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DS030 - Hannah,die Hexe

DS030 - Hannah,die Hexe

Titel: DS030 - Hannah,die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Doc auf die Frage zu konzentrieren. Seine Stirnadern schwollen an, die Halsmuskeln traten hervor, die goldenen Augen flirrten.
    »Krähen, die über das Haus fliegen, bedeuten Unglück«, sagte er gepreßt. »Man muß auch auf die kleinen schwarzen Katzen mit den Stummelschwänzen achten ...«
    »Was für ein Unsinn!« schimpfte der Mann mit dem Pflaster. »Das Zeug wirkt zu gut. Von diesem Kerl erfahren wir nichts.«
    Aber Willie gab nicht auf. Er erkundigte sich nach June Knight; ihm kam es vor allem darauf an, herauszufinden, ob Doc die mysteriösen Ereignisse mißtrauisch stimmten und er sich etwa eine Theorie gebildet hatte.
    Doc starrte ihn an, seine Augen wurden ein wenig glasig.
    »Heute ist Freitag«, teilte er mit. »An Freitagen darf man nicht arbeiten.«
    »Du hast recht.« Willie schüttelte den Kopf und wandte sich an seinen Partner. »Ich glaube nicht, daß er viel weiß, und in zehn Minuten wird er noch weniger wissen.«
    Sein Partner sah ihn betroffen an.
    »Du meinst ...« Er deutete mit dem Daumen nach unten.
    »Ja«, sagte Willie, »das Dynamitlager der Stadt befindet sich hier im Keller. Die Leute werden denken, die Ratten haben daran genagt, deswegen ist es explodiert. Ein Unfall! Der Bronzemann wird bis zum
Witches’ Hollow
geblasen. Wir brauchen nur noch die Lunte anzustecken und zu verschwinden.«
    Die beiden Männer lachten und kehrten in die Küche zurück. Sie machten die Tür hinter sich zu und drehten den Schlüssel herum.
     
    Die übrigen Gangster warteten bereits. Sie sahen recht mitgenommen aus; das Handgemenge mit Doc war ihnen nicht gut bekommen.
    »Na«, sagte einer, »hat dieser Hurrikan sein Maul aufgemacht?«
    »Gewiß«, antwortete Willie, »aber er ist so verrückt, wie man nur sein kann. Aus dem kriegen wir nichts ’raus.«
    »Ob er was weiß?«
    Der Mann mit dem verletzten Ohr lachte dröhnend.
    »Wenn er was weiß, kann er es bald nur noch den Engeln erzählen«, meinte er. »Weshalb sollen wir uns noch Sorgen machen?«
    Er blickte zu Willie und ging auf ein Nicken hin in den Keller. Die Männer in der Küche hörten, wie unten schwere Kisten gerückt wurden. Willie trat im Wohnzimmer an einen Schrank und kramte ein Paar Cowboystiefel, verwaschene Jeans, einen Stetson und zwei Revolver in prächtigen Halftern heraus. Er nahm die sandfarbene Perücke ab; darunter kamen schwarze Haare zum Vorschein. Er zog sich um, trat vor einen Spiegel und zog einen dunklen Walroßschnurrbart aus der Hemdtasche. Sorgfältig klebte er den Bart auf die Oberlippe.
    »Diese Aufmachung hat uns gute Dienste geleistet«, sagte er zu seinen Kumpanen. »Niemand ist auf den Gedanken gekommen, der blonde Willie könnte mit dem struppigen Sheriff identisch sein.«
    Die Gangster lachten. Der Mann mit dem verletzten Ohr kam wieder aus dem Keller.
    »Alles in Ordnung?« fragte Willie, der zugleich Milt war. »Können wir gehen?«
    Der Mann nickte.
    »Dann wollen wir uns jetzt um Renwick kümmern«, entschied Milt alias Willie. »Die anderen suchen wir später. Renwick brauchen wir nicht zu suchen. Wir wissen, wo er steckt.«
    »Aber was ist mit dir?« gab einer der Gangster zu bedenken. »Wenn zufällig jemand sieht, daß du bei uns bist ...«
    »Ich fahre mit meinem Wagen«, sagte Willie. »Ihr geht durch den Wald und nehmt das andere Auto. Ich werde irgendwo zu euch stoßen.«
    Der Mann mit dem verletzten Ohr ging nervös zur Tür.
    »Hört jetzt endlich auf zu reden und haut ab«, sagte er. »Das Dynamit geht in fünf Minuten hoch.«
    Willie und die übrigen folgten dem Mann hinaus. Willie deutete auf die Zellen und feixte.
    »Mir wäre es fast lieber, wenn Savage wieder zur Vernunft käme«, sagte er. »Dann hätte er mehr davon.« Die Männer lachten. Willie klemmte sich hinter das Steuer seines alten Wagens.
    »Ich fahre zuerst nach Salem Corners«, erklärte er, »und sorge dafür, daß ich gesehen werde; dann habe ich ein unanfechtbares Alibi.«
    Die Gangster verschwanden in der Dunkelheit; Willie lenkte das Vehikel nach Salem Corners. Genau vier Minuten später flog das Gefängnis in die Luft, und die Stichflamme war meilenweit zu sehen. Einer der Gangster wurde im Wald von den Beinen gefegt, und die schwächeren Bäume bogen sich im jäh entfachten Wind.
    »Jemand sollte den Sheriff benachrichtigen«, meinte einer der Gangster trocken. »Damit er weiß, daß es die Town Hall nicht mehr gibt.«
     
     

9.
     
    Einige Meilen weiter nördlich, am südlichen Rand der Geisterstadt, sahen Monk und

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