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DS031 - Roter Schnee

DS031 - Roter Schnee

Titel: DS031 - Roter Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Tunnelgang auftat, der erst leicht schräg abwärts, dann offenbar waagerecht verlief.
    Der Gang war offenbar schon von dem ursprünglichen Erbauer des Hauses angelegt worden, nicht als Fluchtgang oder dergleichen, sondern um auf bequemerem Wege zum Schwimmen oder Bootfahren zu gelangen. Er mußte wenigstens hundert Meter lang sein, denn weit vor sich hörten sie die Schritte der flüchtenden Bande.
    Blendendes Sonnenlicht und das Aufheulen zweier Automotoren erwarteten sie, als sie den Ausgang des Tunnels erreichten. Die beiden Wagen, geschlossene Limousinen, standen vor einem Bootshaus, etwa fünfzig Meter entfernt am Strand. Das Gebäude war an der Landseite als Garage ausgebaut, und hier hatten offenbar die beiden Wagen gestanden. Die Schwarzgesichtigen waren gerade bei, ihre Verletzten einzuladen.
    »He!« rief Monk. »Da sind auch die beiden anderen Gefangenen!«
    Einer der Gefangenen war ein schlanker Riese mit flammendrotem Haar und einer für Florida ungewöhnlich blassen Gesichtsfarbe. Darüber hinaus trug er als besonderes Merkmal über einem Auge eine schwarze Augenklappe.
    Der andere Gefangene war jünger, blond, stämmig gebaut. Er trug eine Hornbrille, ein schmutziges Polohemd und Strandhosen, die einmal weiß gewesen sein mochten.
    Daß die beiden Gefangene waren, ließ sich ah den Handschellen erkennen, die sie trugen, und auch an der Art und Weise, wie mit ihnen umgegangen wurde.
    Auch das Mädchen war dabei, und in der Gruppe sich hektisch bewegender Männer wirkte sie kleiner und hilfloser denn je. Einer der Schwarzgesichtigen hob sie mit beiden Armen hoch, um sie mit Schwung in einen Wagen zu befördern, aber wild strampelnd wehrte sie sich, denn sie hatte Doc und seine beiden Helfer entdeckt.
    »Gehen Sie zurück und durchsuchen Sie das Haus!« rief sie mit verzweifelter Stimme. »Dort finden Sie
    Was sie noch sagen wollte, wurde erstickt; der Gangster hatte sich die Mütze heruntergerissen und sie ihr zwischen die Zähne gerammt. Das schwarze Haar, das unter der Mütze zum Vorschein gekommen war, lag ihm glatt am Kopf, war keineswegs kraus wie das eines Negers.
    Die beiden Wagen fuhren an, der letzte Schwarzgesichtige wurde von den anderen hineingezogen.
    Doc, Monk und Ham hatten sich neben dem Tunnelausgang in den Sand werfen müssen, weil von Zeit zu Zeit immer wieder Kugeln in ihre Richtung surrten. Jetzt sprangen sie auf. Monk und Ham wußten, daß sie mit ihren Gnadenkugeln nichts gegen die Wagen ausrichten konnten, denn diese Geschosse bestanden ja aus dünnwandigen, mit der Betäubungsdroge gefüllten Hohlkörpern. Sie wechselten rasch die Magazine.
    Die Kugeln, mit denen sie jetzt schossen, hinterließen zwar Löcher in den Karosserien der Wagen, trafen auch deren Reifen, aber nichts schien die Flucht aufhalten zu können.
    »Die Wagen sind aus kugelfestem Blech!« rief Ham.
    »Und die Reifen müssen mit Schaumgummi gefüllt sein!« setzte Monk hinzu.
    Doc rannte schon auf die Bootshausgarage zu. Er hatte einen dritten Wagen darin bemerkt, es war ein schäbiger, gut zehn Jahre alter Ford, der durch den nachträglichen Aufbau einer Ladefläche zu einer Art Lieferwagen umgebaut worden war.
    Doc duckte sich hinein, schloß die Zündung kurz und trat den Anlasser, der zwar durchdrehte, aber den Motor nicht anspringen ließ. Mit dem Anlasser fahrend, rangierte Doc den Wagen rückwärts heraus. Monk und Ham griffen zu, halfen anschieben; stotternd erwachte der Motor zum Leben, kam zögernd auf Touren. Monk und Ham sprangen in den Wagen.
    Der Strand bestand aus hartem weißem Sand, und in Höchstfahrt ratterte der Behelfslieferwagen los – aber schon waren die flüchtigen Wagen zu zwei schwarzen Punkten geworden, die bisweilen in den flimmernden Hitzewellen über den Strand verschwanden.
    Doch dann schienen die beiden Wagen in der Ferne anzuhalten, und ein dritter schwarzer Punkt stieß von See her dazu.
    »Ein Boot«, sagte Ham atemlos.
    »Sie werden an Bord genommen«, rief Monk aus.
    Als sie nun näher herankamen, waren die beiden Wagen wieder deutlicher zu erkennen. Und auch das Boot nahm Gestalt an – es war eine Art Rennboot, das sich weit aus dem Wasser hob, als es vom Strand auf’s offene Meer hinaus hielt.
    Doc und seine beiden Helfer erreichten die beiden Limousinen, die neben einem behelfsmäßigen Landesteg geparkt worden waren. Monk rannte in die Brandung und schickte dem Boot Verwünschungen hinterher, während Doc sich die Kennzeichen notierte und die Autos auf Motor- und

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