bereits nach. Noch einige Zuckungen, dann lag er still.
    Neben dem Waldpfad rührte sich etwas, und Doc Savage tauchte auf.
    Doc hatte den Snow zufällig im Wald aufgespürt und sich an seine Fersen geheftet in der Hoffnung, daß der Mann ihn zu Jug führen würde. Durch seinen Steinwurf hatte er dann den Mordanschlag auf den hageren Raymond verhütet.
    Jetzt beugte sich Doc über den reglos am Boden liegenden Snow und untersuchte ihn, hütete sich dabei aber, mit dem Spinnweben in Berührung zu kommen. Trotz seiner weitreichenden medizinischen Kenntnisse konnte er dem Mann nicht mehr helfen.
    Doc sah sich die Spinnweben genauer an. Natürlich hatten sie den Tod des Mannes verursacht, und es waren in Wirklichkeit keine Spinnwebfasern, sondern hauchdünne Drähte, die mit einer chemischen Substanz bestrichen sein mußten. Was das war, konnte ohne chemische Analyse auch Doc nicht sagen, aber vermutlich handelte es sich um eine Zyankaliverbindung in Kombination mit einer scharfen, die Haut zersetzenden Säure, so daß das Gift unter die Haut und in die Blutbahn dringen konnte. Eine höchst raffinierte Art des Tötens und ganz und gar nicht die Waffe in Familienfehde liegender Bergbewohner. Nur das Schreiende Phantom, wer immer das war, konnte dahinter stecken.
    Etwa eine Stunde später sichtete Doc über einem Waldstück eine dünne Rauchfahne, die aus einem Kamin zu kommen schien. Vorsichtig arbeitete er sich näher heran – und entdeckte eine Hütte.
    Eigentlich war es ein fast festungsartiger Blockhausbau; den dicken Stämmen aus frischgeschältem Holz nach konnte er erst in den letzten Wochen entstanden sein. Ein hoher Zaun, so stark

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