DS031 - Roter Schnee
Bootes standen, mit Gewehren auf sie zu feuern begannen. Es mußte sich um weitere Männer Arks handeln.
»Den Trick von eben können wir nicht noch einmal abziehen«, stöhnte Beech. »Savage, schwimmen Sie diesmal zur Küste und holen Sie Hilfe.«
Doc schwieg. Als er diesmal wegtauchte, versuchte er möglichst viel Distanz zurückzulegen, ehe er zum Luftschnappen kurz wieder an die Oberfläche kam. Als er erneut wegtauchte, hörte er das Patschen der Einschläge ringsum im Wasser.
Das Glück war bisher dauernd gegen ihn gewesen; jetzt zeigte es sich ihm ein wenig geneigter, denn zufällig kam er in der Nähe des kleinen, ins Meer mündenden Flußlaufs heraus, von dem aus er zur Insel hinübergetaucht war. Er schwamm gegen den Strom bis zu der Stelle, an der er seine Kleider abgelegt hatte. Vereinzelte Kugeln kamen herübergeflogen, als er geduckt das schmale Ufer hinaufrannte, aber auf große Entfernung und von einem schwankenden Boot abgefeuert konnten sie ihm nicht gefährlich werden.
Hastig kleidete er sich an und wartete, ins Uferdickicht geduckt, ob das Boot am Strand anlegen würde, aber es drehte ab, zur Insel zurück. Nur einen Trost hatte er: An Bord waren drei Gefangene gewesen – Monk, Ham und Nona Space. Die Tatsache, daß sie gefesselt und geknebelt waren, sprach dafür, daß sie noch lebten.
Doc Savage rannte landeinwärts, bis er zur Schnellstraße kam, und lief am Asphalt entlang zum nächsten Haus mit Telefon. Von dort aus verständigte er die Küstenwache.
Die Küstenwache handelte sofort, aber als sie die Insel erreichte, waren die Vögel bereits ausgeflogen und hatten ihre Gefangenen mitgeschleppt. An der Stelle, wo die spanische Ruine gestanden hatte, fanden die Beamten nur Asche und verkohlte Mauerreste.
Doc Savage zeigte sich den Männern der Küstenwache nicht, denn er wurde ja immer noch des Mordes an Professor Casson Adams verdächtigt und von der Polizei Miami steckbrieflich gesucht.
Es wurde gegen vier Uhr nachmittags, bis Doc eine Telefonverbindung mit Washington bekam. Dank seiner dortigen Beziehungen wurde er schließlich mit dem Geheimdienst verbunden.
»Ich möchte den Chef sprechen«, sagte Doc, als sich die Vermittlung meldete.
»Der ist zur Zeit nicht in Washington«, erhielt er Bescheid.
»Wer ist er?« fragte Doc. »Wo kann ich ihn erreichen?«
»Er ist in Florida. Sein Name ist O. Garfew Beech.«
14.
Doc Savage führte dann noch mehrere Gespräche mit Washington erstellen.
Eine Stunde später war er im Büro des Zweigwerks der Chemie-Firma, deren stiller Besitzer er war. Ein Anruf beim Flughafen Miami ergab, daß dort der Metallkoffer lagerte, den Pat Savage in New York per Luftexpreß auf gegeben hatte, und Doc veranlaßte, daß er ihm unverzüglich ins Labor des Werkes zugestellt wurde. Dort schloß er sich mit den beiden tüchtigsten Chemikern der Firma ein und machte sich an die Analyse der roten Ausgangssubstanz für den Roten Schnee, die er als Krümel immer noch in der Tasche seines Anzugs hatte.
Doc Savage hatte den Pförtner des Werks beauftragt, ihm jeweils die neuesten Zeitungsausgaben ins Labor zu schicken. Auch ließ er sich ein Transistorradio ins Labor stellen und hielt sich damit, während er mit den beiden Chemikern Stöße von Formeln durcharbeitete, über die Vorgänge draußen auf dem laufenden. Ein neuer Fall von Rotem Schnee war bisher nicht beobachtet worden; es gab hauptsächlich Kommentare zu den bisherigen Ereignissen. Und von Monk, Ham und dem Mädchen bisher keine Spur.
Gegen sieben Uhr abends unterbrach Doc seine Arbeit und berief die Direktoren des Zweigwerks zu einer Blitzkonferenz ein. Als deren Ergebnis wurden noch am selben Abend Kurierflugzeuge nach New Orleans, Jacksonville und anderen Städten der Südstaaten geschickt, um seltene chemische Ingredienzen abzuholen, die Doc für seine weitere Arbeit im Labor benötigte.
Sie arbeiteten dort die ganze Nacht hindurch. Mit der ersten Dämmerung erschienen auch die Morgenausgaben der Zeitungen. Eine brachte das Foto eines Kabinenkreuzers, den die Küstenwache verlassen am Strand gegenüber der Insel gefunden hatte und in dem Doc das Boot wiedererkannte, auf dem er zuletzt Monk, Ham und Nona Space als Gefangene gesehen hatte. Auf deren Verbleib hatte sich immer noch kein weiterer Hinweis ergeben.
Gemeldet wurde in den Morgenausgaben auch, daß sich das Eintreffen des Außenministers in Miami erneut verzögert hatte. Niemand anderer als der Bronzemann war es gewesen,
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